- Die Mitarbeiter im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung testen die Integration von Künstlicher Intelligenz in ihren Arbeitsalltag.
- Eine speziell angepasste Lösung auf Basis der Technologie von OpenAI steht 250 Bediensteten seit April zur Verfügung.
- Die Lösung wurde über die Cloud-Computing-Plattform Azure realisiert, wobei Microsoft die Datensicherheit gewährleistet.
- Erste Erfahrungen zeigen, dass die Nutzer nur diejenigen Tools verwenden, die ihnen tatsächlichen Nutzen bringen.
- Der Einsatz von KI im BMBWF verspricht eine signifikante Effizienzsteigerung in der öffentlichen Verwaltung.
Seit einigen Wochen testen die Mitarbeiter im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in ihren Arbeitsalltag. Das BMBWF ist das erste Ressort, das systematisch Erfahrungen mit KI sammelt. Durch die enge Anbindung an Schulen und Hochschulen, die technologische Innovationen wie ChatGPT bereits nutzen, sieht sich das Ministerium in einer Vorreiterrolle. Seit April steht 250 Bediensteten eine speziell angepasste Lösung zur Verfügung, die auf der von OpenAI entwickelten Technologie basiert.
Der Nutzen von Cloud-Computing
Diese Lösung wurde über die Cloud-Computing-Plattform Azure realisiert, und Microsoft versichert, dass keine Daten aus dem Ministerium zur Verbesserung ihrer KI-Systeme verwendet oder gespeichert werden. Die pragmatische Herangehensweise schützt so die Datensicherheit und gewährleistet die Hoheit über die eigenen Informationen. Eine eigene Oberfläche im Intranet erlaubt den Testnutzern den Zugriff auf verschiedene Anwendungen wie ChatGPT, Bildgenerierungs-Tools, Übersetzungssoftware und Audio-Transkriptionsdienste.
Durch die niedrigen Kosten von etwa 20 Cent pro Nutzer und Monat und die hohe Akzeptanz wird das Angebot ab Herbst allen rund 1.200 Mitarbeitern zugänglich gemacht. Erste Erfahrungen zeigen, dass die Nutzer nur diejenigen Tools verwenden, die ihnen tatsächlich einen Nutzen bringen. Zusätzlich arbeitet das Ministerium an einer KI-gestützten Wissensdatenbank, die als interner Leitfaden dienen soll.
Mathematik-Zentralmatura im Blick der KI
Eine konkrete Anwendung der KI im Bildungsministerium ist die Generierung von Mathematikaufgaben für die Zentralmatura. Das System, das sich noch im „Proof of Concept”-Stadium befindet, erzeugt neue Aufgabenvorschläge auf Basis alter Beispiele und angepasst an vorgegebene Schwierigkeitsstufen. Obwohl die KI gelegentlich falsche Ergebnisse liefert, bietet sie den Fachabteilungen wertvolle Unterstützung beim Erstellen und Evaluieren von Prüfungsaufgaben.
Der Einsatz der KI begrenzt sich jedoch nicht nur auf die Mathematik-Zentralmatura. Auch andere Ressorts zeigen nun Interesse an einer ähnlichen Nutzung. Durch den Austausch von Erfahrungen über das Bundesrechenzentrum könnte das Wissen bald auf andere öffentliche Verwaltungen übertragen werden.
Effizienzsteigerung in der Verwaltung
Der Einsatz von KI im BMBWF verspricht eine signifikante Effizienzsteigerung in der öffentlichen Verwaltung. Mit dem laufenden Projekt zeigt das Bildungsministerium, wie KI nachhaltig und sicher in den Verwaltungsalltag integriert werden kann. Weiteres Potenzial für Effizienzgewinne wird durch den Aufbau einer umfassenden Wissensdatenbank und durch intelligente, datenbasierte Entscheidungsfindung geschaffen.
Das Innenministerium arbeitet ebenfalls an eigenen KI-Systemen, und auch andere Ressorts zeigen Interesse. Die umfassende Bereitstellung von KI-Anwendungen könnte mittelfristig zu einer Revolution in der öffentlichen Verwaltung führen. Insbesondere die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen zeigt, wie individuelles Wissensmanagement und administrative Prozesse effizienter gestaltet werden können.
Die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem BMBWF werden somit nicht nur intern, sondern auch national einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltungsstrukturen leisten.