- Morfydd Clark liefert eine intensive und glaubwürdige Darbietung als Maud. Der Film balanciert geschickt zwischen Realität und Übernatürlichem. Die religiösen und psychologischen Themen sind zentral und beunruhigend. Das atemberaubende Ende bietet einen unerwarteten Höhepunkt. “Saint Maud” gehört auf jede Halloween-Watchlist.
Lange bevor sie Mittelerde rettete, machte Morfydd Clark in einem der wildesten Horrorfilme des letzten Jahrzehnts auf sich aufmerksam. “Saint Maud” mag nicht der erste Film sein, an den man denkt, wenn man an jüngste Horrorklassiker denkt, aber er verdient es definitiv, auf jeder Halloween-Watchlist zu stehen. Der Film folgt Maud, einer zutiefst religiösen jungen Krankenpflegerin, die davon überzeugt ist, die Seele ihrer Patientin retten zu müssen, bevor diese stirbt. In ihrem Bestreben, dieses Ziel zu erreichen und sich selbst zu läutern, erleben wir, wie fanatisch sie wirklich ist. Hier sind drei Gründe, warum dieser Film in dieser schaurigen Jahreszeit sehenswert ist.
Überragende Darbietung von Clark
Morfydd Clarks Darbietung als Galadriel mag sie einem breiteren Publikum vorgestellt haben, doch die Intensität, die sie in die Figur der Maud einbringt, zeigt, warum sie von vornherein ein Star ist. Der Film würde unangenehm wirken, aber nicht unbedingt erschreckend, wenn eine andere Darbietung im Zentrum stünde. Clarks Leistung ist jedoch der Schlüssel zur Entschlüsselung des gesamten Films. Sie verkörpert Maud als jemand sowohl zutiefst verletzt als auch völlig glaubwürdig, und ihre Intensität wird durch Jennifer Ehles lässigere Darstellung als Mauds Patientin ergänzt. Der Film balanciert geschickt auf der Grenze zum Übernatürlichen, was ihn umso faszinierender macht.
Die religiösen und psychologischen Elemente
Da die zentrale Figur von “Saint Maud” eine religiöse Fanatikerin ist, die möglicherweise auch mit Psychosen zu kämpfen hat, verbringen wir einen Großteil des Films damit, uns zu fragen, ob die Visionen eines von Dämonen und Besessenheit gefüllten Welt real sind. Für Maud ist die Vorstellung von spiritueller Erlösung kein theoretisches Konzept. Sie ist in realen Bedrohungen in ihrer Umgebung verwurzelt, doch ihre Instabilität macht es schwierig, zu wissen, ob ihre Perspektive vertrauenswürdig ist. Wesentlich ist, dass der Film auch daran erinnert, dass Teile der christlichen Religion beängstigend und strafend sein können, trotz aller Reden von Liebe.
Ein atemberaubendes Ende
Obwohl es viel gibt, das man an “Saint Maud” lieben kann, sind es die letzten drei Minuten, die den Film wirklich auszeichnen. Diese finalen Momente sollte man ungespoilt erleben, denn sie stellen den Höhepunkt von Mauds Entwicklung dar und beantworten definitiv die Frage, ob das, was sie erlebt, eine Grundlage in der Realität hat. Clark ist in diesen letzten Augenblicken besonders überzeugend, und Regisseurin Rose Glass weiß genau, wie sie mit den Erwartungen des Publikums spielen kann, um uns von einer zu festen Vorstellung dessen, was vor sich geht, abzuhalten.