- Eine Person in Louisiana verstarb als erster bekannter Todesfall durch H5N1 in den USA. Gesundheitsexperten warnen vor zunehmenden Infektionen und schweren Erkrankungen durch das Virus. Der H5N1-Ausbruch betrifft sowohl Geflügel- als auch Milchviehbestände in mehreren Bundesstaaten. Seit 2003 gab es über 850 menschliche H5N1-Fälle weltweit, etwa die Hälfte tödlich. Mutationen im Virus könnten die Übertragung auf Menschen erleichtern, besonders für Personen mit Tierkontakt.
Gestern verkündeten Gesundheitsbehörden in Louisiana, dass eine Person, die im Dezember starb, mit Vogelgrippe infiziert war. Die Infektion erfolgte nach Kontakt mit einem heimischen Geflügelbestand und Wildvögeln. Es handelt sich um den ersten in den Vereinigten Staaten gemeldeten Todesfall durch H5N1, auch bekannt als aviäre Influenza. Die betroffene Person war über 65 Jahre alt und hatte offenbar bereits bestehende gesundheitliche Probleme. Weitere Details zum Patienten wurden vom Gesundheitsministerium von Louisiana nicht bekannt gegeben.
Gefahren der Vogelgrippe
Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sind alle anderen Fälle in den USA bisher mit milden Symptomen verlaufen. Doch der Fall in Louisiana verdeutlicht die Gefahr, die von der Vogelgrippe ausgeht, insbesondere da die Zahl menschlicher Infektionen zunimmt. Gesundheitsexperten befürchten mehr Fälle schwerer Erkrankungen und möglicherweise weiterer Todesfälle. Nahid Bhadelia, Direktorin des Centers on Emerging Infectious Diseases an der Boston University, formuliert es drastisch: „Es ist ein laufendes russisches Roulette.” Die zunehmende Verbreitung des Virus in der Umwelt erhöht die Chancen, dass es auf Menschen trifft.
Ausbruch in den USA
Derzeit befindet sich die USA inmitten eines H5N1-Ausbruchs, der seit Januar 2022 auch kommerzielle Geflügelbestände betraf. Im April 2024 infizierte der Virus erstmals Milchkühe. Zwar ist das Virus für Kühe nicht tödlich, aber es hat über 900 Milchviehherden in 16 Bundesstaaten erkrankt. Menschen, die sich mit Vogelgrippe anstecken, sind meist Landarbeiter oder Personen, die direkten Kontakt zu kranken Tieren haben. Von den 66 bestätigten Infektionen im letzten Jahr hatten 40 Personen Kontakt zu Milchkühen, während 23 Kontakt zu Geflügel und Keulungsaktionen hatten.
Pandemierisiko
Seit 2003 sind weltweit über 850 menschliche H5N1-Fälle bekannt geworden, von denen etwa die Hälfte tödlich verlief. Laut CDC ist ein Todesfall zwar nicht unerwartet, doch das Risiko für die Allgemeinbevölkerung bleibt gering. Es gibt keine Hinweise, dass das Virus in den USA von Mensch zu Mensch verbreitet wird. Auffallend ist, dass bislang menschliche Infektionen milde verliefen, was vielleicht an der unterschiedlichen Art und Weise der Exposition liegt. Jennifer Nuzzo von der Brown University spekuliert, dass Gesundheitszustände der erkrankten Personen zur Schwere der Erkrankung beigetragen haben könnten.
Mögliche Virusmutationen
Eine weitere Erklärung könnte in der genetischen Beschaffenheit des Virus liegen. In den Fällen von Louisiana und British Columbia wurden Mutationen gefunden, die das Virus möglicherweise in seiner Fähigkeit, die oberen Atemwege des Menschen zu infizieren, verändert haben. Wissenschaftler befürchten, dass mutierende Viren möglicherweise eine Übertragung von Mensch zu Mensch begünstigen könnten. Bislang sind Menschen, die mit Tieren arbeiten oder in Kontakt stehen, am stärksten gefährdet.
Gesundheitsbehörden raten daher, direkten Kontakt mit wilden Vögeln und potenziell infizierten Tieren zu vermeiden. Die Prävention bleibt der Schlüssel im Kampf gegen die weitere Verbreitung der Vogelgrippe.