- Das Fraunhofer-Institut IAO entwickelt das EBBS-Modell, um die Personalisierung von Hotelaufenthalten zu revolutionieren. Das Modell nutzt datengetriebene Analysen und Künstliche Intelligenz, um maßgeschneiderte Angebote für Hotelgäste zu erstellen. Im Mittelpunkt steht die fortschrittliche Datenanalyse, die sicherstellt, dass Angebote exakt auf die individuellen Wünsche der Reisenden abgestimmt sind. Personalisierung wird hervorgehoben als Schlüssel zur Umsatzsteigerung in der Hotellerie. Offene Schnittstellen und flexible technische Strukturen sind essentiell, um die Interoperabilität innerhalb des Hotel-Ökosystems zu gewährleisten.
In einer bahnbrechenden Studie stellt das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) ein wegweisendes Konzept vor, das die Personalisation von Hotelaufenthalten revolutionieren könnte. Mit Hilfe von datengetriebenen Analysen und Künstlicher Intelligenz erlaubt es das »Experience Based Booking and Selling Model« (EBBS), maßgeschneiderte Angebote für Gäste zu erstellen, die durch ein hohes Maß an Individualität bestechen. Die Absicht der Untersuchung liegt darin, herauszufinden, wie die gegenwärtigen Attribute Based Booking Ansätze weiter optimiert werden können, um den sich ständig wandelnden gesellschaftlichen Trends und den Bedürfnisse der Nutzer gerecht zu werden.
Personalisierung schafft Differenzierung
In der heutigen Hotellerie sind Zimmerkategorien noch weitgehend normiert. Doch der Drang der Gäste nach maßgeschneiderten und emotional ansprechenden Erlebnissen wächst kontinuierlich. Angesichts dieser Entwicklung hat das Fraunhofer IAO in Kooperation mit Mitgliedern des »FutureHotel-Innovationsnetzwerks« das neuartige Erlebnis- und Verkaufsmodell EBBS entwickelt. Dieses Konzept geht über das konventionelle Modell der attributbasierten Buchung hinaus und ermöglicht es Hotels, Angebote zu kreieren, die exakt auf die Vorlieben des Gastes abgestimmt sind. Personalisierung wird hier zum Schlüsselelement für die Umsatzsteigerung.
Am Point of Sales, dem bedeutendsten Ort der Verkaufsentscheidung im Hotel, soll nicht mehr ausschließlich der Preis als Differenzierungsmerkmal dienen. Stattdessen rückt das Erlebnis in den Vordergrund, so Markus Müller, CEO von GauVendi, einem Anbieter von ABB-Lösungen. Das FutureHotel-Projekt startet mit einem Use Case von Partnern wie Meili Selection Hotels und GauVendi, um herauszuarbeiten, wie man sich weg von der Konformität hin zu einzigartigen Erlebnissen bewegt. Eine der zentralen Aussagen der Forschung ist, dass die fortschrittliche Datenanalyse gepaart mit generativer KI ein äußerst personalisiertes Aufenthaltserlebnis ermögliche.
Relevanz der Daten
Der Mittelpunkt des EBBS-Modells bildet die Datenanalyse, die sicherstellt, dass Reisende genau die Angebote erhalten, die ihren spezifischen Wünschen entsprechen. Anhand eines hypothetischen Beispiels wird dieser Ansatz verdeutlicht: Eine umweltbewusste, vielreisende junge Frau, die gerne neue Food-Trends ausprobiert und eine Katze besitzt, erhält ein individuell auf sie zugeschnittenes Angebot. Dieses könnte ein haustierfreundliches Zimmer mit Spa-Behandlungen oder lokale kulinarische Erlebnisse umfassen. Die Kraft der KI eröffnet eine nahezu grenzenlose Vielfalt an Attributkombinationen für ein personalisiertes Spannungserlebnis.
Um das vollständige Potenzial des Modells auszuschöpfen, ist die Interoperabilität innerhalb des Hotel-Ökosystems essentiell. Ulrich Pillau, CEO der Apaleo GmbH, betont die Notwendigkeit flexibler technischer Strukturen und offener Schnittstellen zwischen den internen Hotelverwaltungssystemen und externen Applikationen. Diese offenen Schnittstellen erlauben es, diverse Anwendungen nahtlos zu integrieren, was die Flexibilität und Personalisierung des Gästeerlebnisses deutlich steigert.