- Sehr viele Spiele beschäftigen sich mit Autos.
- “Jalopy” ist die Geschichte einer Autoreise mit dem Laika 601 Deluxe – einem leicht fiktionalisierten Trabant.
- In “Pacific Drive” erkunden wir ein Sperrgebiet voller übernatürlicher, gefährlicher Phänomene.
- Bei “Expeditions” geht es darum, Erkundungstrips inklusive Personal und Werkzeug zu planen.
- “Taxi Life: A City Driving Simulator” bietet ein realistisches Stadtgefühl beim Taxifahren.
- “Subnautica” ist ein Indie-Klassiker, bei dem wir den Ozean eines Alien-Planeten erkunden.
Sehr viele Spiele beschäftigen sich mit Autos. Doch meistens geht es dann nur darum, schnell an ein Ziel zu kommen. Als wollten wir möglichst schnell wieder aussteigen. Das Spielerlebnis hat etwas Oberflächliches: Hochglanzpolierte Karosserien rasen über makellose Rennstrecken. Geht das nicht auch anders?
Natürlich! Seit Jahren erscheinen Spiele, die sich für Autos jenseits der Tachonadel interessieren.
Jalopy: Träume vom Trabi
Dieses Spiel über ein altes, kaputtes Auto ist leider selbst etwas alt und kaputt. Doch es gehört unbedingt in diese Auswahl. “Jalopy” ist die Geschichte einer Autoreise mit dem Laika 601 Deluxe – einem leicht fiktionalisierten Trabant. An Do-it-yourself-Charme ist das Abenteuer kaum zu überbieten: Zu Beginn erklärt uns der halbseidene Onkel Lütfi, wie wir alles Mögliche vom Motor bis zur Beifahrertür selbst einbauen. Dann knattern wir im Schneckentempo ins Ungewisse. Das Spiel dreht sich um ein wackeliges Freiheitsgefühl, seltsame Fundstücke am Straßenrand, um Nostalgie in Beige und Grau. Tragischerweise hat Entwickler Minskworks keinen Zugriff mehr auf das Spiel und kann deswegen einige Bugs nicht mehr ausbügeln. Wer lieber fertige Spiele mag, der sollte Minskworks im Blick behalten, denn dort wird gerade an einem neuen Spiel mit ähnlicher Stimmung geschraubt. Wer nicht nur bei Autos, sondern auch bei PC‑Software über Pannen hinwegsehen kann, steigt jetzt schon ein. Erschienen 2016, erhältlich für PC, Xbox, 15 Euro
Pacific Drive: Familienkutsche trifft „Stranger Things“
Dieses Spiel geht an die Grenzen der Knautschzone. In “Pacific Drive” erkunden wir ein Sperrgebiet voller übernatürlicher, gefährlicher Phänomene. Wir selbst sind weder stark noch gefährlich, doch dafür sitzen wir im Kombi. Die wuchtige, langsame Familienkutsche beschützt uns auf unserer Odyssee durch Wälder und Ruinen im Nordwesten der USA. Das Spiel besteht aus einer Serie kurzer Roadtrips. In der sicheren Garage wird der Wagen repariert, aufgemotzt und notdürftig gepanzert. In der Zone wird der Eigenbau dann verschlissen und zerfetzt. Das Ergebnis ist schaurig, aber auch nostalgisch. Der wuchtige Station Wagon sieht aus wie eine Leigabe aus „Stranger Things“. Am Fahrzeug hängen Frust und Hoffnung. Es beschützt uns, kommt vom Weg ab, verkeilt sich zwischen Bäumen. Mal gibt es uns Sicherheit, mal wirken die zuckenden Blitze und Gravitationsaussetzer noch bedrohlicher, wenn sie sogar unser Auto schreddern. Für Freunde und Freundinnen haariger Roadtrips ist das Abenteuer ein echter Geheimtipp. Erschienen im Februar, erhältlich für PC, Playstation 5, 30 Euro
Expeditions: A Mudrunner Game: Welt ohne Wege
Nach Spielen wie “Mudrunner” und “Snowrunner” kommt nun mit “Expeditions” ein neues Spiel in einer besonderen Reihe. In “Mudrunner”-Spielen müssen wir schwierige Streckenverhältnisse überwinden. Schlamm und Wasser werden besonders realistisch simuliert, kleben an den Reifen und ziehen uns in die Tiefe. Drehten sich die bisherigen Titel eher darum, mit Sattelschleppern in Matsch und Schnee stecken zu bleiben, klettern wir im neuen Abenteuer eher auf Berge – mit Allradgetriebe und Seilwinde. Oder wir verschätzen uns beim Durchqueren eines Wildbachs. Bei “Expeditions” geht es darum, Erkundungstrips inklusive Personal und Werkzeug zu planen. Wir sichten das Gelände mit Flugdrohnen, errichten Lager, lassen Fossilien ausbuddeln und müssen bei all dem einen Profit erwirtschaften. Die eigentliche Herausforderung liegt aber wieder hinterm Lenkrad, im Überwinden einer widrigen Wildnis. Verschiedene Fahrzeuge anzuschaffen, anzupassen und mit ihnen im Wald oder der Wüste stecken zu bleiben bleibt ein besonderes Abenteuer für alle, die sich gern die Finger schmutzig machen. Erschienen am 5.3., Playstation 4/5, PC, Switch, Xbox One/S/X, 40 Euro
Taxi Life: A City Driving Simulator: Pralle Sonne, enge Straßen
Barcelona ist eine schöne Stadt mit vielen Autos und noch mehr Menschen. Damit ist die Metropole wie gemacht für diese vermeintlich trockene Spielidee: Taxi fahren. Und zwar realistisch! Tanken, Waschen, Wackeldackel und kleine Reparaturen kosten Geld. Jede bei Rot überfahrene Ampel, jedes gerissene Tempolimit kann bestraft werden. Technisch ist das Spiel nicht auf der Höhe der Zeit, aber schön genug für ein realistisches Stadtgefühl. Vor allem die Innenansicht des Cockpits überzeugt uns mit Realismus und Interaktivität; alle Knöpfe sind interaktiv. Und wer diese Kameraperspektive wählt, der hat ein schwieriges, aber authentisches Spielerlebnis. Einparken mit Rückkamera, Schulterblick beim Abbiegen – das wird nicht zuletzt dank der komplexen Steuerung stressig. Wir müssen konzentriert bleiben, den Verkehr im Blick behalten, dazwischen aber auch mal minutenlang weniger tun, als langsam von einer roten Ampel zur nächsten zu gondeln. Das neue Spiel hat uns leider mit einigen Bugs genervt: Wenn Passanten plötzlich rückwärts über Zebrastreifen rutschen, ist das eine eher ungewöhnliche Herausforderung. Hoffentlich wird hier noch etwas ausgebessert. Dann ist der spanische Nebenjob aber durchaus zu empfehlen. Erschienen am 7.3., erhältlich für PC, Playstation 5, Xbox Series S/X, 30 Euro
Fahrspaß unter Wasser
“Subnautica” ist ein Indie-Klassiker, bei dem wir den Ozean eines Alien-Planeten erkunden. Anfangs müssen wir schutzlos und kurzatmig in die Tiefe tauchen. Irgendwann können wir aus unseren Ressourcen aber ein U‑Boot bauen. Und dann geht das Abenteuer erst richtig los. PC, PS4/5, Switch, Xbox One/S/X, 30 Euro
“subROV: Underwater Discoveries” richtet sich an alle, die es mit dem Tauchen ernst meinen. In dem Titel steuern wir kein U‑Boot, sondern eine unbemannte Sonde. Und das passiert sehr realistisch, in Abstimmung mit wissenschaftlichen Institutionen. Ein großes Abenteuer mit kleinen Kamerafenstern. PC, 20 Euro