- Traditionshersteller wie Ferrari und Porsche verzeichnen enttäuschende Verkaufszahlen bei Elektrofahrzeugen und verschieben oder modifizieren ihre Pläne. Audi hat die Produktion des Q8 E-tron aufgrund sinkender Kundenbestellungen im Luxus-EV-Segment eingestellt, obwohl der globale EV-Verkauf boomt. Hohe Kosten für große Premium-Elektrofahrzeuge, bedingt durch massive Batterien, führen zu Preisproblemen und beeinträchtigen die Preishoheit etablierter Marken. China etabliert sich erfolgreich in neuen Märkten wie Asien und Lateinamerika, während Luxusmarken versuchen, ihre Strategien anzupassen. Es besteht Potenzial in der Nutzung von Kostenvorteilen durch Massenproduktion, um die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen voranzutreiben.
Das elektrische Fahrzeug, das ebenso gut in der Lage ist, durch tiefes Wasser zu waten, hat dennoch enttäuschende Verkaufszahlen verzeichnet. Dies ist jedoch kein Einzelfall unter den Traditionsherstellern. Beispielsweise hat Ferrari kürzlich die Einführung seines zweiten Elektrofahrzeugs bis mindestens 2028 verschoben, obwohl das erste im Oktober erwartet wird. Auch Porsche hat seine Pläne aufgrund schwacher Verkäufe des elektrischen Macan und des Taycan modifiziert. Tatsächlich ist der Wertverlust beim Taycan so frappierend, dass einige Porsche-Händler sich weigerten, die Leistung des eigenen Modells anzunehmen.
Verzögerte Elektromobilität großer Marken
Ein weiteres Beispiel ist Audis Q8 E-tron, dessen Produktion im Brüsseler Werk aufgrund eines “globalen Rückgangs der Kundenbestellungen im Segment der Luxus-Elektrofahrzeuge” eingestellt wurde. Dies geschieht, obwohl der globale Verkauf von Elektrofahrzeugen boomen, was Fragen aufwirft: Warum scheitern traditionelle Automarken? Ein Grund könnte der Preis sein. Große Premium-Elektrofahrzeuge benötigen massive Batterien, um mit der Leistung konventioneller Modelle zu konkurrieren, was die Kosten in die Höhe treibt.
Der vollelektrische G-Wagen von Mercedes zum Beispiel schlägt mit beeindruckenden 162.000 US-Dollar zu Buche. Marken wie Porsche und Audi, die über Jahre hinweg auf expansive Modellpaletten setzen konnten, verlieren diese Preishoheit. Mercedes registrierte nur 1.450 verkaufte Einheiten seines G-Class G580 in Europa bis April, deutlich hinter den billigeren Verbrennungsversionen mit 9.700 Verkäufen.
Das Dilemma der Konsumentenwahl
Interessanterweise bleiben die G-Wagens, ob elektrisch oder nicht, meist in urbanen Umgebungen als Statussymbole. Doch für ernsthafte Abenteuer jenseits befestigter Straßen ist die Reichweite entscheidend. Hier punkten häufig alternative Modelle, die leistungsstark und zugleich günstiger sind. Etablierte Autohersteller sollten möglicherweise die Prioritäten neu ordnen. Die Marktanalysen zeigen, dass die Nachfrage nach erschwinglichen Modellen steigt, während die Flaggschiffe zunehmend unter Druck geraten.
China, der Vorreiter im Elektromarkt, hat sich längst in neuen Märkten in Asien und Lateinamerika etabliert. In diesen Regionen ist ein bemerkenswerter Anstieg der Verkäufe zu verzeichnen. Gleichzeitig versuchen Luxusmarken, ihre Strategien zu überdenken. Unternehmen wie Porsche und Bentley haben den Zeitplan für ihre Elektrofahrzeuge überarbeitet. Während all dies passiert, bleibt die Vision bestehen, durch eine Mischung aus Erschwinglichkeit und Massenproduktion die breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen voranzutreiben.
Technologischer Wandel und Marktstrategien
Bemerkenswert ist, dass selbst teure Elektrofahrzeuge wesentliche Anteile der gleichen Technologie aufweisen wie günstigere Modelle. Das Potenzial, Kostenvorteile durch Massenproduktion zu nutzen, ist da. Es ist diese Strategie, die weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Ausbreitung von Ladeinfrastrukturen haben könnte. Vor allem in Zeiten, in denen der Markt zunehmend nach praktikablen und kostengünstigen Alternativen fragt. Es ist an der Zeit für einen umdenken in der Automobilindustrie, ähnlich dem Ford Model T, welches eine dominierende Rolle im Übergang vom Pferd zum Automobil spielte. Junge und etablierte Marken sollten sich dieser Herausforderung stellen, um eine erfolgreiche Elektromobilität zu etablieren.