- Proba-3 ist eine europäische Weltraummission, die vom Satish Dhawan Space Centre in Indien startet. Die Mission besteht aus einem Duo von Raumfahrzeugen, die die Sonnenkorona erforschen, indem sie einen kosmischen Schatten erzeugen. Die Formation der Raumfahrzeuge hält millimetergenaue Abstände und ist technisch herausfordernd. Die Mission wird auf einer elliptischen Umlaufbahn durchgeführt, die GPS und optische Sensoren für genaue Manöver nutzt. Obwohl wissenschaftliche Erkenntnisse gesammelt werden, liegt der Fokus der Mission auf technischen Experimenten zur Optimierung der Sonnenbeobachtung.
Morgen früh wird eine außergewöhnliche europäische Weltraummission, Proba-3, vom Satish Dhawan Space Centre in Sriharikota, Indien, starten. Der Countdown läuft, und das kosmische Abenteuer beginnt gegen 5:30 Uhr ET am Mittwoch, dem 4. Dezember. Im Mittelpunkt steht ein sorgfältiges Duo von Raumfahrzeugen, das eine präzise Manöverkette vollziehen soll, um gemeinsam eine einzigartigen kosmischen Schatten zu erzeugen. Begleitet wird das Spektakel von der Indischen Raumfahrtagentur ISRO, die das Ereignis dokumentieren wird. Auch die Europäische Weltraumorganisation (ESA) bietet die Möglichkeit, den Start live über Web TV zu erleben.
Technologische Meisterleistung
Dieses Raumfahrzeug-Duo ist mit der missionarischen Aufgabe ausgestattet, die Sonnenkorona zu erforschen. Die Herausforderung dabei: Das grelle Sonnenlicht überstrahlt die feinen Details der Korona. Hier kommt die Genialität der Proba-3-Mission ins Spiel. Ein Raumfahrzeug dient als Koronograph, setzt sich leicht vor das andere und blockiert gezielt die grellsten Sonnenstrahlen. So kann die Partner-Sonde in ihrem Schatten exakte Messungen vornehmen und Details ermitteln, die sonst im Licht verwischen würden.
Für die ESA ist die Formation von Raumfahrzeugen kein Novum, erwähnte Damien Galano, Projektmanager der Mission. Doch bei Proba-3 ist das Flugmanöver feinsinniger: Die Distanz zwischen den Raumfahrzeugen beträgt bei aktiver Formation weniger als zwei Fußballfelder, und sie halten zueinander millimetergenaue Stellung über mehrere Stunden.
Eine bahnbrechende Umlaufbahn
Nicht jede Umlaufbahn eignet sich für solch eine ambitionierte Mission. Während viele Satelliten in einem niedrigen Erdorbit kreisen, scheidet diese für Proba-3 aus. Die Erdanziehung würde zu viel Unruhe stiften. Alternativ könnte man einen der Sonnen-Erde-Lagrangepunkte in Erwägung ziehen, doch auch das war für diese kleinere Mission nicht rentabel. Daher entschied man sich für einen elliptischen Orbit, zwischen 370 und 37,000 Meilen wechselnd, bei einer Umlaufzeit von knapp 20 Stunden. Diese Route ermöglicht den Raumfahrzeugen, autonom auszurichten, ein genaues Zusammenspiel von GPS, optischen Kameras, Laserkommunikation und geometrischen Schattenpositionierungs-Sensoren.
Obwohl wissenschaftliche Erkenntnisse gesammelt werden, ist der Kern der Mission vielmehr ein technisches Experiment. Unterschiedliche Formationen sollen in der rund zweijährigen Laufzeit erprobt und optimiert werden, um den bestmöglichen Blick auf die Sonne zu gewinnen.