- Ein Bild zeigt den ehemaligen US-Sicherheitsberater Mike Waltz bei einem Kabinettstreffen, scheinbar die App TeleMessage Signal nutzend. SignalGate-Kontroverse entstand, als Signal-Nachrichten von Trump-Mitarbeitern zum Koordinieren militärischer Aktionen genutzt wurden, was Fragen zur Datenaufbewahrung aufwarf. Der Skandal betraf nicht die Funktionsweise von Signal, sondern die Nutzung sensibler Gespräche auf unsicheren Geräten. Die Nutzung von TeleMessage Signal könnte Gegnern Zugang zu vertraulichen Nachrichten ermöglichen. Besorgnis über die Nutzung israelischer Technologie seitens der US-Regierung, da potenzielle Sicherheitsrisiken bei der Datenarchivierung bestehen.
Am Donnerstag wurde ein Bild bekannt, das den ehemaligen nationalen Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, zeigt, während er bei einem Kabinettstreffen von Präsident Trump im Weißen Haus auf sein Telefon schaut. Bei genauerer Betrachtung des Bildausschnitts, der Waltz’ Bildschirm zeigt, sieht es so aus, als würde er die Ende-zu-Ende-verschlüsselte Messaging-App Signal nutzen. Ein genauerer Blick zeigt jedoch eine Benachrichtigung auf dem Bildschirm, die die App als „TM SGNL“ bezeichnet. Während eines Kabinettstreffens am Mittwoch schien Waltz also eine in Israel entwickelte App namens TeleMessage Signal zu verwenden, um mit hochrangigen US-Beamten wie JD Vance, Marco Rubio und Tulsi Gabbard zu kommunizieren.
SignalGate-Kontroverse
Nachdem hochrangige Mitglieder der Trump-Administration verschwindende Signal-Nachrichten verwendet hatten, um militärische Aktionen im Jemen zu koordinieren und dabei versehentlich den Chefredakteur von The Atlantic in den Gruppenchat aufgenommen hatten, rückte der “SignalGate”-Skandal in den Fokus. Er warf Fragen zur Einhaltung der gesetzlichen Aufbewahrungspflichten von Bundesdaten auf. Im Zentrum der Debatte stand Waltz, der von Trump als nationaler Sicherheitsberater der USA abgesetzt wurde. Er hatte den “Houthi PC Small Group”-Chat erstellt und den führenden Atlantic-Redakteur Jeffrey Goldberg hinzugefügt. “Ich übernehme die volle Verantwortung. Ich habe die Gruppe erstellt”, erklärte Waltz im März gegenüber Fox News. “Wir haben die besten technischen Experten, die untersuchen, wie dies passieren konnte”, fügte er hinzu.
Die technischen Implikationen
Der Skandal hatte nichts mit der Funktionsweise von Signal zu tun. Die App arbeitete normal und wurde lediglich zu einem ungünstigen Zeitpunkt für ein äußerst sensibles Gespräch genutzt, das auf speziellen, für solche Zwecke gehärteten Geräten und Plattformen hätte stattfinden sollen. Signal ist relativ sicher, da nur die Absender und Empfänger die Nachrichten lesen können. Außerdem sammelt die App möglichst wenig Informationen über ihre Nutzer. Das bedeutet, dass, selbst wenn Regierungsbeamte die App nutzen, Spione oder Hacker die Kommunikation nur durch Direktangriffe auf die Geräte kompromittieren könnten. Die Nutzung von TeleMessage Signal, vermeintlich um datenrechtliche Anforderungen zu erfüllen, öffnet jedoch viele zusätzliche Zugänge für Gegner, um an Nachrichten zu gelangen.
Einblicke in TeleMessage
Experte Jake Williams, ehemaliger Hacker der NSA und derzeitiger Vizepräsident für Forschung und Entwicklung bei Hunter Strategy, äußert Besorgnis darüber, dass die Regierung israelische Technologie nutzt, um sensible Daten abzuwickeln. „Es ist unglaublich, dass die US-Regierung auf israelische Technik zurückgreift, um extrem sensible Daten zu archivieren. Man kann sicher sein, dass jemand eine Kopie dieser Daten bekommt“, erklärt Williams. TeleMessage wurde 1999 in Israel gegründet und später von der US-amerikanischen Firma Smarsh übernommen. Die Dienstleistung beinhaltet das Archivieren von Kommunikationstools durch ein „mobile archiver“-Tool, das Nachrichten speichert. Auf der Website von TeleMessage wird beschrieben, dass die App eine Aufzeichnung von Signal-Anrufen, SMS und anderen Kommunikationsformen ermöglicht. Auch wenn TeleMessage alle Funktionen von Signal bietet, sind potenzielle Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Datenaufbewahrung berechtigt.