- Über 60 Hochschulen und Forschungsinstitute sowie die Städte Düsseldorf und Bochum kündigen die Stilllegung ihrer Konten auf der Plattform X an. Die Entscheidung wird durch die Kritik an der aktuellen Ausrichtung der Plattform motiviert, die im Widerspruch zu den Grundwerten wie Weltoffenheit und demokratischem Diskurs steht. Die jüngsten algorithmischen Veränderungen der Plattform, die rechtspopulistische Inhalte verstärken, werden als unverantwortlich erachtet. Die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf initiierte die Aktion, wobei andere Social-Media-Kanäle unberührt bleiben. Die Bewegung erhält breite Unterstützung, mit täglich neuen Einrichtungen, die sich anschließen.
In den Städten Düsseldorf und Bochum sowie an über 60 Hochschulen und Forschungsinstituten in Deutschland herrscht Aufruhr. Ihre Entscheidung steht fest: Die Konten auf der Plattform X sollen stillgelegt werden. Kritisiert wird die derzeitige Ausrichtung der Plattform, die im Widerspruch zu den Grundwerten der Institutionen steht. Diese Werte umfassen Weltoffenheit, Transparenz und den demokratischen Diskurs. In einer kollektiv veröffentlichten Pressemitteilung wird dieser Grundsatz unmissverständlich dargelegt.
Ein Zeichen für Verständigung und Fakten
Das Anliegen ist klar: Zeichen zu setzen für faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Einflüsse. Die jüngsten Veränderungen auf der Plattform, wie die algorithmische Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte und die Begrenzung der Reichweite, erachten die Institutionen als unverantwortlich. Die beispiellose Aktion, initiiert von der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, hebt hervor, dass der Austritt kein Vorhaben des Bundesverbands der Hochschulen ist. Der Fokus liegt ausschließlich auf den Konten bei X, andere Social-Media-Kanäle bleiben unberührt.
Bochum zieht Konsequenzen
Auch die Stadt Bochum hat sich von der Plattform X verabschiedet. Sie betonte: „Heut ist der Tag, um Konsequenzen zu ziehen.“ Die Plattform des US-Milliardärs Elon Musk hat jüngst durch Kooperationen mit rechtsgerichteten Parteien Vertrauen verspielt. Städte in Deutschland, die fest im demokratischen Gefüge verankert sind, sehen diese Entwicklungen mit Besorgnis. „Eine Plattform, die das demokratische Fundament erschüttert oder infrage stellt, ist nicht mehr unser Ort“, verdeutlichte die Stadt in ihrem Abschiedspost.
Manipulation und Hass unter dem Deckmantel der Freiheit
Die Bewegung der Hochschulen findet breite Unterstützung: Bereits 63 Institute haben sich angeschlossen, so Achim Zolke, Kommunikationschef der Universität Düsseldorf. Täglich schließen sich neue Einrichtungen an. Silke Engel, Sprecherin der Universität Potsdam, schilderte das Problem: Die immense Veränderung der sozialen Plattformen hat algorithmische Verzerrungen zur Folge. Der Algorithmus beeinflusst sowohl die Verbreitung von Informationen als auch Diskurse, was einen offenen Austausch behindert. Unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit wurde die Plattform zu einem Ort für unmoderierten Hass, Desinformation und Manipulation.