- LinkedIn sieht sich Klagen von Premium-Nutzern gegenüber, die annehmen, dass ihre privaten Nachrichten ohne Einwilligung für KI-Modelle genutzt wurden. Das Unternehmen betont, dass die Behauptungen der Nutzer unbegründet seien. Im August 2024 führte LinkedIn eine Datenschutzoption ein, die die Weitergabe von Daten kontrollieren sollte, wurde aber im September stillschweigend geändert. Die Klage wirft LinkedIn vor, bewusst gegen die Privatsphäre und eigene Versprechen verstoßen zu haben, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Kläger fordern Entschädigungen wegen Vertragsbruchs, unlauteren Wettbewerbs und aufgrund des „Stored Communications Act“.
Das Netzwerk für berufliche Kontakte, LinkedIn, sieht sich mit juristischen Herausforderungen konfrontiert. Premium-Nutzer des Portals haben Klage erhoben, da sie annehmen, dass ihre privaten Nachrichten ohne Einwilligung an externe Parteien weitergereicht wurden, um Modelle der Künstlichen Intelligenz zu trainieren. Diese Klage, stellvertretend für Millionen von LinkedIn-Anwendern, wurde vor dem Bundesgericht in San Jose, Kalifornien, eingereicht. Das Unternehmen konterte am Mittwoch mit der Äußerung, dass es sich um „falsche Behauptungen handelt, die unbegründet sind“.
Hinter den Kulissen: Datenschutz und KI
Dem Klageinhalt zufolge habe LinkedIn, als Tochtergesellschaft der Mutterfirma, im August 2024 eine weitestgehend unbemerkte Datenschutzoption eingeführt. Diese erlaubte Nutzern, die Weitergabe persönlicher Daten selbst zu steuern. Nur einen Monat später, am 18. September, aktualisierte LinkedIn seine Datenschutzrichtlinien ohne großes Aufsehen. Dies ermöglichte es dem Unternehmen, die Daten zur Schulung von KI-Modellen zu verwenden. In den „Häufig gestellten Fragen“ wurde angemerkt, dass selbst eine Abmeldung keine Auswirkungen auf bereits erfolgte Trainingsprozesse habe.
Spuren verwischen oder notwendige Anpassung?
In der Klageschrift steht ferner, dies sei ein Versuch gewesen, „Spuren zu verwischen“. Es impliziere, dass LinkedIn sich bewusst gewesen sei, gegen die Privatsphäre der Kundschaft und das eigene Versprechen, persönliche Daten nur zur Unterstützung und Verbesserung der Plattform zu verwenden, verstoßen zu haben. Diese Maßnahmen sollten dazu dienen, öffentliche Aufmerksamkeit zu umgehen und die rechtlichen Konsequenzen zu minimieren. Gefordert wird eine nicht näher bezifferte Entschädigung wegen Vertragsbruchs und Verstößen gegen das kalifornische Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Zusätzlich wird eine Entschädigung von 1000 Dollar pro Person verlangt aufgrund der Verletzung eines Verbots in der „Stored Communications Act“-Verordnung.