- Die Möglichkeit, Planeten bewohnbar zu machen, erscheint immer unwahrscheinlicher. Der Mars bietet harsche, lebensfeindliche Bedingungen, er soll aber dennoch terraformed werden. Der Prozess des Terraformings könnte durch Asteroidenbeschuss unterstützt werden. Czechowski entwickelt ein Konzept zur Verdichtung der Marsatmosphäre. Die Asteroiden müssten aus dem Kuipergürtel stammen und reich an Wasser und Stickstoff sein.
Je mehr die Planeten erforscht und verstanden werden, desto unwahrscheinlicher erscheint die Möglichkeit, sie bewohnbar zu machen. Der Mars, obwohl der erdnächste planetare Nachbar, bietet harsche, lebensfeindliche Bedingungen. Trotzdem bleibt der Traum unverändert, Menschen auf den Roten Planeten zu schicken und dort eine menschliche Präsenz zu etablieren. Kurzfristig könnte dies durch den Bau von abgeschlossenen Habitats gelöst werden. Doch langfristig schlägt eine kühne Strategie Terra-Forming vor – die Umwandlung des Mars in eine erdähnliche Welt.
Visionäre Pläne für Terraforming
In der Wissenschaft wird ein Terraforming des Mars als fernes Ziel angesehen, doch erste Berechnungen laufen bereits, um diesen titanischen Prozess zu erfassen. Leszek Czechowski, ein bekannter Professor am Institut für Geophysik der Polnischen Akademie der Wissenschaften, hat bereits ein Konzept entwickelt, um den rostfarbenen Planeten in einen Ort zu verwandeln, auf dem Menschen ohne Raumanzüge umhergehen können. Seine Idee: Den Planeten mit Asteroiden bombardieren, die aus den entlegensten Winkeln des Sonnensystems stammen. Das Martianische Terrain ist ein ödes Wüstengebilde, ohne Sauerstoff, und seine Atmosphäre ist so dünn, dass das Verweilen von flüssigem Wasser unmöglich wird. Diese Eigenschaften ändern sich nicht, solange nicht der atmosphärische Druck erhöht wird.
Beginnt man mit der Umgestaltung, ist der erste Schritt, die Marsatmosphäre zu verdichten. Auf der Erde sorgt die gesamte Gasmasse für einen Druck von 101.325 Pascal auf Meeresniveau; vergleichenSie dazu die mickrigen 600 Pascal auf dem Mars, weniger als ein Prozent von dem der Erde. Andere massive Herausforderungen, wie extreme Temperaturen, Schutz vor solarem Strahlungseinfluss und das Vorhandensein von Wasser, müssten in weiteren Phasen adressiert werden.
Herausforderungen der Planetenveränderung
Jeder Wissenschaftler, der sich mit der Mars-Terraformung beschäftigt, entdeckt dasselbe Dilemma: Es gibt einfach nicht genug Ressourcen auf dem Mars, um seine Atmosphäre zu verändern, und der Aufwand an Energie für einen äußeren Materialtransport scheint astronomisch. Czechowskis Lösung? Asteroidenbeschuss. Er schlägt vor, eine große Weltraumsteuerungseinheit in Richtung der Hellas Planitia, einem gewaltigen Krater im südlichen Mars, zu schicken. Ein Aufprall eines ausreichenden Asteroiden, der essentielle Elemente enthält, könnte den Mars erwärmen und die Atmosphäre dicker machen.
Wichtig dabei ist, dass diese Asteroiden speziell Wasser und Stickstoff reich sind. Der Asteroidengürtel zwischen Jupiter und Mars scheidet daher sofort aus. Die favorisierten Objekte kämen vielmehr aus dem Kuipergürtel, einer Scheibe aus Material, die das äußere Sonnensystem umgibt und voller gefrorener Objekte und ursprünglich existierender Wasserquellen ist. Künftige Menschen müssten somit diesen entfernten Bereich ansteuern, den idealen Asteroiden auswählen und einen Antrieb anbringen, um ihn ins innere Sonnensystem zu bewegen.
Realisierung des Raummanövers
Der Flug der Asteroiden ins innere System würde Jahre oder Jahrzehnte beanspruchen, je nach Methode zwischen 29 und 63 Jahre. Die Energie, um einen solchen Asteroiden zu bewegen, wäre enorm – Czechowski vergleicht sie mit mehreren Jahren der gesamten Energieproduktion der Erde. Eine thermonukleare Kraftquelle, die auf lokalem Wasserstoff basiert, zusammen mit einem Ionentriebwerk, scheint laut ihm die geeignetste Lösung für diese Anforderungen zu sein. Dieses visionäre Bild einer menschenfreundlichen Marsatmosphäre durch Einbezug kosmischen Materials verdeutlicht die Weite der Herausforderungen und Technologien, die zu meistern notwendig sind.