- Apple hat seine Richtlinien für App-Entwickler in der EU überarbeitet, um den Vorgaben des Digital Markets Act (DMA) zu entsprechen. Neue Regeln erlauben es Entwicklern, auf alternative Kaufmöglichkeiten außerhalb des App Stores hinzuweisen und dafür Anleitungen in Apps bereitzustellen. Bei Verstößen gegen die neuen Vorgaben drohen Apple erhebliche Geldbußen, einschließlich einer 500-Millionen-Dollar-Strafe. Die neue Gebührenordnung sieht gestaffelte Gebühren basierend auf dem Funktionsumfang der Apps und eine zusätzliche Abgabe für neu gewonnene App-Nutzer vor. Apple plant, gegen die Beurteilung der EU-Kommission Einspruch einzulegen, hat aber bereits Änderungen implementiert, um den Anforderungen entgegenzukommen.
Apple hat seine Richtlinien für App-Entwickler in der Europäischen Union überarbeitet, was den Entwicklern nun mehr Spielraum gibt, um Nutzer auf alternative Kaufmöglichkeiten außerhalb des App Stores aufmerksam zu machen. Dies geschieht im Rahmen einer neuen Struktur für Entwicklergebühren, mit der Apple offenbar die Anforderungen der EU-Kommission an das Digitalgesetz DMA (Digital Markets Act) erfüllen möchte. Der DMA verbietet es großen Plattformbetreibern, eigene Angebote im Vorteil zu platzieren. Dies bedeutet, dass Apple seine Praktiken anpassen musste, welche zuvor als einschränkend für den Zugang von Entwicklern zu externen Kaufmöglichkeiten kritisiert wurden.
Anpassungen aufgrund drohender Sanktionen
Ebenso bedeutend sind die finanziellen Strafandrohungen, die im April verhängt wurden. Eine Geldbuße von 500 Millionen Dollar steht im Raum, mit der Drohung täglicher Strafen von weiteren 50 Millionen Dollar, sollte keine Regelanpassung erfolgen. Apple plant weiterhin, gegen die Beurteilung der Kommission Einspruch einzulegen, hat jedoch bereits Schritte unternommen, um den Bedenken der EU entgegenzukommen. Entwicklern wird nun erlaubt, auf alternative Plattformen hinzuweisen und Anleitungen dazu innerhalb ihrer Apps bereitzustellen, ohne maßgeschneiderte Vorlagen von Apple verwenden zu müssen.
Günstigere Gebührenstruktur für Entwickler
Eine neue Gebührenordnung begleitet diese Veränderungen. Apps, die Links zu externen Zahlungsmechanismen bieten, unterliegen einer Gebühr für von Apple bereitgestellte Dienstleistungen. Bei vollständigem Funktionsumfang werden 13 Prozent erhoben. Bei einem reduzierten Funktionsumfang, der auf bestimmte Features wie automatische Updates und Bewertungen verzichtet, sinkt die Gebühr auf fünf Prozent. Des Weiteren wird eine „Kerntechnologie-Provision“ von fünf Prozent eingeführt. Entwicklern wird für neu gewonnene App-Nutzer in den ersten sechs Monaten eine zusätzliche Abgabe von zwei Prozent zur Last gelegt, um die Umstrukturierung für Drittanbieter attraktiver zu machen.