- Handy- und Videospiele sind in der digitalen Ära allgegenwärtig und faszinierend. Viele Jugendliche investieren erhebliche Summen in In-Game-Käufe zur Optimierung ihrer Spielerfahrung. Die Universität Graz untersucht die finanziellen Ausgaben und Beweggründe für In-Game-Käufe. Eltern berichten über hohe Ausgaben ihrer Kinder für virtuelle Güter. Ein fundiertes Verständnis der digitalen Spielewelt ist für sozialpädagogische Fachkräfte wichtig.
In der digitalen Ära, in der wir leben, sind Handy- und Videospiele allgegenwärtig und faszinierend zugleich. Viele Menschen, besonders die Jugend, verfallen der verführerischen Versuchung, sofort auf „Kaufen“ zu klicken, um ihre Spielerfahrung zu optimieren. Diese Anziehungskraft kann fast magnetisch wirken, wenn das Verlangen nach besseren Kostümen oder mächtigeren Gegenständen entsteht. Die Universität Graz hat sich intensiv mit diesem Phänomen beschäftigt und untersucht, welche Summen Jugendliche tatsächlich für sogenannte „In-Game-Käufe“ ausgeben und welche Beweggründe hinter diesen Ausgaben stecken könnten.
Das Phänomen der In-Game-Käufe
Die Installation der meisten Apps ist kostenfrei, der Teufel steckt jedoch im Detail. Denn um sich im Spiel fortlaufend zu verbessern oder um begehrte virtuelle Güter zu erlangen, ist die Bereitschaft, echtes Geld zu investieren, fast schon Voraussetzung. Durch den Kauf von virtuellen Währungen wie Coins und Juwelen, können Spieler ihre Position im Spiel erheblich verstärken. Diese Praxis bleibt nicht nur eine Herausforderung für das Taschengeld von Kindern. Bislang war das gesamte Ausmaß der finanziellen Opfer, die Jugendliche in Österreich bringen, weitgehend unbekannt. „Bei uns in der Fachstelle Enter in Graz kommt es vor, dass Eltern berichten, ihre Kinder hätten bis zu 15.000 Euro ausgegeben“, erzählt Markus Meschik.
Der Mehrwert des Gamer-Verständnisses
Markus Meschik, ein Bildungswissenschaftler mit einem Fokus auf Sozialpädagogik-Forschung, engagiert sich auch in der spezialisierten Beratung. Sein Ziel ist es, die durch Videospiele hervorgerufenen Herausforderungen anzugehen. Im Jahr 2022 untersuchte er mit besonderer Sorgfalt, welche Schlüsselkompetenzen für sozialpädagogische Fachkräfte erforderlich sind, um effektiv in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kontext von Videospielen zu agieren. Ein fundiertes Verständnis der digitalen Spielewelt kann nicht nur problematischen Verhaltensweisen vorbeugen, sondern bietet auch die Möglichkeit, die positiven Aspekte der Spiele für Bildungs- und Entwicklungsprozesse zu nutzen.