- Meta plant, Instagram- und Facebook-Daten ohne Gegenleistung für KI-Modelle zu nutzen. Nutzer berichten von nicht funktionierenden Opt-out-Tools. Datenschutzbedenken verstärken sich, da Meta Versprechen nicht einhält. Meta kündigte an, wieder mit dem Sammeln von Inhalten zu beginnen. Transparenz von Meta hinsichtlich KI-Schulungen wird in Frage gestellt.
Stellen Sie sich vor, ein Technologieriese plant, Ihre Instagram- und Facebook-Beiträge zu nutzen, um seine KI-Modelle zu trainieren – und das ohne jegliche Gegenleistung. Angeblich könnte man laut dem Unternehmen zwar dem Einsatz widersprechen, doch wenn man versucht, über die bereitgestellten Werkzeuge das eigene soziale Medieninhalte vor der KI zu schützen, funktionieren diese schlichtweg nicht.
Dies berichten Nutzer von Facebook und Instagram aktuell. Nate Hake, Gründer von Travel Lemming, erhielt eine E-Mail von Meta, dass seine sozialen Medieninhalte für KI-Training verwendet werden sollen. Doch der in der E-Mail angegebene Link zur Abmeldeseite funktionierte nicht.
Datenschutzbedenken bei Meta
Das Schlimmste daran ist jedoch nicht der Zugriff auf Daten, sondern dass Meta versprach, den Wunsch der Nutzer, die ihre Daten nicht für KI-Training freigeben wollen, zu respektieren. Hake behauptet, Meta nehme seinen Wunsch nicht ernst und antwortete, das Unternehmen könne auf seinen Einwand nicht eingehen.
Bereits 2018, als das Unternehmen noch unter dem Namen Facebook bekannt war, wurde enthüllt, dass KI-Algorithmen mit den Millionen von auf Instagram geteilten Bildern trainiert wurden. Damals existierte das heutige Meta AI noch nicht, doch es zeichnete sich bereits ein Trend ab.
Die Herausforderung der Regionensperre
Im Jahr 2025 ist das Unternehmen nun voll auf den Zug der Künstlichen Intelligenz aufgesprungen. Nutzer von Plattformen wie Instagram und Facebook merken jetzt, dass ihre Daten der KI zugeführt werden. Zu allem Überdruss funktioniert das regional gesperrte Abmeldetool nicht. Aufgrund der rechtlichen Nuancen von Urheberrechtsgesetzen und Benutzerprivatsphäre stand Meta unter erheblichem regulatorischen Druck. Schließlich kündigte das Unternehmen im Juni des Vorjahres an, seine Pläne, das soziale Daten europäischer Nutzer zur KI-Schulung zu nutzen, auszusetzen.
Keine zwölf Monate später enthüllte Meta jedoch, dass es wieder mit dem Sammeln von Inhalten wie Fotos, Videos, Kommentaren und mehr beginnen wird. Als Begründung führte das Unternehmen an, dass dies ein seit Jahren praktizierter Standardvorgang sei.
Mögliche Widerstände gegen die Verkaufspraxis
Im April kündigte Meta an, in EU und UK Nutzer über eine Änderung in der KI-Politik zu informieren. Diese In-App-Benachrichtigungen sollen Nutzer aufklären und ihnen den Zugriff auf ein Einwandsformular ermöglichen. Meta versicherte, dass dieses Formular einfach zu finden sei und sämtliche Informationen verständlich kommuniziert.
Wenn Nutzer den bereitgestellten Link nutzen möchten, stoßen sie oft auf funktionslose Seiten. Viele beklagen das, und die Praktiken von Meta werden zunehmend als zweifelhaft wahrgenommen. Ob es sich bei den nicht reagierenden Abmeldeformularen um Fehler handelt oder nicht, bleibt ungewiss. Hinsichtlich der Opt-out-Problematik versprach Meta aber, dass es allen eingehenden Einwänden Priorität einräumen würde.
Entgegen dieser Aussage erhielt Hake auf seine Anfrage nicht die Erwartung erfüllende Antwort. Ein Unternehmensvertreter teilte mit, dass keine weiteren Maßnahmen unternommen würden. Dies stellt die Transparenz in Frage, die Meta in Bezug auf seine KI-Schulungen propagiert. Der betonte Stolz auf diesen Ansatz scheint die fairen Zwecke nicht zu erfüllen.