- John Hughes erwog eine Fortsetzung seines Films „The Breakfast Club“, in der die Charaktere als Erwachsene gezeigt werden sollten. Die zeitlose Anziehungskraft des Films liegt in seiner einfachen Prämisse: nur fünf Jugendliche in einem Raum über einen Tag hinweg. „The Breakfast Club“ unterscheidet sich von anderen Highschool-Filmen durch den Verzicht auf typische Klischees und konzentriert sich auf die grundlegenden Teenager-Erfahrungen. Die Performances der „Brat Pack“-Mitglieder spiegeln die Herausforderungen der Jugendjahre wider und haben den Film zu einem Klassiker gemacht. Der Film thematisiert sowohl die Flüchtigkeit unerwarteter Freundschaften als auch die unvermeidliche Rückkehr zu den sozialen Hierarchien der Highschool.
Der verstorbene John Hughes hatte einmal mit dem Gedanken gespielt, eine Fortsetzung seines 1985er Jugendfilms in Betracht zu ziehen. Die Idee war, dass er Jahre später mit denselben Charakteren wieder anknüpft: fünf Teenager aus verschiedenen sozialen Gruppen, die über ihre Unterschiede hinausblicken und an einem langen Samstag in der Nachsitzstunde Gemeinsamkeiten finden. Es ist verlockend, sich vorzustellen, welche Fragen Hughes durch das Wiederzusammenführen seiner „Fünferbande“ beantworten könnte. Würde Brian, der akademische Stereotyp, wie im wirklichen Leben auch zum muskulösen Sportler werden? Würde Allisons radikale Verwandlung Bestand haben? Könnte es sein, dass Bender, der unbeugsame Rebell, seinem vorgezeichneten Weg nach „Loserville“ entkommt?
Charakterentwicklung im Fokus
Diese Fragestellungen sind faszinierend, besonders für jene, die sich je gefragt haben, zu welchen Erwachsenen diese fiktiven Jugendlichen aus Illinois heranwachsen könnten. Andererseits könnte es auch erleichternd sein, dass Hughes nie dazu kam, dieses Unterfangen zu realisieren. Schließlich ruht der anhaltende Reiz von „The Breakfast Club“ auf den engen Parametern, die er sich selbst setzt: Es sind nur fünf Jugendliche in einem Raum über einen einzigen Tag hinweg. Über diesen flüchtigen Moment der Jugend hinauszublicken, würde seine zeitlose Präsenz verraten. Der Film lebt unwiderstehlich im Jetzt, genau wie die Teenager, die ihn bei seiner Veröffentlichung angesehen haben – und die vielen, die ihn seitdem entdeckt haben.
Die universelle Botschaft der Teenager-Jahre
Hughes hat wie kaum ein anderer Filmemacher die Teenager-Erfahrung ausgeschöpft, sei es als Drehbuchautor oder Regisseur von zeitgenössischen Klassikern wie „Sixteen Candles“ oder „Ferris Bueller’s Day Off“. Doch während all diese Filme als Inbegriff der 80er-Jahre-Kultur gesehen werden könnten, erweist sich „The Breakfast Club“ als zeitloser. Diese theatralisch anmutende Reduktion auf das Wesentliche übertrifft modische Strömungen. Hughes ließ sämtliche überflüssigen Konventionen von Highschool-Filmen hinter sich. Kein großes Spiel, kein Abschlussball, keine Abschlussfeier, nicht einmal ein Klassenzimmer. Es ist ein Teenager-Film, der sagt, dass die bloße Existenz der Teenager genug ist, um zu faszinieren.
Die Schauspielleistungen der „Brat Pack“-Mitglieder wurden zu ihrer Zeit groß gefeiert und repräsentieren auch heute noch die Herausforderungen der Jugendjahre. Molly Ringwald avancierte beispielsweise zur amerikanischen Liebling, bevor sie nach Paris zog. Emilio Estevez führte mehrere Franchise-Erfolge an, während Ally Sheedy sich zur Indie-Liebling mauserte. Besonders spannend ist die Betrachtung von Judd Nelson, der die charismatischste Darbietung im Film liefert – ein Bad Boy, der uns Einblicke in die unter der Oberfläche liegende Unsicherheit gewährt – und einige Jahre später in einer komfortablen Sitcom-Rolle landete.
Soziale Hierarchien und ihr Wert
Der Film träumt ein wenig von einer unwahrscheinlichen Solidarität unter Teenagern. Man braucht etwas Vorstellungskraft, um zu glauben, dass acht Stunden ausreichen könnten, um eine Gruppe „aus einem Streber, einem Sportler, einem Außenseiter, einer Prinzessin und einem Kriminellen“ zu engen Freunden zu machen. Doch Hughes’ Drehbuch ist klug genug, um die Flüchtigkeit dieser Kameradschaft zu erkennen. Niemand hegt ernsthafte Illusionen darüber, dass ihre Verbindung bestehen bleibt, sobald die fünf wieder in ihren jeweiligen sozialen Kreisen sind. Dies ist die bittersüße Kraft der Hymne „Don’t You Forget About Me“ von Simple Minds, die den Film sowohl eröffnet als auch abschließt: Es ist ein berührendes Flehen, diesen flüchtigen Tag der Gemeinschaft zu verewigen, auch wenn er mit dem Läuten der Schulglocke verblasst.
Die Bedeutung der sozialen Hierarchien an der Highschool verblasst im großen Ganzen, sagt uns „The Breakfast Club“. Es wäre einfacher, diese Botschaft ernst zu nehmen, wenn Hughes diese Hierarchien letztlich nicht doch ein wenig verstärkt. Claire schmückt Allison mit Make-up und lässt sie eine Transformation durchmachen, die Allisons unkonventionelle Art verrät. Der Streber Brian bleibt trotz all der gewonnenen Empathie letztlich derjenige, der die Hausaufgaben für die anderen erledigt, während sie sich einander zuwenden.