- Pump.Fun ermöglicht es Nutzern, ihre eigene Kryptowährung zu erschaffen. Recherchen deuten darauf hin, dass eine Person namens Dylan Kerler 2017 acht Coins startete. Zwei Coins, eBitcoinCash und EthereumCash, wurden mit einem möglichen “Rug Pull” in Verbindung gebracht. Der Entwickler erzielte durch den Verkauf dieser Coins bis zu 75.000 US-Dollar, deren Wert heute etwa 400.000 US-Dollar entspricht. Pump.Fun generierte in 15 Monaten über 600 Millionen US-Dollar Umsatz.
Pump.Fun, eine der größten Plattformen weltweit, hat es ermöglicht, dass jeder seine eigene Kryptowährung erschaffen kann. Doch bevor die Plattform ins Leben gerufen wurde, hatte eine Person, die sich denselben Namen wie einer der Mitbegründer, Dylan Kerler, gab, bereits eine kleine Vermögenssumme angehäuft, indem selbstgemachte Coins verkauft und anschließend rasch wieder abgestoßen wurden. Recherchen deuten darauf hin, dass 2017 acht Coins von einer Person mit dem Namen Dylan Kerler lanciert wurden. Damals war der Dylan Kerler, der später Pump.Fun mitgründete, erst 16 Jahre alt. Zwei der Coins – eBitcoinCash und EthereumCash – fanden auf einem Krypto-Forum Beachtung, was schließlich Investoren zu der Vermutung führte, dass der Entwickler einen “Rug Pull” durchführte, eine ethisch fragwürdige Praxis, bei der jemand seine eigene Kryptowährung ins Rampenlicht rückt und dann den Preis durch den Verkauf seiner Bestände in den Keller sinken lässt.
Die frühen Erfolge der EthereumCash- und eBitcoinCash-Entwickler
Laut einer Analyse des Krypto-Sicherheitsunternehmens CertiK erwirtschaftete der als Dylan Kerler agierende Entwickler durch den Verkauf von eBitcoinCash und EthereumCash damals Kryptowährungen im Wert von bis zu 75.000 US-Dollar. Heute würde diese Menge an Kryptowährungen etwa 400.000 US-Dollar wert sein. „Nach einem Anstieg des Marktanteils und der Preise kassierten sie schnell ab und verließen das Geschäft“, sagt Tielei Wang, einer der Hauptsicherheitsexperten bei CertiK. „Wir vermuten stark, dass [EthereumCash] vom Entwickler für einen Rug Pull verwendet wurde.“ Die Hauptmotivation von Pump.Fun war es, die Ausgabe von Coins zu standardisieren, aber Hinweise deuten darauf hin, dass der als Dylan Kerler bekannte Entwickler in der Vergangenheit genau die rug-pullartigen Aktivitäten durchgeführt hat, die die Plattform eigentlich verhindern sollte.
Die geheime Welt hinter Pump.Fun
Vor den Kulissen arbeiten Noah Tweedale, Alon Cohen und Dylan Kerler im Hintergrund, und Pump.Fun generiert in nur 15 Monaten über 600 Millionen US-Dollar Umsatz durch einen einprozentigen Handelsanteil. Die drei Mitgründer versuchen, ihre Identitäten und Standorte geheim zu halten, was teilweise aus Angst um ihre persönliche Sicherheit resultiert, wie Tweedale gegenüber WIRED erklärte. Besonders über Kerler ist wenig bekannt. Trotz seiner Position als Entwickler-Leiter hat er kaum öffentliche Verbindungen zu Pump.Fun, abgesehen von den bei Companies House eingereichten Dokumenten, in denen er als Direktor aufgeführt ist.
Verdächtige Verstrickungen und digitale Fußabdrücke
In digitalen Ecken wie GitHub, YouTube und Reddit hinterließen Spuren den Namen Dylan Kerler, verknüpft mit den kontroversen Coins eBitcoinCash und EthereumCash. Auch Dylan Phoon, möglicherweise ein alternatives Pseudonym, das aus Kee Fatt Phoons Nachnamen abgeleitet wurde, taucht in Verbindung mit diesen Projekten auf. Ehemalige Wahlunterlagen und ein Besuch bei der letzten bekannten Adresse in Brighton machten deutlich, dass Kerler dort registriert war, bis er offenbar auszog. Die Nachbarschaft verbindet ihn durch seine frühere Wohnadresse wiederum mit zwei weiteren Unternehmen, die ebenfalls Kee Fatt Phoon als Direktor führen. Zahlreiche digitale Beweise und kryptische Überreste eines früheren Lebensstils werfen ein Licht auf die komplexen Vorgänge hinter der Krypto-Szene, während die Plattform weiterhin erhebliche Erträge generiert.