Huawei Watch D2: Revolutionärer Blutdruckmesser oder Flop?

• Huawei glänzt in Fernost mit einem doppelt faltbaren Smartphone, bleibt aber in Europa selten.
• Das Unternehmen verlagert sich seit 2020 auf Wearables, nachdem die USA den Verkauf und Android-Zugang untersagten.
• Die Huawei Watch GT3 Pro und die neue GT5 erhalten positive Bewertungen, speziell die GT3 Pro für ihr stilvolles Design.
• Die Huawei Watch D2 bietet präzise Blutdruckmessungen mit einer integrierten Manschette und diversen Gesundheitsfunktionen.
• Die Huawei Watch GT 5 Pro in der Keramikversion beeindruckt ästhetisch, weist aber Schwächen in Verarbeitungsqualität und Funktionalität auf.

Huawei brilliert in Fernost mit einem doppelt faltbaren Smartphone. In Europa jedoch bleiben die Geräte dieses Herstellers eine Seltenheit. Im Bereich der Smartwatches hinterlässt Huawei zwiespältige Eindrücke.

Huawei hat es seit 2020 wirtschaftlich schwer, insbesondere seit die USA sowohl den Verkauf als auch den Zugang zum Betriebssystem Android untersagt haben. Dies zwang die Chinesen, sich auf andere Geschäftsfelder zu konzentrieren, darunter Wearables. Diese strategische Anpassung trug Früchte: Die Huawei Watch GT3 Pro gilt immer noch als eine der stilvollsten Smartwatches für Männer. Kürzlich wurde die Produktpalette um die GT5 erweitert. Ebenfalls aktualisiert wurde die Huawei Watch D, bekannt als „der Arzt am Handgelenk“. Diese Uhr ist mit einer Druckmanschette ausgestattet, die präzise Blutdruckmessungen ermöglicht.

Uhren-Update: D2

Die erste Version der Huawei Watch D wirkte wie eine Uhr auf einem Fahrradschlauch. Die neue D2 hingegen hat die Manschette dezent integriert und erscheint nun wie ein herkömmliches, etwas dickeres Uhrenarmband. Zwar bieten einige Uhren Blutdruckmessungen über Licht an, doch diese müssen kalibriert werden und sind anfällig für äußere Einflüsse. Die Huawei D2 hingegen punktet durch ihre Präzision, wie unser Test im Vergleich mit einem traditionellen Blutdruckmessgerät zeigte. Die Uhr ermöglicht auch eine 24-Stunden-Messung, und erinnert tagsüber jede halbe Stunde an die Messung. Nutzer müssen dabei eine ungewöhnliche Handhaltung einnehmen: die linke Hand auf die rechte Schulter legen, um die Uhr in Herzhöhe zu positionieren.

Das herausragende Merkmal dieser Uhr ist der tragbare Blutdruckmesser, der zusammen mit der Überwachung der Schlafatmung hervorsticht. Zwar spricht Huawei nicht explizit von einer Schlafapnoe-Erkennung, die Uhr bietet aber dennoch umfassende Funktionen wie EKG, Schlaftracking, Sauerstoffsättigung, Hauttemperatur und Stress-Test.

Samsung gegen Huawei

Ebenso beeindruckend sind die umfangreichen Trainingspläne und die lange Akkulaufzeit von etwa einer Woche. Die Huawei Watch D2 kostet 399 Euro. Ein weiteres Produkt des Herstellers ist die Huawei Watch GT 5 Pro in der Keramikversion. Hier hat Huawei versucht, eine feminine Variante zu schaffen, ist jedoch etwas am Ziel vorbeigeschrammt. Das Armband wirkt billig und die goldene Umrandung übertrieben. Auch die Verarbeitung, wie beispielsweise die blechernen Benachrichtigungstöne und das unscharfe Display, lassen zu wünschen übrig. Nachrichten werden nicht vollständig angezeigt, sodass man wieder das Handy zur Hand nehmen muss, um den restlichen Text zu lesen.

Mehr Schein als Sein. Die Keramikversion dieser Uhr kostet trotz kleinerem Display rund 200 Euro mehr als das Standardmodell. Mit 600 Euro ist diese Uhr alles andere als preiswert, besticht aber durch ihre Leichtigkeit (knapp 44 Gramm) und lange Akkulaufzeit von bis zu fünf Tagen bei durchschnittlicher Nutzung. Hier kann durchaus noch ein wenig mehr Laufzeit herausgeholt werden. Die erfassten Körperwerte, vom Inaktivitätsalarm bis zur Zyklusüberwachung, funktionieren ebenfalls einwandfrei und stimmen mit denen anderer Smartwatch-Marken überein. Huawei zeigt damit, dass Technik und Ästhetik heutzutage nicht getrennt voneinander betrachtet werden müssen.

Ein bisschen zu viel Bling-Bling

Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Deshalb überrascht es nicht, dass die Huawei Watch GT 5 Pro in der keramikweißen und gelbgoldenen Kombination durchaus Anklang findet. Doch sobald man sie trägt, schwindet der erste Glanz durch die blechernen Benachrichtigungen und das schwächelnde Display. Die Uhr ist seit Mitte September in Österreich erhältlich. Die Watch GT 5 Pro gibt es in zwei Größen und vier verschiedenen Versionen, wobei die Preise bei 250 Euro beginnen. Die Keramikversion ist mit knapp 600 Euro am oberen Ende der Preisskala angesiedelt.