- Miniaturisierung in der Elektronik symbolisierte in der Kindheit technologische Avantgarde, mit Geräten wie Walkmans und GameBoys. Der TinyTV 2 ist ein nostalgisches Miniaturgerät mit einem 1,14 Zoll Bildschirm und Retro-Funktionen. Es kann eigene Videos speichern und zeigt Retro-Effekte, um den Charme alter Fernseher einzufangen. Tiny Circuits bietet auch einen noch kleineren Fernseher und einen Retro-Schlüsselanhänger mit spielbaren Games an. Der TinyTV 2 dient als interessantes Ornament und Hintergrundgeräuscherzeuger, trotz der begrenzten Klangqualität.
Als ich Kind war, verkörperte die Verkleinerung in der Elektronik den Inbegriff technologischer Avantgarde. Jeder wollte einen Walkman oder einen GameBoy besitzen. Selbst Casios Rechneruhren wirkten hochmodern. Ich hatte eine mit integriertem Fußballspiel, das ich spielte, bis die Tasten aus Gummi abgenutzt waren. Doch es gab ein Miniaturgerät, das ich immer begehrte: einen winzigen Fernseher. In den 80er Jahren waren tragbare Mini-Fernseher teuer, und ich durfte keinen haben. Ich erinnere mich an den Neid auf einen Freund, der einen besaß und damit jeden Abend heimlich unter der Bettdecke fernsehen konnte. Als ich den TinyTV 2 erblickte, einen unglaublich kleinen Retro-Fernseher, musste ich ihn einfach haben.
Technologische Nostalgie
Der TinyTV 2 kostet 60 Dollar und gibt es in zwei Ausführungen: eine durchsichtige Version, die das Innenleben offenbart, oder eine aus braunem Material, das an die hölzernen Gehäuse alter TV-Geräte erinnert. Beide Varianten stehen auf filigranen Beinen und besitzen zwei funktionale Drehknöpfe an der Frontseite für Lautstärke und Kanäle sowie einen Netzschalter oben. Der 1,14 Zoll große IPS-Bildschirm weist eine Auflösung von 216 x 135 Pixeln auf und kann 65.000 Farben darstellen. Ein Frontlautsprecher und eine winzige, funktionstüchtige Infrarot-Fernbedienung runden das Paket ab. Trotz des Retro-Looks verbergen sich im Inneren ein Raspberry Pi RP2040 Prozessor und 8 GB Speicherplatz. Die 150-mAh-Batterie hält für ein paar Stunden, und man kann auch ein im Handel erhältliches Kabel hinten anschließen. Mein Lieblingsmerkmal des TinyTV 2 ist die Möglichkeit, eigene Videos zu konvertieren und neue Kanäle zu erstellen, während die vorinstallierten Optionen gelöscht werden können.
Einsatz von TinyTV 2
Obwohl ein 1-Zoll-Bildschirm nicht ideal für die neuesten Filme ist, kann man dennoch eigene Inhalte laden, und das Gerät vermag ungefähr zehn Stunden Video zu speichern. Zuhause habe ich es mit Familienvideos und einigen Filmen, die meine Tochter mag, befüllt. Ihr gefällt es sehr. Tiny Circuits ergänzte sogar einen winzigen Störstreifen-Effekt und eine geringe Verzögerung beim Kanalwechsel, wodurch der statische Punkt beim Ausschalten erscheint – ganz wie bei alten Fernsehern. Mein TinyTV 2 steht auf meinem Schreibtisch und fungiert als interessantes Ornament, das ich gelegentlich anschalte, um Hintergrundgeräusche zu erzeugen. Aufgewachsen in einem Haus, in dem der Fernseher stets lief, finde ich Komfort darin, und es hilft mir, mein Tinnitus zu ignorieren. Zeichentrickfilme und alte Schwarzweiß-Klassiker passen besonders gut, aber auf meinem Mini-TV läuft auch “The Shining”. Die Klangqualität eines solch kleinen Lautsprechers ist jedoch begrenzt. Manche Inhalte klingen verzerrt und können nicht sehr laut abgespielt werden.
Der Charme der Miniatur
Die Fernbedienung ist ebenfalls winzig, jedoch nicht in Proportion (sonst wäre sie unbrauchbar). Mit vier Tasten zum Erhöhen oder Verringern der Lautstärke sowie zum Umschalten der Kanäle ist sie ausgestattet. Eine kleine Enttäuschung besteht darin, dass Videos beim Kanalwechsel stets von vorn beginnen; sie merken sich die Position nicht. Tiny Circuits startete diese Projekte vor einigen Jahren auf Kickstarter und offeriert noch einen kleineren Fernseher mit einem noch winzigeren 0,6-Zoll OLED-Bildschirm, der 64 x 64 Pixel auflöst. Doch der TinyTV 2 bietet ein angenehmeres Design und ist so klein, wie es nötig ist. Auch testete ich eine art Schlüsselanhänger im Stil eines GameBoys mit fünf spielbaren Retro-Games wie Pong und Snake. Faszinierend ist, dass etwas derart kleines überhaupt funktioniert, aber es ist schwierig, darauf wirklich zu spielen. Doch die Möglichkeit, eigene Spiele dafür zu programmieren, ist eine weitere kreative Gelegenheit.