- Amazon verzichtet auf Übernahme von iRobot aufgrund des Widerstands der europäischen Wettbewerbshüter
- . Amazon sieht keine Möglichkeit, die Zustimmung der Behörden zu dem 1,4 Milliarden Dollar schweren Deal zu erhalten
- . Die EU befürchtete, dass Amazon den Wettbewerb beeinträchtigen und Konkurrenten von iRobot den Zugang zu seiner Handelsplattform erschweren oder verweigern könnte
- . Die Aktien von iRobot brachen um fast 19 Prozent ein, das Unternehmen kündigte umfassende Restrukturierungen an
- . Im vergangenen Jahr verbuchte iRobot einen Umsatzeinbruch um ein Viertel auf 891 Millionen Dollar
Amazon verzichtet auf Übernahme von iRobot aufgrund des Widerstands der europäischen Wettbewerbshüter
Wegen des Widerstands der europäischen Wettbewerbshüter hat Amazon auf die Übernahme von iRobot verzichtet. Am Montag teilte der Online-Händler mit, er sehe keinen Weg, die Zustimmung der Behörden zu dem 1,4 Milliarden Dollar schweren Deal zu erhalten. Die EU hatte bereits im November Bedenken geäußert. Sie befürchtete, dass Amazon den Wettbewerb beeinträchtigen und Konkurrenten von iRobot den Zugang zu seiner Handelsplattform erschweren oder verweigern könnte.
Die Begründung der europäischen Wettbewerbshüter
Vor einigen Tagen wurde berichtet, dass die EU ihr Veto gegen den Deal einlegen werde, um die Marktposition des US-Konzerns bei intelligenten Haushaltsgeräten nicht weiter zu stärken. Amazon besitzt bereits das sprachgesteuerte Assistenzsystem „Alexa“ und den Heimüberwachungsspezialisten „Ring“.
Auswirkungen auf die Aktien und Unternehmensstrategie
Als Reaktion auf die geplatzte Übernahme brachen die Aktien von iRobot an der Wall Street um fast 19 Prozent ein. Das Unternehmen kündigte umfassende Restrukturierungen an, die die Entlassung von 31 Prozent der Belegschaft oder 350 Beschäftigten umfassen. Gründer Colin Angle trat außerdem als Firmenchef zurück. Die Amazon-Titel hielten sich knapp im Plus.
Rückblick auf die finanzielle Entwicklung von iRobot
Im vergangenen Jahr verbuchte iRobot vorläufigen Berechnungen zufolge einen Umsatzeinbruch um ein Viertel auf 891 Millionen Dollar. Der Verlust belaufe sich auf 265 bis 285 Millionen Dollar. Der „Roomba“-Hersteller erhält für die geplatzte Übernahme immerhin eine Abfindung von 94 Millionen Dollar.
Kritik an Amazon und rechtliche Auseinandersetzungen
Amazon steht wegen angeblicher Ausnutzung seiner Marktmacht seit längerem in der Kritik. Die US-Kartellbehörde FTC klagt in einem vermutlich richtungsweisenden Verfahren gegen einige Geschäftspraktiken des Online-Händlers, die darauf abzielen, ein Monopol aufrechtzuerhalten.