- HDMI 2.2 wurde auf der CES 2025 vorgestellt und bietet eine Verdopplung der Bandbreite auf bis zu 96 Gbps. HDMI 2.2 ermöglicht native 16K-Auflösungen und könnte in Zukunft eine wichtige Rolle in Augmented- und Virtual-Reality-Headsets spielen. Ein neues kabelgebundenes Ultra96 Kabel ist erforderlich, um die vollen Kapazitäten des HDMI 2.2 Standards auszuschöpfen. HDMI 2.2 bietet im Vergleich zu HDMI 2.1 eine erhöhte Bandbreite, jedoch weniger neue Funktionen, und positioniert sich als leistungsstärkste Übertragungstechnologie. Die breite Einführung von HDMI 2.2 wird nicht vor 2026 erwartet, mit begrenztem Bedarf im heimischen Wohnzimmer derzeit.
Frisch präsentiert auf der CES 2025, repräsentiert HDMI 2.2 den neusten Standard in der Evolution digitaler Verbindungstechnologien. Diese fortschrittliche Version bietet die Aussicht auf eine Verdoppelung der verfügbaren Bandbreite und verspricht Unterstützung für höhere Auflösungen sowie erweiterte Bildwiederholraten. Eine interessante Neuerung, die HDMI 2.2 mitbringt, ist die notwendige Einführung eines speziellen Kabels, das diese neuen Standards unterstützen kann. Darüber hinaus wird ein synchronisiertes Zusammenspiel von Audio- und Videokomponenten durch verbesserte Features ermöglicht.
Allerdings ist der neue Kabeltyp erst gegen Ende des Jahres zu erwarten und bislang gibt es bei den Fernsehern noch keine Anzeichen für eine Unterstützung dieser technologischen Erweiterung. Das führt unweigerlich zu der Frage: Warum sollten Verbraucher in HDMI 2.2 investieren, wenn der Nutzen der Technologie gegenwärtig noch begrenzt scheint?
Neue Möglichkeiten des HDMI 2.2
Eines der herausragenden Merkmale von HDMI 2.2 ist die bemerkenswerte Steigerung der Bandbreite, die nun bis zu 96 Gbps erreichen kann – ein Meilenstein, der Unterstützung für native 16K-Auflösungen ohne Kompression eröffnet. Denkbar sind auch native 4K-Auflösungen bei 240Hz, und mit Hilfe der Display Stream Compression könnten Monitore sogar bis zu 4K bei 480Hz oder 8K bei über 120Hz betrieben werden. Obwohl solche Monitore im Konsumgütermarkt derzeit noch nicht existieren, könnte die HDMI 2.2 Technologie vor allem in zukünftigen Augmented- und Virtual Reality Headsets eine wichtige Rolle spielen.
Ein weiteres wichtiges Feature ist das Latency Indication Protocol (LIP), das insbesondere bei der Verbindung mit externen Audio-/Videosystemen die sichere Synchronisation von Ton und Bild sicherstellt. Damit die anspruchsvollen Auflösungen und Bildwiederholraten unterstützt werden können, ist das neue HDMI 2.2 zertifizierte Ultra96 Kabel unumgänglich. Während das Design abwärtskompatibel ist, kann die volle Bandbreite nur genutzt werden, wenn beide Komponenten HDMI 2.2 voll unterstützen.
Vergleich HDMI 2.2 gegen HDMI 2.1
HDMI 2.1 führte einst viele Neuerungen und erweiterte Funktionen ein und gilt seit seiner Einführung als bedeutender Fortschritt. Es ermöglichte unter anderem echtes 4K bei 120Hz, was insbesondere bei modernen Spielekonsolen unverzichtbar geworden ist. Darüber hinaus kamen Funktionen wie dynamische HDR-Unterstützung und variable Bildwiederholraten hinzu. Hingegen ist HDMI 2.2 weniger auf Funktionsvielfalt ausgelegt und bringt den neuen LIP-Standard mit. Trotz des geringeren Umfangs an neuen Funktionen ist die Erhöhung der Bandbreite von 48 Gbps auf 96 Gbps ein entscheidender Sprung, der HDMI 2.2 zur mächtigsten Video- und Audioübertragungstechnologie macht und selbst DisplayPort 2.1 und USB4 in den Schatten stellt.
Markteinführung von HDMI 2.2
Offiziell enthüllt wurde HDMI 2.2 bereits im Januar 2025, mit einer voraussichtlichen Einführung im Laufe des Jahres. Das HDMI Forum prognostiziert die Marktreife des neuen Ultra96 Kabels noch vor Jahresende, allerdings ist mit Geräten, die den neuen Standard unterstützen, nicht vor 2026 zu rechnen. Dies erinnert an den zeitlichen Verzug von HDMI 2.1, das erst Jahre nach seiner Ratifizierung auf breiter Front eingesetzt wurde.
Der aktuelle Bedarf für solch fortgeschrittene Kabelstandards in Wohnzimmern ist begrenzt. Bei PC-Gaming gibt es einen möglichen Anwendungsfall für die höheren Bandbreiten, um höhere Auflösungen und Bildwiederholraten zu ermöglichen; jedoch unterstützen derzeitige Technologien wie DisplayPort 2.1 bereits solche Bedarfe. In heimischen Wohnzimmern bleibt 4K bei 120Hz der Standard. Neue Konsolengenerationen sind aktuell nicht in Sicht, weshalb es kaum Anreiz gibt, die TV-Standards zu erhöhen. HDMI 2.2 wird daher vermutlich erst in der ferneren Zukunft zum allgegenwärtigen Standard für die Verbindung diverser Geräte werden, bleibt jedoch momentan noch eine Technologie der kommenden Generation.