- Im Jahr 2025 werden voraussichtlich 74 Prozent der weltweiten Todesfälle auf nicht übertragbare Krankheiten zurückzuführen sein. Die Urbanisierung ohne ausreichenden Zugang zu Grünflächen verstärkt das Risiko für NCDs. Studien belegen eine signifikant bessere Gesundheit bei Menschen in umweltfreundlichen Gebieten. Weltweit haben 196 Länder vereinbart, bis 2030 städtische Grünflächen zu erweitern. Naturkontakte, wie Waldbaden, können ähnlich positive Effekte wie Medikamente bieten.
Die aktuellen globalen Entwicklungen deuten darauf hin, dass im Jahr 2025 etwa 74 Prozent der weltweiten Todesfälle auf nicht übertragbare Krankheiten (NCDs) wie Krebs, Herzkrankheiten, Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen und schwere psychische Erkrankungen zurückzuführen sein werden. Trotz signifikanter medizinischer Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten steigt die Zahl der Todesfälle durch NCDs weiterhin an. Eine der Hauptursachen für diesen Anstieg ist die Urbanisierung. Bewohner städtischer Gebiete, die keinen Zugang zu Grünflächen haben, sind häufiger von NCDs betroffen. Angesichts der Tatsache, dass bis 2050 ein erheblicher Teil der Bevölkerung in Städten leben wird, sind diese Trends äußerst besorgniserregend.
Die Rolle der Grünflächen
Auf der anderen Seite zeigen Studien, dass Menschen, die in umweltfreundlichen Gebieten leben, nicht nur weniger häufig an NCDs erkranken, sondern auch eine deutlich bessere körperliche und geistige Gesundheit aufweisen. Dieser Zusammenhang ist statistisch signifikant, unabhängig vom sozio-ökonomischen Status, Alter oder Geschlecht des Einzelnen. Die wissenschaftlichen Beweise für diese Verbindung sind so überzeugend, dass im Jahr 2022 bei einer internationalen Konferenz 196 Länder ein Abkommen unterzeichneten. Bestandteil dieses Abkommens ist das Vorhaben, bis 2030 städtische Grünflächen erheblich zu erweitern.
Grünflächen bieten viele gesundheitliche Vorteile: Sie bieten mehr Möglichkeiten zur Bewegung, saubere Luft und reduzieren Hitzebelastung. Wichtiger ist, dass fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass der Kontakt mit der Natur biochemische Prozesse im Körper auslöst, die erhebliche gesundheitliche Vorteile mit sich bringen.
Der Einfluss der Natur auf unser Wohlbefinden
Dieser Forschungsansatz begann mit einer Gruppe japanischer Wissenschaftler, die die Vorteile des “Shinrin-yoku” (Waldbaden) untersuchten. Die Ergebnisse waren so eindrucksvoll, dass in Japan Patienten mit bestimmten NCDs anstelle von Medikamenten den Kontakt mit der Natur verschrieben bekommen. Ähnliche gesundheitliche Vorteile können auch in städtischen Grünanlagen und durch Zimmerpflanzen erzielt werden. Klinische Experimente zeigen, dass etwas so Einfaches wie eine Pflanze auf dem Schreibtisch den Blutdruck senken und sowohl physische als auch psychologische Beruhigung bewirken kann.
Derlei erforschte Vorteile sind von Bedeutung, denn selbst duftende Pflanzen und aromatische Hölzer bieten gesundheitliche Vorzüge: Duftmoleküle, sogenannte flüchtige organische Verbindungen (VOCs), gelangen über die Lungenmembran in den Blutkreislauf. Diese Verbindungen interagieren auf ähnliche Weise mit den biochemischen Pfaden des Körpers wie verschreibungspflichtige Medikamente, was beruhigende und heilende Effekte erzielen kann. Der Duft von Lavendel beispielsweise fördert den Schlaf, während Rosmarin und Pfefferminze wach und aufmerksam machen.
Die Bedeutung von Naturklängen und -sicht
Ein weiterer faszinierender Aspekt der Natur ist die positive Wirkung von Naturklängen, insbesondere von Vogelgesang. Auch der Blick auf grüne Landschaften aus dem Fenster kann nachweislich Stress reduzieren und die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern. Diese neuen klinischen Erkenntnisse führen dazu, dass im Jahr 2025 immer häufiger Natur an Stelle von Medikamenten verschrieben wird. Stadtplaner werden ihrer Aufgabe gerecht, indem sie Natur als essenziellen Bestandteil der städtischen Infrastruktur betrachten, um eine gesunde Stadt zu fördern.