- Der Bestsellerautor hat ein begutachtetes physikalisches Papier veröffentlicht, das sich mit einem fiktiven Virus aus einer bekannten Buchreihe befasst. Das Wild Card-Virus aus der Serie bewirkt, dass 90 Prozent der Infizierten sterben, während die restlichen 10 Prozent mutieren, wobei 1 Prozent Superkräfte entwickeln. Ian Tregillis entwickelt ein mathematisches Modell zur Beschreibung des Virus, unter Berücksichtigung der Kategorien Jokers, Aces und Cryptos. Das Papier behandelt auch die Existenz von “Joker-Aces” und stellt drei Grundregeln zur Dynamik des Virus auf. Das Modell von Tregillis wird als nützlich für fortgeschrittene Physikseminare zur Bearbeitung offener Forschungsprobleme angesehen.
Obwohl sich viele Leser nach dem lang ersehnten nächsten Buch ihrer Lieblingsbuchreihe sehnen, hat der Bestsellerautor der Science-Fiction- und Fantasy-Geschichten einen anderen Aspekt hinzugefügt: ein begutachtetes physikalisches Papier. Dieses wurde kürzlich im “American Journal of Physics” veröffentlicht und beschreibt die Dynamik eines fiktiven Virus, das im Mittelpunkt einer bekannten Buchreihe steht, die von Martin und Melinda M. Snodgrass herausgegeben wird. In dieser gemeinschaftlichen Welt haben 44 Autoren mitgewirkt. Die Idee dazu stammt aus einem Rollenspiel der 1980er Jahre, das von Martin geleitet wurde. Ursprünglich wollte Martin einen Roman über seine Figur Turtle schreiben, entschied sich aber letztlich für ein gemeinschaftliches Universum. Dieses sollte eine einzige Quelle für Superkräfte haben, im Gegensatz zu den vielen Ursprüngen, die in Comics zu finden sind. Snodgrass schlug einen Virus als zentrale Ursache vor.
Eine alternative Welt nach dem Krieg
Die Serie ist eine alternative Geschichtserzählung der USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Jahr 1946 wird ein Luftvirus über New York City freigesetzt, das global verbreitet wird und Abertausende infiziert. Dieses sogenannte Wild Card-Virus hat auf jeden eine andere Wirkung: 90 Prozent der Infizierten sterben, die restlichen 10 Prozent mutieren. Während 9 Prozent als “Jokers” mit unangenehmen Mutationen enden, entwickeln 1 Prozent Superkräfte und werden “Aces” genannt. Es gibt auch “Deuces”, deren Fähigkeiten so unbedeutend sind, dass sie kaum der Rede wert sind. Diese Geschichte hat die wissenschaftliche Neugierde von Ian Tregillis geweckt, einem Physiker am Los Alamos National Laboratory. Er sah darin eine nützliche pädagogische Übung und meinte, dass ein echtes physikalisches Papier einfacher zu schreiben wäre als ein weiterer Blogbeitrag.
Das Modell der fiktiven Realität
Immer mit einem Augenzwinkern widmete sich Tregillis der Frage, wie ein Virus Menschen Superkräfte verleihen könnte, und konzentrierte sich auf das 90:9:1-Verhältnis. Sein Ziel war es, ein mathematisches Modell zu schaffen, das die Dynamik des Virus beschreibt. Das Papier befasst sich unter anderem mit den Kategorien von Jokers und Aces als “mutuell ausschließenden Kategorien”, obwohl im Kanon Figuren existieren, die diese Definition hinterfragen, sogenannte “Joker-Aces”. Auch das Konzept der “Cryptos” wird diskutiert: Mutationen, die größtenteils unsichtbar sind, wie die Fähigkeit zur Kommunikation mit Narwalen. Am Ende etablierten Tregillis und Martin drei Grundregeln: Die Existenz von Cryptos, die unbestimmt ist; die Verteilung nach der 90:9:1-Regel; und die Bestimmung der viralen Resultate durch Zufallsvariablen.
Ein spezifisch abgeleitetes Modell nimmt an, dass Variablen wie die Transformation und ein Mischwinkel berechnet werden, um die Existenz von Joker-Aces zu adressieren. “Karten, die nahe an einer Achse landen, erscheinen als Aces, während andere als Jokers oder Joker-Aces präsentiert werden”, so die Autoren. Das Modell beschreibt, wie ein System sich entwickelt und welche Ergebnisse dies erwarten lässt. Es wird festgestellt, dass dieser Ansatz nicht unbedingt für Anfänger geeignet ist, sondern mehr für fortgeschrittene Physikseminare, um ein offenes Forschungsproblem anzugehen.