- – Das Berliner Startup Ecosia und der französische Anbieter Qwant haben sich zusammengeschlossen, um eine europĂ€ische Alternative zu den dominierenden Suchmaschinen zu schaffen.
- – Ziel der European Search Perspective (EUSP) ist es, ein unabhĂ€ngiges Suchmaschinenökosystem in Europa zu etablieren, das Datenschutz und Klimaschutz in den Vordergrund stellt.
- – Ecosia investiert seine Einnahmen in Aufforstungsprojekte, wĂ€hrend Qwant den Fokus auf den Datenschutz legt und gegen Tracking vorgeht.
- – Das gemeinsame Vorhaben könnte die europĂ€ische Datenindustrie stĂ€rken und die Entwicklung neuer KI-Technologien fördern.
- – Eine wettbewerbsfĂ€hige europĂ€ische Suchtechnologie könnte bis 2025 bereitstehen, mit Frankreich als erstem Testland.
Im Zeitalter der digitalen Revolution steht das Monopol von Suchgiganten wie Google vor einer Herausforderung. In Europa formiert sich Widerstand, um eine Alternative zu den etablierten Suchmaschinen zu bieten. Das Berliner Startup Ecosia und der französische Anbieter Qwant haben sich zusammengeschlossen, um nicht nur eine europĂ€ische Antwort zu etablieren, sondern auch den Grundstein fĂŒr anonymes Surfen zu legen. Ziel ist es, die AbhĂ€ngigkeit von den Suchergebnissen der groĂen Player zu reduzieren. In einem symboltrĂ€chtigen Schritt verkĂŒndeten die beiden Unternehmen die GrĂŒndung der European Search Perspective (EUSP). Diese Initiative zielt darauf ab, ein starkes und unabhĂ€ngiges Suchmaschinenökosystem zu schaffen.
EUSP: Europas digitale SouverÀnitÀt
EUSP soll die Grundlage fĂŒr eine diverse und dynamische Suchmaschinenlandschaft in Europa legen. Ecosia und Qwant betonen, dass europaweit eine starke, eigenstĂ€ndige Alternative zu den dominierenden Suchtechnologien von Google und Bing entstehen möchte. Interessanterweise nutzen beide europĂ€ische Anbieter momentan noch Technologien von Microsofts Bing, was die KomplexitĂ€t der Implementierung einer neuen Plattform unterstreicht. WĂ€hrend Google mit einem Marktanteil von etwa 80 Prozent derzeit den Markt dominiert, ist Bing weit abgeschlagen. Doch die europĂ€ischen Akteure haben eine andere Vision: Durch ihre Zusammenarbeit wollen sie die digitale UnabhĂ€ngigkeit Europas stĂ€rken und gleichzeitig klimafreundlich und datenschutzorientiert agieren.
Der Klimaschutz spielt eine zentrale Rolle. Ecosia hebt sich als grĂŒne Suchmaschine hervor, indem es seine Einnahmen in Aufforstungsprojekte steckt. Das Ziel besteht darin, mit wirtschaftlichem Erfolg ökologische Verantwortung zu ĂŒbernehmen. Parallel dazu fokussiert Qwant auf den Datenschutz und wirbt mit einem Angebot, das dem Tracking den Kampf ansagt und die PrivatsphĂ€re der Nutzer respektiert. Der wirtschaftliche Erfolg bleibt jedoch ausbaufĂ€hig, da beide Anteile am Markt im niedrigen einstelligen Bereich liegen.
Neue Wege in der Technologieentwicklung
Das neue gemeinschaftliche Vorhaben ermöglicht es, auĂerhalb des Non-Profit-Modells von Ecosia zu agieren und Investitionen zu sichern, um langfristig zu expandieren. Die Möglichkeit, den Index an andere Suchmaschinen zu lizenzieren, könnte einen Aufschwung fĂŒr die europĂ€ische Datenindustrie bedeuten.
Die Entstehung einer europĂ€ischen Suchinfrastruktur könnte nachhaltige Vorteile bringen, insbesondere in Bezug auf die Transparenz und Sicherheit von Daten. Diese BemĂŒhungen sollen auch als Ressource fĂŒr die Entwicklung neuer KI-Technologien dienen. Christian Kroll, CEO von Ecosia, hat angekĂŒndigt, dass bis 2025 eine wettbewerbsfĂ€hige europĂ€ische Suchtechnologie bereitstehen könnte, die Frankreich als erstes Land testen wird. Ein Schritt in Richtung eines dynamischen und vielfĂ€ltigen europĂ€ischen Suchmarktes, bereit, den globalen Wettbewerb anzunehmen.