- Spieleentwickler trafen sich auf dem Summer Game Fest, während in Los Angeles Proteste gegen Einwanderungsbehörden stattfanden. Outerloop Games präsentierte das Spiel “Dosa Divas”, das kulturelle Verbindungen durch Essen thematisiert. Das Spiel dreht sich um zwei Schwestern, die gegen ein Fastfood-Imperium kämpfen, indem sie kulinarische Fähigkeiten einsetzen. Kritiker loben das lebhafte Farbspektrum und den humorvollen Erzählstil von “Dosa Divas”. Outerloop betont die Notwendigkeit, Geschichten aus der Perspektive von Minderheiten zu erzählen, um kulturelle Inklusion zu fördern.
Zwischen den Protesten gegen Einwanderungsbehörden und dem Gesetzeshütertum in Los Angeles trafen sich Spieleentwickler nur wenige Meilen entfernt auf dem Summer Game Fest. Ein alljährliches Event im Juni, bei dem Games vorgeführt und Branchenkontakte geknüpft werden. Auch das Team von Outerloop Games war vor Ort, jedoch mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen. Das Studio, geleitet und besetzt von Entwicklern mit bräunlichem und schwarzem Teint, viele selbst Einwanderer, musste eine eventuelle Razzia der Einwanderungsbehörde einkalkulieren: “Im Fall einer Razzia halten wir zusammen”, beschreibt Spieldirektor Chandana Ekanayake die vorausschauende Strategie des Teams. Egal ob auf dem Event oder beim gemeinsamen Dinner, der Zusammenhalt der Gruppe hielt während der gesamten Veranstaltung an.
Die Bedeutung von Essen in Spielen
Outerloop, bekannt für Kreationen wie Falcon Age, präsentierte stolz ihr jüngstes Projekt, ein narratives rundenbasiertes Rollenspiel mit dem Namen “Dosa Divas”, das Anfang 2026 erscheinen soll. Inmitten einer Regierungspolitik, die Einwanderer verschwinden lässt, erschafft Outerloop durch seine Spiele Verbindungen zwischen Kulturen, vor allem über das Essen. “Das meist akzeptierte Symbol unserer Kultur ist das Essen”, erläutert Ekanayake. “Menschen probieren definitiv eher das Essen, bevor sie diejenigen dahinter akzeptieren.” Die Spiele von Outerloop integrieren stets kulinarische Elemente, und “Dosa Divas” verleiht dieser Thematik mehr Gewicht. Das Spiel dreht sich um zwei Schwestern, die gegen ein böses Fastfood-Imperium kämpfen, wobei ihre Charaktere im rundenbasierten Kampf spezielle Fähigkeiten mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wie süß, scharf oder sauer besitzen.
Zwist und Versöhnung im digitalen Abenteuer
“Dosa Divas” erzählt die Geschichte von Samara, Amani und ihrer entfremdeten Schwester Lina, die eine Fastfood-Magnatin wurde, nachdem das Familienrestaurant schließen musste. In einer Welt, in der niemand mehr kocht, spielt die Versöhnung durch Nahrungszubereitung und das gemeinsame Essen eine zentrale Rolle im Spiel. In der farbenprächtigen und fantastischen Welt von Dosa Divas repräsentiert das gemeinschaftliche Kochen und Teilen von Mahlzeiten die Verbindung und den Wiederaufbau der Gemeinde. Diese Dynamik spiegelt sich in ihrem vorgängigen Spiel “Thirsty Suitors” wider, das seine Protagonistin auf emotionalen und teilweise surrealen Pfaden durch Skateboarding und Kämpfe mit Ex-Partnern begleitete.
Reaktionen und gesellschaftliche Perspektiven
Die ersten Eindrücke zu “Dosa Divas” sind positiv: Kritiker loben Humor, Ästhetik und die geschmacklich inspirierten Gefechte. Inmitten einer von dunklen Farbtönen dominierten Spieleszene sticht der Titel mit seinem lebhaften Farbspektrum heraus. “Das intuitive Kampfsystem und der witzige Erzählstil wurden besonders hervorgehoben”, berichteten erste Spielformulierungen. Ein Spieler erzählte, sein zehnjähriger Sohn zeigte sich begeistert, im Spiel die vertrauten indischen Speisen entdeckt zu haben, die zuvor als Familienessen dienten. “Essen verbindet Menschen”, betont Ekanayake, während es sowohl kulturellen Neulingen als auch Kennern einfache Erfahrungsräume außerhalb der eigenen Kultur eröffnet und zur Gemeinschaft beiträgt.
Innerhalb von Outerloops Team gibt es viele Persönlichkeiten aus verschiedenen Weltregionen wie Südafrika, Sri Lanka und Palästina, die in ihre Spieleflor einfließen lassen. “In Seattle haben wir immer noch einen ethnischen Regalabschnitt im Supermarkt”, kritisiert er und unterstreicht, dass Spiele oft noch ähnlich klassifiziert werden. Ekanayake bemerkt, dass Spiele, die kulturelle Themen ansprechen, häufig mit ethnischen Klischees konfrontiert werden. “Aber letztlich soll das Spiel ein eigenständiges Vergnügen bieten.”
Zum Motto seines Schaffens sagt Ekanayake: “Unsere bundesstaatlichen Umstände verdeutlichen die Dringlichkeit, Geschichten aus der Perspektive von Minderheiten zu erzählen.” Trotz der Anspannung fühlt er sich durch die Erfahrungen beim Event gestärkt und unterstreicht die Bedeutung kultureller Inklusion in ihren Projekten.