- Der Film ‘Until Dawn’ beginnt vielversprechend mit einer interessanten PrĂ€misse, verliert aber schnell an Substanz. Die Handlung wird ab der Mitte chaotisch und inkohĂ€rent, was zu einem bedeutungslosen Erlebnis fĂŒhrt. Der Versuch, ein komplexes ErzĂ€hlgeflecht zu schaffen, scheitert klĂ€glich. Die EinfĂŒhrung von Charakteren aus dem Originalspiel bleibt oberflĂ€chlich und unvollstĂ€ndig. Der Film lĂ€sst eine spannende und erschreckende Erfahrung vermissen und enttĂ€uscht Fans des Spiels.
“Bis zur Mitte des Films ‘Until Dawn’ zerfĂ€llt alles in StĂŒcke.” Ein starkes Anfangskapitel verfĂŒhrte die Zuschauer, mit subtilen Anspielungen auf gĂ€ngige Horrorklischees. Doch diese Vorschusslorbeeren wichen bald der ErnĂŒchterung. Die Handlung ist nicht nachvollziehbar und wird dem Originalspiel in keiner Weise gerecht. Schlimmer noch, sie ist nicht im Geringsten furchteinflöĂend.
Ein vielversprechender Start
Der Film beginnt in einem abgelegenen Haus im Wald. Ein ĂŒberdimensioniertes Stundenglas signalisiert einen Countdown. Die Charaktere erleben ihren Tod durch einen maskierten Mörder, nur um den selben Abend erneut zu erleben. Diese stĂ€ndige Wiederholung ermöglicht es ihnen, Erinnerungen aus den vorhergehenden NĂ€chten zu behalten, was eine interessante PrĂ€misse fĂŒr einen Horrorstreifen darstellt. Die Nacht soll nur ĂŒberstanden werden, um den Morgen zu sehen.
Doch schon auf halbem Wege wirkt es, als ob ein anderer Film beginnt. Ein Charakter erwacht aus einem Traum, und wir erfahren, dass 13 NĂ€chte verstrichen sind, ohne Erinnerung. ErschĂŒtternd ist zu beobachten, wie der Film eine komplexe Aufbauarbeit der Handlung plötzlich ĂŒber Bord wirft.
Eine Aneinanderreihung von Chaos
Von da an zerfĂ€llt die Handlung weiter. Die Protagonisten flĂŒchten vor allerhand unsichtbaren Schrecken â seelenlosen Masken, geisterhaften KrĂ€ften. Regisseur David F. Sandberg wollte eine Hommage an alle Horror-Genres schaffen: Slasher, ĂŒbernatĂŒrliche Erscheinungen und mehr. Doch das Werk wirkt chaotisch und randlos. Anstelle einer respektvollen Verbeugung vor VorgĂ€ngern sieht es vielmehr aus wie eine unverbundene Assoziation skrupelloser Elemente. Die Filmregeln brechen sich selbst, bis das Geschehen keinerlei Bedeutung mehr hat.
Klarheit bleibt ein RĂ€tsel
Der Spagat des Films, alles zusammenzufĂŒhren, scheitert mit der EinfĂŒhrung von Dr. Hill, einer Figur aus dem Spiel. Vom Originalspiel adipiert und als Architekt eines psychotischen âExperimentsâ wiedererkennbar, bleibt seine Rolle und Motivation im Ungewissen. Wie und warum er sich mit dem ĂbernatĂŒrlichen verbĂŒndet hat, wird nie aufgeklĂ€rt. Weder Herkunft des mystischen Tals noch seine Machenschaften werden beleuchtet. Der Film bleibt ein Durcheinander unbeantworteter Fragen und unkonkreter Anspielungen.
FĂŒr all jene, die eine gruselige Geschichte erwarten: Dieser Film vergeudet die Gelegenheit, ein spannendes, erschreckendes Erlebnis zu liefern. Entscheidend, zurĂŒckzukehren zum Spiel – denn das bietet mehr Tiefe und Konsequenzen als diese filmische EnttĂ€uschung.