- Der Perseverance-Rover hat ein Selfie während der Extraktion eines Marsgesteins aufgenommen, das am 10. Mai, dem 1500. Marstag des Rovers, gemacht wurde. Ein Mars-Tag dauert etwa 24 Stunden und 39 Minuten, etwas länger als ein Erdentag. Der Rover ist von rötlichem Staub bedeckt, bleibt aber voll funktionsfähig, da sein Radioisotopengenerator Strom liefert und seine Systeme reibungslos arbeiten. Die Selfie-Aufnahme erforderte 62 Bewegungen des robotischen Arms und zeigte ein unerwartetes Windphänomen im Hintergrund. Perseverance bewegt sich nun in Richtung einer Region namens “Krokodillen”, um einige der ältesten Marsgesteine zu untersuchen und möglicherweise die Wasservergangenheit des Mars zu erforschen.
Nicht nur Menschen mit Smartphones oder Reisende auf der Suche nach dem perfekten Urlaubsbild nutzen die Möglichkeit von Selfies; sogar Roboter gesellen sich dazu. Auf einem neuen Bild der NASA, das mit dem Perseverance-Rover aufgenommen wurde, präsentiert sich eine wahrhaft kosmische Szene: ein schnappschuss während der Extraktion eines Probenstückes von Marsgestein.
Dieses Bild wurde am 10. Mai aufgenommen und markiert den 1500. Marstag des Rovers. Ein Mars-Tag, auch bekannt als “sol”, ist minimal länger als ein Erdentag und dauert etwa 24 Stunden und 39 Minuten. Das Bild stellt nicht nur eine amüsante Fotografie dar, die sowohl Wissenschaftlern als auch der Öffentlichkeit Freude bereitet; es ist auch essenziell, um den Ingenieuren auf der Erde eine Möglichkeit zu geben, den Zustand des Rovers zu prüfen, seit seiner Landung im Februar 2021.
Interplanetare Staublandschaft
Der Rover ist von rötlichem Staub bedeckt, einem feinen Material namens Regolith, das der Marsoberfläche ihre charakteristische Farbe verleiht. Staubstürme auf dem roten Planeten stellen eine Herausforderung dar, da der feine Staub leicht Elektronik beeinträchtigen kann. Glücklicherweise sind Perseverances Kernfunktionen, trotz seiner staubbedeckten Außenseite, voll funktionsfähig geblieben.
“Nach 1500 sols sehen wir vielleicht etwas eingestaubt aus, aber unsere Schönheit liegt unter der Oberfläche”, erklärt Art Thompson, Projektmanager von Perseverance im NASA Jet Propulsion Laboratory. Das Gerät zur Energieversorgung, der radioisotopische Generator, liefert konsequent Strom. Alle Systeme sind im grünen Bereich und arbeiten reibungslos. Die außergewöhnlichen Instrumente des Rovers generieren weiterhin Daten für zukünftige Entdeckungen.
Das perfekte Selfie gelingt nicht von allein
Die Erstellung eines solchen Selfies ist jedoch mit Aufwand verbunden. Die Aufnahme wurde mit der WATSON-Kamera des Rovers gemacht, welche am Ende seines robotischen Arms montiert ist. Die Aufnahme dieser Perspektive erforderte 62 präzise Bewegungen des Arms — eine Aufgabe, die über eine Stunde in Anspruch nahm. Dabei erfasste der Rover auch einen unerwarteten Fotobomber: ein Windphänomen, das sich im Hintergrund zeigte.
Mit einem neuen Ziel vor Augen, bewegt sich Perseverance nun in Richtung einer faszinierenden Marregion, die als “Krokodillen” bekannt ist. Diese Gegend könnte Aufschluss über einige der ältesten Gesteine des Mars geben und uns helfen, die Ursprünge unseres Sonnensystems zu verstehen. Durch das Fehlen von Plattentektonik auf dem Mars, haben sich einige Gesteinsformationen hier über Milliarden Jahre erhalten können, die auf der Erde längst verschwunden wären.
Suche nach Spuren der Vergangenheit
Der Jezero-Krater, in dem der Rover landete, ist von großem wissenschaftlichem Interesse. Entstanden durch einen gewaltigen Meteoriteneinschlag, bietet er eine Umgebung mit potenziell uralten Gesteinsbrocken. Hier hofft man, Hinweise auf die wasserreiche Vergangenheit des Mars zu finden, die vielleicht Antworten darauf geben, ob und wie lange Leben auf dem Planeten möglich war.
Das Perseverance-Team hält Ausschau nach Tonmineralien, die durch Wasser entstanden sind. Diese könnten auch biologische Signaturen in sich bergen, Relikte einer möglicherweise längst vergangenen Zeit. Ken Farley, ein Wissenschaftler bei der NASA, betont: “Sollten wir hier Hinweise auf biologische Signaturen finden, stammen diese wahrscheinlich aus einer sehr frühen Phase der Mars-Entwicklung.” Die Arbeit des Rovers könnte uns näher an das Mysterium bringen, ob Mars einst Leben beherbergte.