- Der PRESS Act zielt darauf ab, die Überwachung von Journalisten durch Bundesbehörden erheblich zu erschweren. Der Gesetzesentwurf hat im Repräsentantenhaus starke Unterstützung erhalten, stagniert jedoch im Senat. Pressevertreter drängen auf eine Verabschiedung des Gesetzes vor Ende der Legislaturperiode. Der Gesetzesentwurf würde auch den Schutz von Telefon- und E-Mail-Daten vor behördlichen Auskunftsersuchen erweitern. Trotz überparteilicher Unterstützung ist die Zukunft des Gesetzes aufgrund der politischen Bedingungen im Senat ungewiss.
Mit nur wenigen Wochen verbleibender Legislaturperiode steht ein entscheidendes Gesetz zur Debatte, das es der US-Regierung erheblich erschweren würde, Journalisten auszuspionieren. Obwohl der Gesetzesentwurf, bekannt als der PRESS Act, im Repräsentantenhaus mit überwältigender Unterstützung angenommen wurde, stagniert er derzeit im Senat. Pressevertreter fordern die Demokraten im Senat auf, das Gesetz noch vor dem Ende der aktuellen Sitzung zu verabschieden. Das Gesetz, offiziell „Protect Reporters from Exploitative State Spying Act“ genannt, zielt darauf ab, Bundesbehörden daran zu hindern, Journalisten durch Auskunftsersuchen zu belästigen. Diese Schutzmaßnahmen sollen auch für Telefon- und E-Mail-Daten gelten, die von Dritten wie Google oder Meta bereitgestellt werden.
Starke Unterstützung, aber ungewisse Zukunft
Während das Gesetz eine seltene überparteiliche Unterstützung genießt, sind die gegenwärtigen Bedingungen im Senat alles andere als ideal. Die Demokraten, die am 3. Januar ihre Mehrheit verlieren könnten, versuchen, noch vor dem Machtwechsel so viel wie möglich zu erreichen. Ob der Senatsmehrheitsführer Chuck Schumer sich für eine Abstimmung zum PRESS Act einsetzen wird, bleibt unklar. „Wenn es etwas gibt, das gute Chancen auf Verabschiedung hat, dann ist es das“, sagt Trevor Timm, Mitbegründer der Freedom of the Press Foundation. Er betont, dass das Gesetz nur in der aktuellen Sitzung verabschiedet werden könnte. Unterstützung kommt von zentralen Figuren wie den Senatoren Dick Durbin und Lindsey Graham, die Vorsitzenden des Justizausschusses, was ein essenzieller Schritt für das Fortkommen des Gesetzes ist.
Dringlichkeit des Schutzes für Journalisten
Der PRESS Act ist das Ergebnis jahrelanger Debatten über ein föderales „Schutzgesetz“ für Journalisten. Während 49 Staaten bereits Gesetze haben, die Journalisten vor der Offenlegung von Informationen über ihre Quellen schützen, variiert deren Ausgestaltung erheblich. Die Definition dessen, wer als schützenswerter „Journalist“ gilt, unterscheidet sich ebenfalls von Staat zu Staat. Eine der bemerkenswerten Eigenschaften dieses Gesetzes ist, dass es die komplexen Abwägungstests beseitigt und eine generelle Annahme implementiert, dass das Justizministerium keine Journalisten ausspionieren darf, es sei denn, Ausnahmefälle treten auf.
Ausnahmen bleiben jedoch: Die Regierung kann weiterhin auf journalistisches Material zugreifen, wenn dies erforderlich ist, um einen „Terrorakt“ oder eine „unmittelbare Gewaltbedrohung“ zu verhindern. Diese Dringlichkeiten haben vor Gericht traditionell Vorrang vor Fragen der Redefreiheit und Privatsphäre. Während mehrere föderale Berufungsgerichte spezielle Privilegien anerkennen, gibt es keine einheitlichen Standards. Die wichtigsten Schutzmaßnahmen für Journalisten auf Bundesebene sind Richtlinien des Justizministeriums, die eine gezielte Überwachung nur in begrenzten Fällen zulassen. Solche Leitlinien können jedoch jederzeit geändert werden.