- Künstliche Intelligenz hat die Musikwelt erobert und sorgt für eine Flut an AI-generierten Tracks auf Streaming-Diensten wie Spotify. Selbst jene, die gewöhnlich KI meiden, könnten unbewusst solchen Klängen lauschen. Plattformen wie Deezer sind nicht gegen den Aufstieg künstlicher Musik gefeit und markieren rund 18 Prozent aller täglich hochgeladenen Songs als AI-Tracks. Der rasante Anstieg von AI-generierter Musik wirft sowohl technische als auch ethische Fragen auf, die die kreative Landschaft beeinflussen. Die Herausforderungen umfassen den Schutz der Urheberrechte und die Authentizität des künstlerischen Ausdrucks.
Künstliche Intelligenz hat die Musikwelt auf eine Weise erobert, die sowohl faszinierend als auch beunruhigend ist. Streaming-Dienste wie Spotify sind von einer Flut an AI-generierten Tracks überschwemmt, wodurch selbst jene, die gewöhnlich KI meiden, unbewusst solchen Klängen lauschen könnten. Ein markanter Fall ist der skurrile Song „Make Love to My Shitter“ der Künstlergruppe BannedVinylCollection. Diese kuriose Komposition wurde unlängst von Spotify in die Playlist eines Hörers aufgenommen, direkt nachdem er ein Album von Lucinda Williams genossen hatte. Was zunächst wie ein obszöner Scherz aus früheren Jahrzehnten klang, entpuppte sich später als Erzeugnis von KI.
Unkontrollierter Zuwachs von AI-Musik
Der Schöpfer dieser melodiösen Absonderlichkeiten, bekannt als „JB“, bestätigt, dass seine produktionstechnisch anstößigen Lieder allesamt von künstlicher Intelligenz stammen. Obwohl er von seinen Kreationen finanziell profitiert, liegt der Großteil seines Einkommens eher auf Plattformen wie Patreon und Bandcamp als auf Spotify. Ein weiterer Akteur im AI-Musikbereich, Tim Ingham, beobachtete kürzlich ebenfalls, dass ihm auf Spotify Musik aus dem obszönen Neuheitengenre serviert wurde, die anscheinend von künstlicher Intelligenz geschaffen war. Solche Songs ahmen gängige Musikstile nach, was die Zuhörer oft täuscht.
Auch andere Plattformen wie die französische Deezer-App sind nicht gegen den Aufstieg künstlicher Musik gefeit. Ihr System zur Erkennung von AI-Tracks markiert inzwischen rund 18 Prozent aller täglich hochgeladenen Songs. Obwohl bestimmte Inhalte aussortiert werden, fehlt eine Funktion, die es Zuhörern ermöglicht, AI-generierte Musik zu meiden. Solange es keine umfassende Sperre dafür gibt, bleibt die AI-Musikindustrie ein selbstständiger Bestandteil der Streaming-Welt.
Ethische Fragen und künstlerische Integrität
Dieser rasante Anstieg wirft sowohl technische als auch ethische Fragen auf. Besonders das Beispiel der Band Velvet Sundown illustriert die Problematik. Obwohl das Kollektiv öffentlich erklärte, keine KI in seiner Musik zu verwenden, gab es in der Pressearbeit und im Aufnahmeprozess den Einsatz von AI zu. Ein Experte für AI-Spracherkennung beschrieb ihre Musik als „definitiv AI-generiert“ und hob sowohl das große Interesse als auch die hohe Qualität dieser Produktionen hervor.
Mit dem zunehmenden Präsenz von AI analysieren Experten, wie sich diese Technologie auf die kreative Landschaft auswirken könnte. Wie ein Musiker feststellte, erforderten manche AI-generierte Melodien durchaus Anerkennung, obwohl ihre Herkunft die Wahrnehmung beeinflusst. Der Erfolg solcher Musik verdeutlicht, dass die aufkommende Technologie das Potenzial hat, die traditionellen Vorstellungen von künstlerischem Schaffen zu verändern. Die Herausforderungen sind vielfältig, vom Schutz der Urheberrechte bis zur Authentizität des künstlerischen Ausdrucks.