- Rick Muller verlässt seine Position als Leiter von IARPA, um bei IonQ zu arbeiten, einem Unternehmen spezialisiert auf Quantencomputing. IARPA, gegründet nach den Anschlägen von 9/11, fokussiert sich auf neue Technologien wie künstliche Intelligenz und Quantencomputing zur Unterstützung von Geheimdiensten. Trump-Administration und republikanische Senatoren haben Schritte unternommen, um personelle Reduzierungen in der Geheimdienstgemeinschaft voranzutreiben. IARPA ist bekannt für öffentlich finanzierte Forschungsprojekte, darunter Gesichtserkennung und Sprachverständnis. Die finanziellen und politischen Änderungen werfen Fragen über die Auswirkungen auf die zukünftige Forschungslandschaft auf.
Im Verlauf dieses Monats verlässt Rick Muller, der Leiter der Intelligence Advanced Research Projects Activity (IARPA) der US-Regierung, seine Position, um eine neue Rolle in einem Quantencomputer-Unternehmen zu übernehmen. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit verstärkter Bestrebungen, die personellen Ressourcen der US-amerikanischen Geheimdienstgemeinschaft zu verringern, einschließlich des Office of the Director of National Intelligence (ODNI), unter dessen Aufsicht IARPA steht. Ein Insider bestätigte Mullers bevorstehenden Abgang gegenüber WIRED.
IARPA, das nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ins Leben gerufen wurde, hat die Aufgabe, neue Technologien wie künstliche Intelligenz und Quantencomputing zu erforschen, die die Arbeit von Geheimdiensten wie der CIA und NSA unterstützen könnten. Unter der Trump-Administration wurden Schritte unternommen, um die Belegschaft der Geheimdienste im Rahmen eines Vorstoßes zur Reduzierung von Regierungsprogrammen zu verkleinern. Auch einflussreiche Republikaner im US-Senat haben kürzlich Gesetzesentwürfe vorgelegt, um bestimmte Programme des ODNI zu kürzen. IARPA steht jedoch nicht auf der Liste der Zielprogramme.
Ressourcen und Prioritäten
Muller, ein erfahrener Chemiker und Forscher im Bereich der Informatik, leitete zuvor Quantencomputerprogramme im Energieministerium, bevor er im April 2024 die Leitung von IARPA übernahm. Sein letzter Arbeitstag bei IARPA wird der 11. Juli sein. Er tritt dem Unternehmen IonQ bei, das sich auf die Kommerzialisierung von Quantencomputing spezialisiert hat. IonQ wollte zu dieser Personalangelegenheit keinen Kommentar abgeben.
Obwohl viele Technologien, die von Geheimdiensten genutzt werden, im Verborgenen bleiben, ist ein Großteil der Arbeit von IARPA öffentlich. Die Organisation hat zahlreiche Forschungsprojekte an Universitäten und Labors landesweit finanziert, darunter Entwicklungen zur Verbesserung der Systeme für Gesichtserkennung und Sprachverständnis. Im April betonte Muller, dass die Cyber-Sicherheitsrisiken quantenbasierter Technologien ein Forschungsschwerpunkt werden sollen.
Politische Implikationen und Finanzierungsfragen
Die Trump-Regierung hat sowohl für IARPA als auch für andere Forschungsagenturen Mittel gekürzt, während gleichzeitig das ODNI für das kommende Jahr eine Erhöhung seines Budgets um 11,5 Prozent plant. Dennoch plant Tulsi Gabbard, die Direktorin der nationalen Nachrichtendienste, 25 Prozent ihrer Belegschaft zu reduzieren. Senator Tom Cotton nannte das ODNI kürzlich ein “überbesetztes bürokratisches Ungetüm” und rief zu Maßnahmen auf, die als zwingend notwendig angesehen werden, um das Land vor vielfältigen Bedrohungen zu schützen.
Trotz Stellungnahmen von einflussreichen Politikern bezüglich der Sparmaßnahmen bleiben offene Fragen über die langfristigen Auswirkungen auf die Forschungslandschaft der Nation bestehen. IARPA, inspiriert von der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), ist weit bekannt für seine innovativen Projekte in Bereichen wie Impfstoffentwicklung und Sprachübersetzung. Inwieweit die aktuelle politische und finanzielle Umgestaltung die zukünftige Ausrichtung und Effektivität solcher Institutionen beeinflussen wird, bleibt jedoch abzuwarten.