- Das österreichische System „AT-Alert“ warnt ab sofort vor Unwettern, Polizeieinsätzen und technischen Gefahren ohne Anmeldung oder spezielle App. . Das System wird heute erstmals getestet, bei erfolgreichem Verlauf startet der reguläre Betrieb am 5. Oktober. . Die Warnungen werden per „Cell Broadcast System“ an alle Mobiltelefone in einer bestimmten Region gesendet, unabhängig vom Mobilfunkanbieter. . „AT-Alert“ differenziert zwischen mehreren Warnstufen und ergänzt bestehende Warnsysteme wie Sirenensignale und Wetterwarnungen. . Während der Testphase vom 9. September bis 5. Oktober werden Testwarnungen formuliert und ausgesendet, ein Echtbetrieb beginnt voraussichtlich am 5. Oktober.
Die österreichische Bevölkerung wird ab sofort durch das System „AT-Alert“ vor Unwettern, bedrohlichen Polizeieinsätzen oder technischen Gefahren gewarnt. Das Besondere daran: Es wird keine Anmeldung und keine spezielle App benötigt.
Der Testlauf
„AT-Alert“ – das automatische System für Handy-Katastrophen- und Krisenwarnungen – wird heute erstmals getestet. Das System ist speziell dafür konzipiert, in kritischen Situationen wie Unwettern, lebensbedrohlichen polizeilichen Einsätzen oder sogar chemischen Unfällen zu warnen. Bei erfolgreichem Verlauf der Testphase soll der reguläre Betrieb ab dem 5. Oktober beginnen. Die Testwarnungen werden jedoch nicht flächendeckend und am selben Tag ausgesendet, sondern gezielt in einzelnen Gemeinden und Bezirken. So wird sichergestellt, dass die Wirksamkeit des Systems überprüft werden kann, ohne den gesamten Betrieb zu stören.
Technischer Hintergrund und Funktionsweise
Die technischen Anforderungen für die Nutzer sind dabei minimal. Für das neue „Cell Broadcast System“ ist lediglich die Aktivierung des Nachrichtenempfangs am Mobiltelefon erforderlich. Die Warnungen werden durch die Landeswarnzentralen und weitere Sicherheitsbehörden ausgelöst und über Mobilfunkbetreiber an alle versendet, die sich in einer bestimmten Region, der sogenannten „Funkzelle“, aufhalten. Dies betrifft sowohl Einheimische als auch ausländische Gäste und Durchreisende. Der entscheidende Faktor ist ausschließlich der aktuelle geografische Standort der Personen.
Stufen und Inhalt der Warnungen
„AT-Alert“ sendet kurze Nachrichten in Deutsch und Englisch aus und differenziert dabei zwischen mehreren Warnstufen. Dies reicht von der höchsten Stufe, der Notfallmeldung, über Warnungen bei erheblichen Gefahren bis hin zu Informationen über vermisste Personen. Laut Tirols Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) sollte nicht nur die höchste Warnstufe, sondern alle Stufen aktiviert sein, um die Bevölkerung umfassend zu informieren. Das neue System gilt als Meilenstein in der Bevölkerungswarnung und ist eine sinnvolle Ergänzung zu traditionellen Warnsystemen wie Sirenensignalen und Wetterwarnungen.
„AT-Alert“ wird somit die bestehende Infrastruktur unterstützen und keinesfalls ersetzen. Es soll sicherstellen, dass auch Personen ohne Mobiltelefon weiterhin über Gefahrensituationen informiert werden. Die Verantwortlichen in Tirol betonten, dass eine konkrete Gefahr gegeben sein muss, bevor eine solche Warnung ausgelöst wird.
Sicherheitsaspekt und Testphase
Während der Testphase vom 9. September bis 5. Oktober werden Testwarnungen formuliert und ausgesendet. Ein genauer Zeitpunkt ist dabei noch unklar. Jede Alarmierung wird durch eine Entwarnung ergänzt. Ein großer Vorteil des neuen Warnsystems ist, dass im Gegensatz zum herkömmlichen Zivilschutzalarm nicht nur Signale, sondern auch detaillierte Informationen über den Vorfall übermittelt werden. Dies umfasst auch Links zu weiterführenden Informationen, wodurch eine bessere Informiertheit der Bevölkerung gewährleistet wird.
Zusätzlich wird betont, dass die Bevölkerung im Falle eines Alarms die bereitgestellten Informationen nutzen und nicht die Notrufnummern blockieren soll. Am heutigen Montag wird um 12.00 Uhr eine Testwarnung an Mobiltelefone in der Gemeinde Arriach (Bezirk Villach-Land) ausgesendet. Durch die Überlappung der Sendemasten könnten auch Handys in angrenzenden Gemeinden wie Bad Kleinkirchheim und Feld am See die Warnung empfangen.
Zukunftsaussichten
Nach der Testphase wird der Echtbetrieb voraussichtlich am 5. Oktober gestartet, passend zur österreichweiten Zivilschutzwoche. „AT-Alert“ wurde überwiegend vom Innenministerium entwickelt und ist ein weiterer Schritt zur Erhöhung der Sicherheit und Vorbereitung der Bevölkerung in Notfallsituationen in Österreich.