- Die sozial-emotionale Künstliche Intelligenz übernimmt zunehmend Aufgaben, die traditionell menschlichen Berufen wie Therapeuten und Lehrern vorbehalten waren. Die Rolle von AI in der Bildung wächst, wie das Beispiel einer indischen Nachhilfeplattform zeigt, die AI nutzt, um Schülerengagement zu analysieren. Trotz der Automatisierung in Bildungs- und Therapiebereichen bleibt die persönliche Interaktion, besonders in wohlhabenden Gemeinden, weiterhin zentral. Die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen für Gesundheit und Wohlbefinden wird hervorgehoben, während der Sparzwang in vielen Berufen die tieferen menschlichen Interaktionen reduziert. Die Vermischung von Technologie und sozialen Diensten bietet sowohl Chancen als auch Risiken, wobei AI eine erschwingliche Option für weniger Privilegierte darstellt.
In der sich rapide entwickelnden Domäne der sozial-emotionalen Künstlichen Intelligenz werden Tätigkeiten aufgegriffen, die traditionell dem Menschen vorbehalten waren. Diese Arbeiten, bei denen emotionale Verbindungen im Mittelpunkt stehen, umfassen Berufe wie Therapeuten, Lehrer oder Coaches. Die Einbindung von AI in Bildung sowie andere menschliche Dienstleistungen ist mittlerweile weit verbreitet. Ein Beispiel hierfür ist eine indische Online-Nachhilfeplattform, die mit einem Wert von einer Milliarde Dollar ausgezeichnet wurde und Künstliche Intelligenz nutzt, um das Engagement der Schüler zu analysieren. Gleichzeitig hat ein finnisches Unternehmen einen Chatbot entwickelt, der mit über 60.000 Schülern kommuniziert, ihnen Hilfe anbietet und sie zu entsprechenden Diensten weiterleitet.
Die Rolle der AI in der Bildung
In Berlin bietet ein Startup einen AI-Audio-Bot-Therapeuten an, den es als “24/7 mental health ally” bezeichnet, während in Großbritannien ein Chatbot namens “Limbic Care” als “freundlicher Therapie-Begleiter” fungiert. Doch für wen ist diese Automatisierung letztlich gedacht? Während Wohlhabende oft die ersten Nutzer neuer Technologien sind, schätzen sie gleichzeitig die Bedeutung menschlicher Aufmerksamkeit. Ein Experimentalschule in Silicon Valley zeigt diesen Zwiespalt auf: Trotz des Einsatzes von Computerprogrammen für personalisierten Unterricht wird die persönliche Interaktion nicht vernachlässigt. Die Herausforderungen automatisierter Bildung haben zur Einführung mehrerer Unterrichteinheiten mit menschlichen Lehrern geführt.
Die Bedeutung menschlicher Interaktion
Gute zwischenmenschliche Beziehungen tragen zu besseren Ergebnissen in Bereichen wie Medizin, Beratung und Bildung bei. Sie fördern das Gefühl des “Gesehenwerdens”, das als Grundlage für Gesundheit, Wohlbefinden und soziale Güter wie Vertrauen und Zugehörigkeit dient. Eine britische Studie verdeutlicht den positiven Effekt von Gesprächen, selbst in alltäglichen Situationen wie der Interaktion mit einem Barista. Gleichzeitig zwingt der Sparzwang viele Arbeitnehmer, Beziehungen zu pflegen, wodurch die Zeit für tiefere Interaktionen schwindet. Diese „Depersonalisierungskrise“ fördert das Gefühl von Isolation. Ein Kinderarzt erklärte: “Ich lade Menschen nicht dazu ein, offen zu sein, weil ich keine Zeit habe.”
Die Vermischung von Technologie und sozialen Diensten zeigt sowohl Chancen als auch Gefahren auf. In einer Welt, in der persönliche Dienstleistungen für die Reichen boomen, stellt AI für weniger Privilegierte oft eine erschwingliche Alternative dar. Soziale Inklusion könnte eine Antwort bieten, wenn Technologien so genutzt werden, dass sie bestehende Ungleichheiten nicht weiter vertiefen. Die Herausforderung bleibt, den Zugang zu menschlicher Fürsorge und echter menschlicher Präsenz für alle sicherzustellen.