- Die Ausgaben für Gaming sind im ersten Halbjahr 2025 um vier Prozent gestiegen, was einen Umsatz von etwa 4,6 Milliarden Euro einbrachte. Der Hardware-Sektor erlebte ein beeindruckendes Wachstum von 17 Prozent, angetrieben durch die Einführung der Nintendo Switch 2. Deutschland zeigt sich als Nation der Gamer, wobei 52 Prozent der Bevölkerung regelmäßig digitale Spiele spielen. Der demographische Wandel zeigt, dass das Durchschnittsalter der Gamer 39,5 Jahre beträgt, und 79 Prozent der Spieler sind über 18 Jahre alt. Mobile Spiele mit In-Game-Käufen gewinnen an Bedeutung, während die Gamescom in Köln mit einem Rekordkurs von über 1.500 Ausstellern die weltgrößte Messe ihrer Art bleibt.
Die Kaufzurückhaltung in der Welt des Gaming scheint ein Ende gefunden zu haben. Jüngste Auswertungen zeigen, dass die Ausgaben für Computer- und Videospiele, Hardware und Gaming-Dienste im ersten Halbjahr 2025 um vier Prozent gestiegen sind. Das ist ein bemerkenswerter Anstieg, besonders nach dem Rückgang von sechs Prozent im Vorjahr. Der erzielte Umsatz betrug etwa 4,6 Milliarden Euro, berichtete der Verband Game. Während der Corona-Pandemie boomte die Nachfrage, was die Kassen der Spieleentwickler und Händler füllte. Nach dieser Hochphase flaute der Markt leicht ab, doch nun zeigt der Trend wieder nach oben.
Anstieg im Hardware-Segment
Unterschiedliche Marktfelder entwickeln sich teils divergierend. Besonders hervorzuheben ist der Bereich der Hardware, der im ersten Halbjahr um beeindruckende 17 Prozent auf etwa 1,2 Milliarden Euro wuchs. Ein wesentlicher Treiber dieses Wachstums war die Markteinführung der Nintendo Switch 2, die sich als Verkaufsschlager herausstellte. Im Segment der Spiele hingegen mussten leichte Rückgänge von zwei Prozent auf 2,7 Milliarden Euro verzeichnet werden. Der Verband führte dies auf das Fehlen großer Blockbuster-Veröffentlichungen zurück, erwartet jedoch, dass die kommenden Monate hier Besserung bringen werden.
Gamer als Massenphänomen
Deutschland kann als Nation der Gamer betrachtet werden. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom gaben 52 Prozent der über 1.200 Befragten an, regelmäßig oder gelegentlich digitale Spiele zu spielen. Diese Zahlen stehen im Einklang mit den Ergebnissen der letzten Jahre. Der Vergleich über die letzten Jahre hinweg zeigt jedoch einen deutlichen Anstieg der Gamerzahl; 2015 lag dieser Anteil noch bei 42 Prozent. Laut Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder nimmt die Bedeutung des Gamings von Jahr zu Jahr zu. Erstaunliche 45 Prozent der Gamer können sich ein Leben ohne Spiele nicht mehr vorstellen, gegenüber nur 39 Prozent im Jahr 2023.
Demographische Veränderungen im Gaming
Interessant ist ebenso der demographische Wandel innerhalb der Gaming-Community. Die Zeiten, in denen Videospiele überwiegend mit Jugendlichen assoziiert wurden, sind passé. Eine aktuelle YouGov-Umfrage ergab, dass 79 Prozent der Spieler älter als 18 Jahre sind. Das Durchschnittsalter der Gamer liegt mittlerweile bei 39,5 Jahren und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Jahre erhöht. Die Branche positioniert Spiele zunehmend als familienfreundliches Erlebnis. „Mama mag Mario Party und Opa hat schon Doom gespielt“, bemerkt Game-Geschäftsführer Falk. Virtuelle Brettspiele und klassische Shooter sind dabei gleichermaßen Teil der Familientradition.
Bedeutung gewinnen auch mobile Spiele, die oft In-App-Käufe für schnelleren Spielfortschritt oder zusätzliche Features beinhalten. Umfragen zufolge tätigen 46 Prozent der Gamer solche In-Game-Käufe, ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. In der kommenden Woche rückt die Gamescom in Köln in den Fokus. Als weltgrößte Messe für Computer- und Videospiele verzeichnet sie einen Rekordkurs mit erwarteten mehr als 1.500 Ausstellern aus 72 Ländern. Die Messefläche wächst auf 233.000 Quadratmeter, ein weiterer Höchstwert in ihrer Geschichte. Auch dieses Jahr wird eine farbenfrohe Vielfalt an Cosplayern erwartet, die sich im Stile ihrer Lieblingscharaktere in Szene setzen werden.