- T. Thomason, ein kanadischer Popkünstler, verzichtet aus Sorge um seine Geschlechtsidentität auf einen Auftritt in den USA. Thomason ist beunruhigt über die politischen Entwicklungen in den USA, die die Existenz nur von zwei Geschlechtern festlegen. Berichte über vermehrte Vorfälle von Festnahmen an den US-Grenzen sorgen für Bedenken bei Thomason und anderen Künstlern. Der Verzicht auf Auftritte in den USA stellt finanzielle und karrieretechnische Herausforderungen für Künstler wie Thomason dar. Thomason fordert kanadische Kunstorganisationen auf, trans Künstler besser zu unterstützen.
T. Thomason, ein kanadischer Popkünstler, steht aufgrund seiner nicht-binären trans Identität vor einer schwierigen Entscheidung in den USA. Obwohl sein Aufenthaltsvisum erst im Juni abläuft, zieht er es vor, auf einen Festivalauftritt in Belfast, Maine, zu verzichten. Die Befürchtung, an der Grenze wegen seiner Geschlechtsidentität ins Visier genommen zu werden, spielt dabei eine zentrale Rolle. In einem Gespräch mit einem renommierten Magazin erklärte Thomason, dass er nach den jüngsten politischen Entwicklungen in den USA, insbesondere den Anweisungen, die die Existenz nur von zwei Geschlechtern festlegen, beunruhigt sei.
Transmenschen und die Problematik der US-Grenzen
Besondere Sorge bereiten ihm Berichte über vermehrte Vorfälle von Festnahmen an den Grenzen. So wurde beispielweise eine Frau aus Vancouver von den US-Behörden für zwei Wochen festgehalten. Thomason betont, dass, wenn sogar cis-Personen Opfer solcher Maßnahmen werden, seine Bedenken als trans Mensch noch gewichtiger sind. Auch der Sänger Bells Larsen aus Montreal hat wegen der Diskrepanz zwischen seinem Pass und seinem Geburtsgeschlecht seine Tour abgesagt. Gleichzeitig haben andere Künstler, wie die in London lebende Musikerin Aya Sinclair, ähnliche Schritte unternommen, um potenziellen Risiken zu entgehen.
Touren in den USA: Ein teurer Verzicht
Der Entschluss, nicht in den USA aufzutreten, bedeutet für Künstler wie Thomason jedoch auch, auf Einnahmen und den Ausbau ihrer Fanbasis im größten Musikmarkt der Welt zu verzichten. Alternativ auf Europa oder andere Regionen auszuweichen, stellt insbesondere für kanadische Künstler eine kostspielige Herausforderung dar. Die Gewerkschaft der Musiker in den USA und Kanada hat sogar geäußert, dass die neuen Einwanderungsregeln gemeinsame Werte verletzen. Ein prominenter Unterhaltungsanwalt vermutet, dass Visumanträge von trans Personen besonders gefährdet sind, abgelehnt zu werden, was zu lebenslangen Reiseverboten führen könnte.
Trotz des bürokratischen Aufwands, ist die Anziehungskraft der USA für Musiker nicht zu unterschätzen. Der Markt ist groß und bietet viele Chancen, die in anderen Ländern weniger zugänglich sind. Doch Thomason bleibt standhaft in seinem Entschluss, die USA zu meiden, solange die aktuelle politische Führung seine Identität in Frage stellt. Er plädiert an kanadische Kunstorganisationen, neue Unterstützungsmöglichkeiten für trans Künstler zu schaffen. Dabei handelt es sich um ein globales Thema, das weit über die Belange von kanadischen Künstlern hinausgeht.