- In Texas wurden bisher 146 Masernerkrankungen registriert, besonders ungeimpfte Kinder sind betroffen. Ron Cook von der Texas Tech University warnt eindringlich vor Teilnahme an Masern-Partys, die als gefährlich eingestuft werden. Lubbock, trotz nur zwei eigener Fälle, behandelt Patienten aus dem gesamten betroffenen Gebiet. Die Impfrate verbessert sich, da über 50 Kinder in Lubbock kürzlich geimpft wurden. Falschinformationen und Gerüchte erschweren die Bekämpfung des Ausbruchs, der weiterhin besorgniserregend hoch ist.
In Texas wird die Bevölkerung vor sogenannten “Masern-Partys” gewarnt, da der Ausbruch der Krankheit weiter eskaliert. Bisher wurden 146 Fälle registriert, darunter 20, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Vor allem nicht geimpfte Kinder sind betroffen. Während einer Pressekonferenz in Lubbock, Texas, äußerte sich Ron Cook, der leitende Gesundheitsbeauftragte am Texas Tech University Health Sciences Center, besorgt über diese vermeintlichen Partys. Er warnte eindringlich: “Es ist keine gute Idee, an Masern-Partys teilzunehmen, da wir nicht vorhersagen können, wer unter den Folgen leiden wird, ins Krankenhaus muss oder gar an Komplikationen wie Lungenentzündung oder Enzephalitis sterben könnte.”
Lubbock im Fokus
Obwohl Lubbock selbst nur zwei der Fälle meldet, wurden dort Patienten aus dem gesamten betroffenen Gebiet behandelt. Die Gegend um Lubbock liegt etwa 90 Meilen nordwestlich vom Zentrum des Ausbruchs in einem der am wenigsten geimpften Landkreise von Texas. Cook bemerkte, dass solche Masern-Partys und auch Windpocken-Partys früher verbreiteter waren, bevor Impfungen verfügbar wurden. Obwohl darüber hauptsächlich in sozialen Medien spekuliert wird, rät Cook entschieden von solchen Praktiken ab und vergleicht sie mit russischem Roulette. Dies sei nicht nur unvernünftig, sondern auch gefährlich.
Ungeimpfte Gefährdung
Von den 146 registrierten Fällen sind 116 Personen unter 18 Jahre alt, und 46 davon sind sogar unter 4 Jahren. Nur fünf der Betroffenen erhielten zumindest eine Dosis der MMR-Impfung. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass Bedenken hinsichtlich der Impfung bei einigen Eltern rückläufig sind. In der Klinik von Lubbock ließen sich kürzlich über 50 Kinder impfen, darunter auch jene, deren Eltern zuvor eine Impfbefreiung beantragt hatten. Dies wird als positives Zeichen für die Verbreitung wichtiger Gesundheitsbotschaften wahrgenommen.
Unklare Ursprünge und Missinformationen
Es kursieren Gerüchte, dass das Virus durch eine nicht dokumentierte Einwanderin eingeschleppt wurde, diese Behauptungen wurden jedoch von der lokalen Gesundheitsbehörde zurückgewiesen. In Wahrheit beginnen die meisten Masernausbrüche in den USA mit einem ungeimpften Staatsbürger, der den Virus aus dem Ausland mitbringt. Falschinformationen erschweren die Situation weiter, wie die ungenauen Aussagen des US-Gesundheitsministers verdeutlichen. Tatsächlich zeigt sich, dass die ungewöhnlich hohe Zahl an Fällen in diesem Jahr besorgniserregend ist. Während die Bekämpfung des Ausbruchs weiterhin höchste Priorität hat, bleibt das genaue Ende der Krise ungewiss.