- Die meisten Hochschulen haben noch keine klaren Richtlinien oder Handreichungen zum Thema Künstliche Intelligenz entwickelt, sagt Jens Tobor.
- Es gibt noch keinen verbindlichen Rechtsrahmen, auf den sich die Hochschulen stützen können, was die Einrichtung einer KI zum persönlichen Lernassistenten erschwert.
- Die Hürden bei der Einbindung von urheberrechtlich geschützten Lernmaterialien oder alten Klausuren sind problematisch.
- Katharina Opper hat eine Methode entwickelt, mithilfe derer die KI fähig ist, gezielt Fragen zu stellen und selbstständiges Denken anzuregen.
- ChatGPT kann dazu genutzt werden, sich von der generativen KI Prüfungsaufgaben stellen zu lassen, die man dann beantwortet.
Die meisten Hochschulen in Deutschland haben noch keine klaren Richtlinien oder Handreichungen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, sagt Jens Tobor vom Hochschulforum Digitalisierung am Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Diese Empfehlungen gibt es, aber sie sind noch nicht verbindlich. Das Inkrafttreten des europäischen KI-Gesetzes steht noch aus, so Tobor.
Leitlinien und Handreichungen zum Thema KI
Laut Tobor gibt es noch keinen verbindlichen Rechtsrahmen, auf den sich die Hochschulen stützen können. Dies ist auch die größte Hürde bei der Einrichtung einer KI zum persönlichen Lernassistenten. Die Einbindung von urheberrechtlich geschützten Lernmaterialien oder alten Klausuren ist problematisch. Bisher ist nicht klar, ob und inwiefern die hinter den Anwendungen stehenden KI-Unternehmen die eingespeisten Daten weiterverarbeiten.
Hürde Datenschutz und Urheberrecht
Katharina Opper, Bildungswissenschaftlerin und E-Learning-Entwicklerin, hat sich mit dieser Herangehensweise beschäftigt. Die Methode, die von dem Philosophen Sokrates geprägt wurde, stellt „Fragen, ohne Antworten zu liefern“, schreibt Opper in einem Gastbeitrag zur Vorbereitung ihrer Masterarbeit. Sie hat eine Eingabeaufforderung (Prompt) entwickelt, mithilfe derer die KI fähig ist, gezielt Fragen zu stellen und so zu selbstständigem Denken anzuregen.
ChatGPT als Lernpartner
Eine andere Möglichkeit besteht darin, ChatGPT in die Lage zu versetzen, sich dumm zu stellen. Man selbst berichtet dann von dem zu lernenden Stoff. Eine weitere Option wäre, sich von der generativen KI Prüfungsaufgaben stellen zu lassen, die man dann beantwortet.
Zahlen, Daten, Fakten als große Fehlerquelle
Wird die KI mit einer Datenbank gekoppelt, aus der sie spezifische Inhalte bezieht, funktioniert es besser, auch da kann es aber zu Falschinformationen kommen. Persike zufolge gibt es mittlerweile KI-Werkzeuge, die man auf dem eigenen Notebook installieren kann. Diese laufen lokal und übertragen keine Daten ins Internet.