- Ein Krypto-Investor klagt gegen Pump.Fun wegen erheblicher Handelsverluste und wirft der Plattform vor, als nichteingetragener Wertpapierhändler tätig zu sein. Die Klage hebt die Risiken von Pump-and-Dump-Aktivitäten hervor, bei denen Token-Preise künstlich gepusht werden, um spätere Anleger zu schädigen. Der berühmte Meme-Coin “PNUT” wird als Beispiel für die unzureichende Investorensicherheit und fehlende Registrierungspflichten angeführt. Die Frage, ob Meme-Coins als Wertpapiere gelten sollten, bleibt ein zentrales Diskussionsthema und beschäftigt auch die US-amerikanische SEC. Noah Tweedale und die Plattform kündigen Alterskontrollen an, ohne jedoch konkrete Details zu liefern, um unerfahrenen Anlegern den Zugang zu erschweren.
Ein aufsehenerregender Rechtsstreit wurde von einem Krypto-Investor gegen Pump.Fun eingeleitet, eine Plattform, die sich auf das Erstellen und Investieren in meme-inspirierte Kryptowährungen spezialisiert hat. Nach erheblichen Handelsverlusten verklagt der Investor die Plattform zusammen mit den Kanzleien Wolf Popper und Burwick Law, die bereits im Dezember im Auftrag von Investoren gegen ein von der Internetpersönlichkeit Haliey Welch ins Leben gerufenes Meme-Coin-Projekt geklagt hatten. Welch, bekannt als “Hawk Tuah Girl,” wurde damals nicht als Beklagte genannt. Max Burwick, Gründungspartner von Burwick Law, kritisiert das gesamte Konzept solcher Kryptowährungen als Täuschung und warnt vor den Risiken, die sie für unbedarfte Anleger darstellen.
Die Herausforderung unregistrierter Wertpapiere
Pump.Fun wurde im Januar 2024 mit spektakulärem Erfolg lanciert und hat es den Nutzern ermöglicht, Meme-Coins ohne technische oder finanzielle Hürden zu erstellen. Die Klage, eingereicht im südlichen Bezirk von New York, wirft der Plattform vor, als nichteingetragener Wertpapierhändler tätig zu sein. Die Marketingstrategien von Pump.Fun hätten die Risiken dieser spekulationsgetriebenen Investitionen heruntergespielt und Anleger einem großen finanziellen Risiko ausgesetzt. Der Vorwurf lautet zudem, dass solche Plattformen speziell darauf ausgelegt sind, “Pump-and-Dump”-Aktivitäten zu fördern. Das Konzept hierbei ist, dass frühe Investoren oder Insider die Token-Preise durch koordinierte Käufe und Promokampagnen künstlich aufpumpen, um sie dann auf dem Höhepunkt zu verkaufen und spätere Anleger in eine Misere zu stürzen.
Die Klage führt das Beispiel eines bestimmten Meme-Coins namens “PNUT” an, der auf Pump.Fun gestartet wurde und sich auf ein medienbekanntes Ereignis – die Euthanasie eines Eichhörnchens in New York – bezieht, um die Vorwürfe zu untermauern. Der Vorwurf lautet, Pump.Fun habe es unterlassen, die zum Schutz der Investoren erforderlichen Registrierung und Offenlegung durchzuführen.
Die Debatte über Wertpapierklassifizierung
Ob Kryptowährungen als Wertpapiere eingestuft werden sollten, ist ein heißes Diskussionsthema, das sogar die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC beschäftigt. In der gegen Pump.Fun gerichteten Klage wird argumentiert, dass alle über die Plattform ausgegebenen Meme-Coins sich aufgrund ihrer Vermarktung als Wertpapiere qualifizieren könnten. Diese These stützt sich auf die Erwartung von Erträgen, die durch die Marketingversprechen geweckt werden.
In einem Interview widerlegte Noah Tweedale, einer der Gründer von Pump.Fun, die Vorstellung, dass Meme-Coins als Wertpapiere gelten sollten. Er argumentiert, dass die Plattform nicht dazu da sei, Investoren zu schaden. Ein weiteres Anliegen, das der Klage zugrunde liegt, ist die offenbar nicht existente Regulierung des Nutzerzugangs, die es Minderjährigen und unerfahrenen Investoren erleichtert, mit hohem Risiko zu spekulieren. Tweedale kündigte Alterskontrollen an, blieb jedoch Details schuldig.
Die Verantwortung der Plattformen
Max Burwick zieht einen deutlichen Vergleich, indem er die Plattformen daran erinnert, dass sie nicht als Spielcasinos operieren sollten. Pump.Fun wird vorgeworfen, mit einem “raffinierten Marketinginstrumentarium” zu arbeiten, das “exponentielle Renditen, Bilder eines luxuriösen Lebensstils und koordinierte Social-Media-Kampagnen” kombiniert, wodurch das Anlagerisiko verschleiert wird. Die Reaktion von Pump.Fun auf diese Vorwürfe bleibt abzuwarten, jene ausstehende Klärung dürfte indes nicht nur für diese, sondern auch für ähnliche Plattformen wegweisend sein.