- Apple drohen wegen potenzieller Verstöße gegen den Digital Markets Act der EU ernsthafte Strafen. . Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung eingeleitet, um zu prüfen, ob Apple seinen Verpflichtungen nachkommt. . Der Digital Markets Act soll den Wettbewerb im digitalen Dienstleistungssektor fördern und spezifische Regeln für “Gatekeeper” wie Apple festlegen. . Apple hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass über 99 Prozent der Entwickler gleiche oder geringere Gebühren zahlen werden. . Die Sanktionen gegen Apple könnten bis zu zehn Prozent des Unternehmensumsatzes betragen und im extremsten Fall eine Zerschlagung des Unternehmens beinhalten.
Wegen möglicher Verstöße gegen den neuen Digital Markets Act (DMA) der EU drohen Apple ernsthafte Strafen. Diese könnten bis zu zehn Prozent des Unternehmensumsatzes betragen. Im extremsten Szenario könnte sogar eine Zerschlagung des Tech-Giganten in Betracht gezogen werden. Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung gegen Apple eingeleitet. Sie prüft, ob der Konzern seinen Verpflichtungen nachkommt, Nutzer gebührenfrei zu externen Software-Angeboten außerhalb seines App Stores zu leiten. Die Brüsseler Behörde äußerte am Montag, dass die Interessen sowohl der Entwicklergemeinschaft als auch der Verbraucher im Vordergrund stehen.
Digital Markets Act greift
Seit März müssen sich große Firmen an das Digital Markets Act-Gesetz halten. Es zielt darauf ab, den Wettbewerb im digitalen Dienstleistungssektor zu fördern und neuen Marktteilnehmern bessere Chancen zu bieten. Die zentrale These des Gesetzes ist, dass einige große Plattformbetreiber ihre dominante Marktposition nutzen könnten, um Wettbewerber auszuschließen. Deshalb enthält das Gesetz spezifische Regeln für sogenannte “Gatekeeper”, darunter Apple, Alphabet und Meta.
Die EU-Kommission hegt zudem Zweifel an der Verhältnismäßigkeit von Apples neuer Kerntechnologiegebühr. Diese Gebühr, die der Konzern im März eingeführt hat, beläuft sich auf 50 Cent für jede Erstinstallation einer App nach einer Schwelle von einer Million Downloads innerhalb eines Jahres. Entwickler könnten nach wie vor das bisherige Modell wählen, bei dem sie 15 bis 30 Prozent der digitalen Erlöse an Apple abführen müssen.
Apple stellt sich den Vorwürfen
Apple hat die Vorwürfe der Kommission zurückgewiesen und betont, dass man eine Reihe von Änderungen vorgenommen habe, um dem DMA zu entsprechen. “Wir sind zuversichtlich, dass unser Plan dem Gesetz entspricht”, erklärte ein Unternehmenssprecher. Man schätze, dass über 99 Prozent der Entwickler nach den neuen Geschäftsbedingungen gleiche oder geringere Gebühren zahlen werden. Zudem könnten alle EU-Entwickler die eingeführten Funktionen nutzen, wie die Möglichkeit, App-Nutzer zu wettbewerbsfähigen Konditionen ins Internet weiterzuleiten.
Apple betonte, weiterhin mit der Europäischen Kommission zusammenarbeiten zu wollen. Sollte jedoch die Kommission zu dem Schluss kommen, dass Apple tatsächlich gegen den DMA verstoße, könnten die Sanktionen drastisch ausfallen. Die möglichen Strafen reichen bis zu zehn Prozent des jährlichen Umsatzes und könnten bei wiederholten Verstößen sogar auf 20 Prozent erhöht werden. Im äußersten Fall würde eine Zerschlagung des Unternehmens zur Debatte stehen. Letztlich könnten Gerichte über die endgültigen Sanktionen entscheiden.