- Die Fracht von Luxor Technology enthielt 3.000 kg spezialisierter Bitcoin-Mining-Ausrüstung im Wert von 1,3 Millionen Dollar. Donald Trump kündigte erhöhte Importzölle an, was Unternehmen wie Luxor vor finanzielle Herausforderungen stellte. Luxor gelang es, die Lieferung vor Inkrafttreten der neuen Zölle rechtzeitig zu versenden. Der Markt für Bitcoin-Mining-Hardware ist stark von Importen abhängig und wird von zwei chinesischen Firmen dominiert. Die Luftfrachtpreise stiegen während dieser Zeit stark an, was Unternehmen weiter unter Druck setzte.
In einer ruhigen Nacht am 8. April hob ein Boeing 777-300ER vom Flughafen Singapur-Changi ab. An Bord war eine wertvolle Ladung: 3.000 Kilogramm spezialisierter Ausrüstung auf dem Weg nach New York. Diese höchst dringliche Sendung bedeutete für das Unternehmen Luxor Technology einen wichtigen Schritt. Dieses US-amerikanische Unternehmen ist spezialisiert auf den Handel mit Bitcoin-Mining-Hardware und zugehörigen Software-Dienstleistungen. Die Fracht, die im Bauch des Flugzeugs lag, war das Ergebnis eines hektischen siebentägigen Versuches, den Transport der 1,3 Millionen Dollar teuren Lieferung zu organisieren.
Unvorhersehbare Zölle
Eine Woche zuvor, am 2. April, hatte der damalige US-Präsident Donald Trump bekannt gegeben, dass er Importzölle für Waren aus 57 Ländern erhöhen würde, beginnend ab dem 9. April. Luxor hatte ursprünglich mit einem Importzoll von 2,6 Prozent gerechnet. Doch plötzlich sah sich das Unternehmen mit zusätzlichen Gebühren in Höhe von mehreren Hunderttausend Dollar konfrontiert, da die Lieferung aus Indonesien stammte. Unnennbar viele Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen fanden sich in derselben Situation wieder. Obwohl der Stichtag für Trumps Zollregelungen schließlich mehrmals verschoben wurde, entfachte die ursprüngliche Ankündigung einen globalen Wettlauf. Jeder Glied der Lieferkette war beteiligt; die Unternehmen kämpften darum, ihre Waren rechtzeitig durch den Zoll zu bekommen.
Logistik-Chaos und knappe Zeitpläne
Die Fracht von Luxor konnte im letzten Moment rechtzeitig auf den Weg gebracht werden, was für viele Beteiligte einer Flucht vor dem drohenden Desaster gleichkam. „Es fühlte sich an wie in einem dieser Filme, in denen alle applaudieren, sobald das Flugzeug gestartet ist,“ sagt Ethan Vera, der COO von Luxor. Die Bitcoin-Mining-Branche in den USA ist stark auf Importe angewiesen und bereits durch zahlreiche Herausforderungen an den Rand der Rentabilität gedrängt. Der Markt wird von zwei chinesischen Firmen – Bitmain und MicroBT – dominiert. Aufgrund hoher Zölle während Trumps erster Amtszeit hatten diese Unternehmen einige ihrer Produktionsstätten nach Malaysia, Thailand und Indonesien verlegt. Auch diese Länder sollten nun Zölle von 24 bis 36 Prozent zahlen.
Spitzenpreise und Anspannung
Während die Welt der Logistik unter dem Druck ächzte, stiegen die Preise für Luftfracht in schwindelerregende Höhen. Unternehmen standen vor der Herausforderung, überhöhte Preise für Charterflüge und andere Transportmöglichkeiten zu zahlen, um ihre Waren rechtzeitig zu bewegen. Die hektischen Bemühungen wurden schließlich durch eine 90-tägige Aussetzung der neuen Zölle unterbrochen. Trotz der enormen Anstrengungen und der hohen Kosten, die viele Firmen aufnahmen, bleibt die Frage, wie sich solche unvorhersehbaren Veränderungen in Zukunft auf die Stabilität globaler Handelsbeziehungen auswirken werden.