- Senatorin Elizabeth Warren und Abgeordneter Jerry Nadler fordern eine Untersuchung des “räuberischen Preismodells” von .com-Domainnamen. Die Lockerung des Preislimits für VeriSign im Jahr 2018 führte zu einer 30-prozentigen Gebührenerhöhung ohne Serviceverbesserungen. Kritiker vermuten ein “Quasi-Kartell” zwischen VeriSign und ICANN, das einer kartellrechtlichen Prüfung bedarf. Die NTIA plant möglicherweise eine Vertragsverlängerung mit VeriSign trotz anhaltender Kontroversen. Warren und Nadler drängen auf faire Marktbedingungen und Schutz der Verbraucher vor überhöhten Gebühren.
Im Zentrum der aktuellen politischen Debatte in den USA steht eine bemerkenswerte Entwicklung: Senatorin Elizabeth Warren und Abgeordneter Jerry Nadler haben an die amerikanischen Regierungsbehörden appelliert, um das vermeintlich “räuberische Preismodell” von .com-Webadressen unter die Lupe zu nehmen. Die finanziell lukrative Verwaltung dieser Domain liegt in den Händen von VeriSign, einem Unternehmen, das nach Ansicht der beiden Politiker seine Marktstellung missbrauche, um überhöhte Gebühren zu erheben. Der Hintergrund dieser Kontroverse findet sich in einem Schreiben, das an das Justizministerium sowie die Nationale Telekommunikations- und Informationsverwaltung (NTIA) versendet wurde, welche wiederum dem Handelsministerium unterstellt ist.
Anklage gegen Monopolstellung
Im Jahr 2018, unter der Führung der damaligen Trump-Regierung, wurde das Preislimit, welches die NTIA für VeriSign festgesetzt hatte, gelockert. Diese Entscheidung erlaubte dem Unternehmen, die Gebühren für .com-Domains um 30 Prozent anzuheben. Bemerkenswerterweise tat VeriSign dies, ohne signifikante Serviceverbesserungen vorzunehmen. Dies werfen Warren und Nadler nicht ohne Grund als Ausnutzung einer monopolartigen Marktstellung auf. Sie vermuten sogar, dass das Unternehmen gegen den Sherman Act – ein zentrales Gesetz zur Eindämmung von Monopolbildungen – verstoßen habe. Die NTIA und die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), eine gemeinnützige Organisation zur Verwaltung des globalen Domain-Systems, spielen hierbei ebenfalls eine Rolle.
Potenzielles Kartell zwischen NTIA und ICANN?
Kritiker, darunter eine Koalition von Aktivistengruppen, sprechen von einem „Quasi-Kartell“, das zwischen VeriSign und ICANN existiere, möglicherweise zum Nachteil der Verbraucher. Es wird spekuliert, dass Vereinbarungen der ICANN mit VeriSign zu einem “inkestuösen rechtlichen Dreieck” führen könnten, welches einer genaueren kartellrechtlichen Prüfung bedarf. Die jüngsten Preiserhöhungen werden durch ICANN gebilligt, da sie einen Teil der Einnahmen für sich beanspruchen. Trotz dieser Vorwürfe plant die NTIA offenbar, ihre Vereinbarung mit VeriSign zu erneuern. Allerdings bleibt offen, wie sich diese Beziehungen unter der neuen administration entfalten werden. Zukünftige Preissetzungen könnten für die kommenden sechs Jahre festgelegt werden, bevor die nächste Regierungsmacht übernimmt.
Ein direkter Kommentar von ICANN oder NTIA zu diesen Anschuldigungen steht noch aus. Jedoch ist es von entscheidender Bedeutung, dass sowohl NTIA als auch Justizministerium sicherstellen, dass fairere Marktbedingungen im Bereich der Domain-Registrierung geschaffen werden. Warren und Nadler fordern, dass überzogene Gebühren für den .com-Domänennamen der Vergangenheit angehören und die Verbraucher vor weiteren Preismanipulationen geschützt werden.