- Ein Fertigungsfehler bei Gigabyte-Grafikkarten führt dazu, dass thermisches Gel aus den Kühlkörpern austritt. Das Problem betrifft mehrere RTX 50-Modelle und ist vor allem bei vertikaler Montage verstärkt. Gigabyte hat das Gelvolumen in neuen Produktionsläufen reduziert, um das Problem zu beheben. Das Unternehmen betont, dass das Gel-Leck kosmetisch ist und die Leistung der Karten nicht beeinträchtigt. Nutzer sollten auf vertikale Montage verzichten und bei Problemen den Gigabyte-Support kontaktieren.
Die Grafikkarten von Gigabyte sehen sich derzeit mit einem ungewöhnlichen Fertigungsfehler konfrontiert: Das vorab aufgetragene thermische Gel tritt aus dem Kühlkörper aus. Der erste bekannte Bericht stammte aus einem beliebten koreanischen PC-Forum, wo ein Nutzer feststellte, dass seine einmonatige Aorus Master RTX 5080 nach leichten Gaming-Sessions von zwei Stunden pro Tag ein graues, knetartiges Material verlor. Bemerkenswert ist, dass der Nutzer erwähnte, dass die Karte vertikal über ein Riser-Kit montiert war.
Das Problem wurde schnell als eines erkannt, das mehrere Gigabyte RTX 50-Modelle in demselben Foren-Thread betrifft, wobei verschiedene Besitzer das Austreten der thermischen Paste aus dem Kühlkörper auf die Leiterplatte und den PCIe-Steckplatzbereich beobachteten. Das Problem wurde bestätigt für Gigabytes Gaming OC, Windforce und Aorus Master Varianten.
Gigabyte’s Reaktion und Produktionsaktualisierungen
Gigabyte hatte die RTX 50-Serie mit einem speziellen thermisch leitfähigen Gel anstelle herkömmlicher Gummi/Silikon-Pads eingeführt, welches als „bessere Wärmeableitungseffizienz ohne Verschiebung für langfristige Nutzung“ angepriesen wurde. In der Praxis scheint jedoch die vertikale Montage einiger Systeme das halbflüssige Gel unter der Einwirkung der Schwerkraft erhöht verschiebbar gemacht zu haben. Laut Gigabyte vom 25. April verwenden die RTX 50- und Radeon RX 9000-Serie Karten tatsächlich eine speziell entwickelte Gelverbindung zwischen dem Kühlkörper und den VRAM/MOSFET-Sektionen. Gigabyte erklärte, dass dieses Gel ein isolierendes, verformbares Kitt ist, das Temperaturen bis zu 150 °C aushalten kann, bevor es schmilzt.
Das Unternehmen räumte weiter ein, dass frühere Produktionschargen ein leicht höheres Volumen an Gel erhielten, um eine thermische Abdeckung sicherzustellen. Das überflüssige Material könne „das Gel prominenter erscheinen, verlängern und potenziell von dem dafür vorgesehenen Bereich trennen“, was zu dem kosmetischen Leck führte, das Benutzer beobachteten. Wichtig: Das Unternehmen betonte, dass das Leck lediglich kosmetischer Natur sei und „die Leistung, Stabilität oder Lebensdauer des Produkts nicht beeinträchtigt.“ Um das Problem zu beheben, hat Gigabyte das Gelvolumen in nachfolgenden Produktionsläufen reduziert und empfohlen, dass betroffene Nutzer den Kundensupport kontaktieren sollten, wenn sie Bedenken haben.
Thermisches Gel vs. Pads
Die Wahl von Gigabyte für thermisches Gel spiegelt einen Branchentrend in Richtung leitfähigerer Schnittstellenmaterialien wider. Im Gegensatz zu traditionellen thermischen Pads verwendet Gigabyte ein servergerechtes thermisch leitfähiges Gel, das entwickelt wurde, um besseren Kontakt über ungleichmäßig geformte Komponentenoberflächen hinweg zu bieten. Das Unternehmen trägt dieses Gel mittels eines vollautomatisierten Prozesses auf, um menschliche Fehler zu minimieren und eine gleichmäßige Abdeckung im Vergleich zu Standard-Pad-Anwendungen zu gewährleisten. Prinzipiell kann es mikroskopische Lücken füllen und den Wärmetransfer unter hoher Belastung verbessern. Das Gel ist nichtmetallisch und elektrisch isolierend, sodass es keine Komponenten kurzschließen sollte, wenn es entweicht.
Trotz umfangreicher Tests und Anpassungen im Produktionsprozess mehren sich weiterhin Berichte über das Austreten des Gels bei Nutzern, insbesondere bei frühen Einheiten. Beobachtungen zeigen, dass das Design der dicken, dreiflügeligen Kühler auf den RTX 50-Modellen, die das gesamte Mainboard einschließlich VRAM und MOSFETs abdecken, problematisch in vertikaler Position sein kann. Nutzer mit solch vertikaler Anbringung berichten über das Herabgleiten der weicheren Substanz durch die Schwerkraft, was in unattraktiven, obgleich kosmetischen Lecks mündet und zur Unzufriedenheit führt.
Konstruktive Ratschläge für Verbraucher
Eigentümer einer betroffenen Gigabyte-Grafikkarte sollten regelmäßig die Karte daraufhin überprüfen, ob sich thermisches Gel ungebührlich ausbreitet und es gegebenenfalls reinigen. Bei einer vertikalen Montage oder binnen der ersten Nutzungswochen empfiehlt es sich, die Grafikkarte horizontal einzubauen, um den Bewegungsspielraum des Gels zu minimieren. Beschwerden über größere Mengen Leckage sollten an den Gigabyte-Support weitergeleitet werden, bevorzugt mit Dokumentation durch Bilder. Schließlich, beim Erwerb neuer Gigabyte-GPUs, empfiehlt es sich, eine Produktion nach der Anpassung im Frühjahr 2025 zu wählen, um dieses Problem zu umgehen.