- TikTok steht vor einer möglichen Krise, ähnlich wie in Indien, wo die Plattform verschwand und Instagram die Nutzer aufnahm. Sollte das politische Wunder ausbleiben, könnten ähnliche Folgen in der sozialen Medienlandschaft zu spüren sein. Instagram führt ein neues Feature ein, das potenziellen Missbrauch fördern und die Anonymität der Nutzer gefährden könnte. Likes auf Instagram sind ein wichtiger anonym bleibender Ausdruck der Unterstützung, der durch neue Funktionen bedroht wird. Anonymität im Internet ist für viele Nutzergruppen essenziell, insbesondere für marginalisierte Personen, die Schutz vor öffentlicher Bloßstellung benötigen.
Momentan erlebt TikTok eine herausfordernde Phase. Sollte das politische Wunder ausbleiben, steht am 19. Januar ein bedeutender Aderlass in der sozialen Medienlandschaft bevor. Ein solches Drama wurde bereits in Indien miterlebt: Eine Plattform mit 200 Millionen Usern verschwand plötzlich. Viele hatten keine Gelegenheit zu wechseln und waren verloren, doch Instagram nahm die “TikTok-Flüchtlinge” bereitwillig auf und wuchs.
Problematik der Plattformen
Doch auch die Meta-geführte Plattform ist nicht ohne Makel. Gezielte Belästigungen sind nur ein Beispiel für die aufkommenden Probleme. Das neueste Feature könnte jedoch die Tore für noch mehr Missbrauch öffnen und den einst sicheren Hafen entwerten. Instagram-CEO Adam Mosseri präsentiert eine neue Sektion, in der User Videos entdecken können, mit denen ihre Freunde interagiert haben. Die Logik dahinter? Instagram soll zu einem Ort werden, an dem man Interessen gemeinsam mit Freunden erkundet. Dies scheint jedoch die schon vorhandenen Funktionen nur zu erweitern, denn Reels können bereits in Gruppen oder speziellen Listen geteilt werden.
Wert der Anonymität
Für viele Nutzer sind Likes mehr als nur einfache Interaktionen. Sie sind eine stille Unterstützung für Kreative, eine Ermutigung für Freunde und Familie, und manchmal ein sicherer Ort im digitalen Dschungel. Anonymität auf Instagram, auch wenn es nur noch wenig davon gibt, fördert den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen, ohne Angst vor Verurteilung. Forschungsergebnisse legen nahe, dass Anonymität das soziale Miteinander innerhalb einer Online-Community stärkt. Die neue Funktion könnte jedoch die Diskretion dieser Vorlieben gefährden, indem sie das Engagement der Nutzer öffentlich macht.
Sichere Häfen schwinden
Speziell für diese Usergruppen, die in den verschlungenen Ecken des Internets eine Zuflucht gefunden haben, ist Anonymität ein essenzieller Schutz. Ein queerer Mensch oder jemand, der wegen seiner Identität angegriffen wurde, findet Mut in der digitalen Welt. Likes sind eine private Geste, eine persönliche Affirmation. Angst vor öffentlicher Bloßstellung hindert viele daran, Inhalte zu liken. Diese neue Funktion von Instagram könnte die Anonymität gefährden. Ein Opt-out wäre wünschenswert, damit niemand seine Vorlieben aufgeben muss, aus Angst vor dem Urteil seiner Umwelten.
Letztlich bleibt zu hoffen, dass Instagram bei der Einführung dieser Funktion sensibel vorgeht und den Nutzern die nötigen Freiheiten lässt, um weiterhin in dieser digitalen Welt aktiv zu sein, ohne Kompromisse bei ihrer Privatsphäre eingehen zu müssen.