- Jessica Studer, eine forschende Medizinerin und Pianistin aus der Schweiz, bereitete sich 2023 auf eine Reise zur Concordia-Forschungsstation in der Antarktis vor. Diese Forschungsstation, betrieben vom Französischen Polarinstitut und Italiens Nationalem Antarktisforschungsprogramm, dient als Simulation für eine Raumstation. Studer erforschte die Auswirkungen von Isolation und Enge auf Forscher, um Parallelen zu Astronautenmissionen zu ziehen. Die Reise zur Station führte unter anderem über Paris, Singapur und Christchurch in Neuseeland und wurde durch schlechtes Wetter verzögert. Die Bedingungen an der Concordia-Station, wie extreme Kälte und Isolation, stellten eine physische und psychische Herausforderung dar, betonten jedoch die Notwendigkeit von Kooperation und Präzision.
Im November 2023 bereitete sich die 33-jährige Jessica Studer, eine forschende Medizinerin und professionelle Pianistin aus Bremgarten, Schweiz, auf eine außergewöhnliche Reise zur Concordia-Forschungsstation vor. Während die meisten Dienstreisen nur ein Flugticket und ein paar Hotelübernachtungen erfordern, umfasst diese Unternehmung mehrere Tage Reisezeit und ein Jahr Aufenthalt an einem der abgeschiedensten Orte der Welt. Concordia liegt auf 3.200 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, und die Wintertemperaturen sinken dort auf bis zu minus 80 Grad Celsius. Erreichbar ist diese Station nur während der Sommermonate durch Flugzeuge, im Zeitraum von November bis Februar. Ihre Isolation übertrifft sogar jene der internationalen Raumstation, die in nur 400 Kilometern Entfernung zur Erde kreist.
Studer verbrachte ein ganzes Jahr an der Station, um im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation biomedizinische Forschung zu betreiben. Concordia, das sowohl vom Französischen Polarinstitut als auch vom Nationalen Antarktisforschungsprogramm Italiens betrieben wird, dient teils als Simulation für eine Raumstation. Während ihres Aufenthalts untersuchte Studer die Auswirkungen von Isolation und Enge auf sie selbst und ihre Mitstreiter, um darüber Aufschluss zu gewinnen, was Astronauten bei langen Weltraummissionen widerfahren könnte.
Der Weg zur Forschungsstation
Die Reise begann mit einer Zugfahrt nach Paris und endete mit einem Flug nach Christchurch, Neuseeland, mit einem Stopp in Singapur. Dort traf Studer zum ersten Mal die anderen beiden Frauen, die ebenfalls nach Antarktika reisten. Gemeinsam sprachen sie über die Herausforderungen der Reise und strategische Vorbereitungen, die sie getroffen hatten. Der nächste Schritt war der Flug zur italienischen Station, die ursprünglich nur einen temporären Aufenthalt vorsah. Aber der sprichwörtlich unvorhersehbare Wettergott Antarktikas hielt die Gruppe länger fest als geplant.
Nach erfolgreicher Anpassung ging es weiter mit einem Flug ins Herz der weißen Wüste. Die endlose Weite des Eises beim Anflug aufsaugen und die ersten Schritte nach dem Verlassen des Flugzeugs auf festem Boden zu spüren, bereitete eine tiefe Ehrfurcht. Das Leben an der Concordia-Station bietet bestenfalls Minimalismus. Es gibt zwei spartanische Türme mit einem Tunnel, der sie verbindet. Einer ist als “Ruhige Turm” bekannt, der andere beherbergt technische Einrichtungen. Dieses architektonische Wunderwerk steht im Kontrast zur brutalen Kälte draußen, die alle Bewohner vor große Herausforderungen stellt.
Leben und Arbeit im ewigen Eis
Das Eingeschlossensein in solcher Distanz zu jeglichem zivilisatorischen Komfort erleichtert nicht nur das wissenschaftliche Studium, sondern bietet eine Kulisse, die dem eines Lebens auf einem fremden Planeten gleicht. Kein Vogelgesang, keine Bäume, nur unnachgiebiger Wind und das überwältigende Weiß des Eises. Solche Bedingungen sind nicht nur eine logistische Herausforderung; sie fordern auch physisch und psychisch alles von den Forschern. Kooperation und Präzision sind überlebenswichtig. Der Alltag in der Concordia-Station unterstreicht die Bedeutung von Zusammenhalt und die Notwendigkeit, sich aufeinander verlassen zu können, um unter diesen extremen Umständen zu bestehen.