- Dunkelretreats ziehen Tech-Eliten, Athleten und Influencer an, die spirituelle Erfahrungen in völliger Dunkelheit suchen. Charles Hoskinson, ein Krypto-Gründer, brach seinen Dunkelretreat nach nur 12 Stunden aufgrund intensiver psychologischer Reaktionen ab. Solche Retreats werden als “Meditation auf Steroiden” beschrieben und bieten sowohl tief versprechende als auch riskante Erfahrungen. Ursprünge der Dunkelretreats liegen in historischen meditativ-spirituellen Praktiken, die Erleuchtung in völliger Dunkelheit suchen. Experten warnen vor den tiefenpsychologischen Risiken solcher Erfahrungen, da sie Halluzinationen und psychologische Belastungen fördern können.
Ein Aufenthalt in absoluter Finsternis: Was für manche wie der Plot eines Horrorfilms klingt, ist für Tech-Eliten zur spirituellen Eroberung geworden. Diese Dunkelretreats ziehen Gründer, Athleten und Influencer gleichermaßen an, die sich Tage der abgeschotteten Meditation hingeben wollen. Einem Retreat-Teilnehmer, dem Krypto-Gründer Charles Hoskinson, wurde diese Erfahrung jedoch unerwartet intensiv. Nachdem er in einem völlig dunklen Raum im Sky Cave Center in Oregon eingeschlossen war, verließ er nach nur 12 Stunden panisch das Refugium. In einem Rückblick berichtete er von “erschreckenden Schatten, die an meiner Seele nagten” und quälender Schlafparalyse, die ihn trotz seiner Absicht, fünf Tage in der Dunkelheit zu verweilen, zum Abbruch zwangen.
Spiritualität in absoluter Dunkelheit
Diese Art von Rückzug, obwohl noch nicht weit verbreitet, wächst im Interesse. Die Teilnehmenden verbringen mehrere Tage in völliger Dunkelheit und Stille, haben keinen Zugang zu elektronischen Geräten und erhalten ihre Mahlzeiten durch eine dunkle Klappe. Die Einsamkeit in der Dunkelheit wird als “Meditation auf Steroiden” beschrieben, was erklärt, warum gestresste Prominente wie NFL-Star Aaron Rodgers auf diese Praxis setzen. Nichtsdestotrotz warnt der Lehrer Andrew Holecek, dass die möglichen Vorteile proportional zu den Risiken steigen. Die Dunkelheit ermöglicht es, innerhalb kurzer Zeit tiefe psychische Ebenen zu erreichen, was sowohl vielversprechend als auch gefährlich sein kann.
Die Wurzeln der Dunkelheit
Der Ursprung solcher Retreats liegt tief in der Geschichte, mit den meditativen Praktiken von Figuren wie Buddha und dem Propheten Mohammed. Ihnen wird nachgesagt, Erleuchtung in dunklen Höhlen gefunden zu haben. Die Praxis ist auch in bestimmten indigenen Kulturen präsent, bei denen Dunkelheit als Tor zu veränderten Bewusstseinszuständen verstanden wird. Mantak Chia, ein Daoist und Pionier der Dunkelretreats, betont die Bedeutung, sich nach innen zu wenden. In völliger Stille und Dunkelheit gibt es nichts, das von der eigenen inneren Welt ablenkt; die Teilnehmer sind gezwungen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Tiefenpsychologische Risiken und Wirkungen
Trotz des wachsenden Interesses ist die Praxis nicht ohne Gefahren. Dunkelretreats können Halluzinationen fördern, eine Tatsache, die von einigen als Beginn der Erleuchtung, von anderen jedoch als potenziell psychotisch-einschneidend beschrieben wird. Wissenschaftliche Studien zu den Langzeiteffekten fehlen, es gibt jedoch Hinweise darauf, dass sensorische Deprivation zu Stress und mentaler Überforderung führen kann. In einige Retreats dauern jedoch bis zu 40 Tage, was noch nicht vollständig verstandene Risiken birgt.
Während sich immer mehr Menschen von den Erzählungen über transformative Erfahrungen angezogen fühlen, warnen Experten davor, diese Praxis unbedacht anzugehen. Für manche bleibt es eine gefährliche Expedition ins Unbekannte, während andere darin eine tiefgreifende Chance zur Selbsterkenntnis sehen. Das Interesse an Dunkelretreats wächst, und mit ihm die Herausforderung, diese Grenzerfahrungen zur sicheren und bereichernden Reise zu gestalten.