- Drei ambitionierte Pilotprojekte zur Umstellung von Kupfer- auf Glasfasernetze wurden im Rahmen des Gigabitforums durchgeführt. Die Projekte zielen darauf ab, Wettbewerbsvorteile zu sichern und Verbraucherinteressen zu berücksichtigen. Ein umfassendes Konzept für die Migration von Kupfer zu Glasfaser soll Investoren und Netzbetreibern Planungssicherheit bieten. Die Pilotprojekte identifizierten wesentliche Voraussetzungen für den Ausbau von Glasfasernetzen, einschließlich der Anbindung direkt in die Gebäude. Die Bundesnetzagentur plant, die Ergebnisse zu nutzen, um den Transformationsprozess zu fördern und eine stabile Dienstauswahl für Verbraucher sicherzustellen.
Im Rahmen des Gigabitforums der Bundesnetzagentur wurden drei ambitionierte Pilotprojekte zur Transformation von Kupfer- auf Glasfasernetze durchgeführt. Diese Projekte markierten einen erheblichen Fortschritt in Richtung einer zukunftssicheren Telekommunikationsinfrastruktur. Im Zentrum dieser Initiative stand das Bestreben, sowohl Wettbewerbsvorteile zu sichern als auch die Interessen der Verbraucher im Transformationsprozess zu berücksichtigen. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, betonte die Bedeutung dieser Umstellung: “Unser Ziel ist es, den Übergang zu gestalten, sodass sowohl der Markt als auch die Verbraucher optimal von den neuen Glasfasernetzen profitieren können.” Neben dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr wird die Agentur ein umfassendes Konzept für die Migration entwickeln, um sowohl Investoren als auch Netzbetreiber schon frühzeitig Planungssicherheit zu bieten.
Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen
In einem breit angelegten Testlauf wurden im Frühjahr 2024 umfangreiche Pilotprojekte in verschiedenen Regionen Thüringens und Hessens ins Leben gerufen. Hierbei lag der Fokus auf dem Wechsel von altbewährten DSL-Anschlüssen hin zu modernen Glasfaserverbindungen. Ein umfassender Erfahrungsbericht wurde schließlich veröffentlicht, der in enger Kooperation mit dem Wissenschaftlichen Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste erstellt wurde. Diese Studie identifizierte wesentliche Voraussetzungen für den Abbau bestehender Kupfernetzwerke, darunter der Ausbau von Netzen direkt in die Gebäude – bekannt als “Homes Connected”. Auch die Verbesserung und gesetzliche Unterstützung dieser Ausbauprozesse wurde als notwendig erachtet.
Diese Pilotprojekte lieferten zudem wertvolle Erkenntnisse für interne und unternehmensübergreifende Arbeitsabläufe und identifizierten weitere zu bearbeitende Handlungsfelder. Ein Ziel bei der Konzipierung des Regelprozesses ist es, den Verbrauchern eine stabile Auswahl an hochwertigen Diensten verschiedener Anbieter zu gewährleisten. Damit diese Transformation reibungslos abläuft, ist eine proaktive Vorbereitung der Branche nötig, insbesondere in IT-Bereichen.
Nächste Schritte der Bundesnetzagentur
Parallel zu den Ergebnissen des Gigabitforums plant die Bundesnetzagentur erhebliche Schritte zur Förderung des Transformationsprozesses. In Kooperation mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr wird ein umfassendes Konzept entwickelt, das sowohl verbraucher- als auch wettbewerbspolitische Aspekte berücksichtigt. Der Diskurs mit Branchenvertretern und politischen Organen rückt dabei in den Mittelpunkt. Gleichzeitig soll die Agentur strukturierende Hinweise im Vorfeld des gesetzlich vorgesehenen Kupfernetz-Abschaltungsverfahrens veröffentlichen. Durch eine geplante Marktkonsultation sollen so die Eckdaten für eine reibungslose Umsetzung geschaffen werden.
Mehr als ein Drittel der Bevölkerung hat bereits Zugang zu Glasfaseranschlüssen und jährlich kommen Millionen neue Verbindungen hinzu. Dies macht den Umstieg auf Glasfaser noch dringlicher. Das Gigabitforum, bestehend aus branchenrelevanten Vertretern und Forschungseinrichtungen, spielt eine entscheidende Rolle in diesem Prozess. Hierbei fungiert es als Plattform zur Identifikation und Bewältigung von Herausforderungen des technologischen Wandels, um so den flächendeckenden Glasfaserausbau zu ermöglichen.