- “Carry-On” von Netflix bringt frischen Wind in das Subgenre der Feiertags-Actionfilme. Jason Bateman und Taron Egerton bieten authentische Darbietungen als Antagonist und Protagonist. Die Regieführung von Jaume Collet-Serra erzeugt packende Spannung durch straffe Inszenierung. Der Film nutzt moderne Technologien, um Informationen effektiv und dynamisch zu präsentieren. Trotz narrativer Schwächen bietet der Film ein kohärentes und unterhaltsames Erlebnis.
In der Welt der Kinounterhaltung hat “Carry-On” von Netflix frischen Wind in das Subgenre der Feiertags-Actionfilme gebracht. Dieser Film, inszeniert von Jaume Collet-Serra, ist ein unterhaltsamer Thriller, der sich in die Riege der B-Movies einreiht. Mit seiner straffen, ökonomischen Regieführung schafft es Collet-Serra, packende Spannung zu erzeugen. Der Film kann sich allein durch die aktuelle Handlung und eine fesselnde Schnitttechnik behaupten, auch wenn die Geschichte selbst vertraut erscheint. Es fehlen ihm jedoch die Präzisionsschärfe und der Star-Charme, die es brauchen würde, um echte Klassiker zu werden. Jason Bateman als Antagonist und Taron Egerton in der Rolle des Protagonisten bieten eine authentische Darbietung.
Einführung in die Handlung
Im Mittelpunkt steht Ethan Kopek, ein nicht erfüllter Mitarbeiter der Flughafen-Sicherheitsbehörde, dessen Leben durch ein ungewöhnliches Ereignis aus dem Trott gerissen wird. Als er ungewollt in den Besitz eines Kopfhörers gerät, der ihm einschneidende Anweisungen eines kaltblütigen Manipulateurs, “The Traveler”, übermittelt, ist er gezwungen, zwischen seiner Liebe zu seiner Freundin Nora und der Sicherheit von Hunderten unschuldiger Passagiere zu wählen. Etwas stümperhaft geratene Wendungen streifen die Logik, doch insgesamt bleibt die Handlung im Rahmen. Der Film zieht eine dramaturgische Linie zwischen Ethans persönlichem Kampf und dem zunehmend bedrohlichen Druck von außen.
Charakterentwicklung und emotionaler Rahmen
Ethan muss seinen inneren Schweinehund überwinden und sich den heiklen Situationen stellen, in die er urplötzlich gestürzt wird. Der emotionale Spannungsbogen konzentriert sich auf seine Beziehung zu Nora und die moralischen Dilemmata, die sich aus dieser Verbindung ergeben. Die Reise des Charakters ist durch einen unaufdringlichen, aber konstanten Rhythmus geprägt, der durch Collet-Serras filmische Präzision unterstützt wird. Die visuelle Narrative profitiert von seinem geschickten Umgang mit modernen Technologien, indem beispielsweise Textnachrichten direkt in den Szenen eingebunden werden, um das Tempo des Films aufrechtzuerhalten und die Informationen effektiv zu vermitteln.
Visuelle Gestaltung und filmische Innovation
Collet-Serra zeigt hier erneut, dass er zu den wenigen Regisseuren gehört, die den Einsatz digitaler Medien effektiv in die Filmproduktion integrieren. Die Entscheidung, bedeutende Informationen über Bildschirmtexte einzuführen, unterstützt die rasche Informationsvermittlung im Film. Dies hält die Erzählstrukturen und sorgt für eine dynamische Präsentation, die das Publikum in den Bann zieht. Auch wenn der Film narrative Schwächen aufweist, bleibt die Verbindung von Bild, Klang und Geschichte ein kohärentes Erlebnis, das Unterhaltung bietet, ohne zu überfordern oder eine übermäßig komplexe Aussage treffen zu wollen.