- Roman Storm, Mitbegründer von Tornado Cash, wurde wegen Betriebes einer nicht lizenzierten Geldübertragung für schuldig befunden. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft. Die Anklage umfasste auch Verschwörung zur Geldwäsche, jedoch konnte kein einstimmiges Urteil hierzu gefällt werden. Die Verteidigung betonte die legitimen Anwendungsfälle von Tornado Cash und seine Dezentralisierung. Zukünftige Auswirkungen des Urteils auf Krypto-Anonymisierungstools bleiben abzuwarten.
Roman Storm, einer der Schöpfer des Krypto-Anonymisierungstools Tornado Cash, wurde von einer Jury in New York für schuldig befunden, eine nicht lizenzierte Geldübertragung betrieben zu haben. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft in einem Bundesgefängnis. Im Jahr 2023 erhob das US-Justizministerium Anklage gegen Storm, unter anderem wegen Verschwörung zur Geldwäsche, Verstoß gegen Sanktionen und Betreiben eines nicht lizenzierten Geldübertragungsunternehmens. Nach einem vierwöchigen Prozess und fünf Tagen der Beratungen sprach die Jury Storm schuldig bezüglich der Geldübertragung, nicht jedoch im Zusammenhang mit Sanktionsverstößen. Es gelang ihr nicht, ein einstimmiges Urteil zur Anklage der Geldwäsche zu fällen.
Entwicklung von Tornado Cash
Der Mitbegründer von Ethereum, Vitalik Buterin, betont die Wichtigkeit von Privatsphäre im Krypto-Bereich und erklärt, wie Tools wie Tornado Cash die Sicherheit der Eigentümer erhöhen können. Doch die US-Regierung sah in Tornado Cash ein Werkzeug für Geldwäsche. Die Anklage warf Storm vor, das Tool geschaffen zu haben, von dem kriminelle Organisationen profitierten, darunter mit Nordkorea verbundene Hacker. Laut Anklageschrift bot Tornado Cash Kriminellen die Möglichkeit, im großen Stil Geld zu waschen und Sanktionen zu umgehen. Beweise im Prozess legten offen, dass Tornado Cash von Anfang an auf Geldwäsche ausgerichtet war.
Der Verlauf des Prozesses
Während des Prozesses fokussierten sich Staatsanwälte darauf, den Aspekt der Privatsphäre als Ablenkung zu entlarven. Die Verteidigung argumentierte hingegen, dass Storm, obwohl er die Technologie entwickelt hatte, nicht direkt in kriminelle Aktivitäten verwickelt war. Die Jury fand die Argumentation der Verteidigung zum Teil überzeugend und zeigte Verständnis für die legitimen Anwendungsfälle von Tornado Cash als Privacy-Mixer. Die juristische Strategie von Storms Anwälten setzte darauf, dass der Entwickler und seine Mitgründer nach der Entwicklung die Kontrolle über den Code freiwillig abgegeben hatten, um die Dezentralisierung voranzutreiben.
Ausblick und Konsequenzen
Storm erwartet nun seine Verurteilung. Die Entscheidung des Justizministeriums, ob es den Prozess gegen ihn in Bezug auf die Geldwäschevorwürfe neu aufrollen möchte, bleibt ausstehend. Die Verhandlung legte offen, wie gespalten die Meinungen über die Rolle von Anonymisierungstools im Krypto-Universum sind. Die Anklage interpretierte Tornado Cash als spezifisch für illegale Zwecke konzipiert, während die Verteidigung die Bedeutung der Privatsphäre im digitalen Zeitalter und ihre notwendige Legitimität hervorhob. Somit bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen das Urteil auf die zukünftige Entwicklung und Regulierung solcher Krypto-Tools haben wird.