- Plaud bietet einen tragbaren Audiorekorder namens NotePin an, der GesprĂ€che aufzeichnet, transkribiert und zusammenfasst. Der NotePin kostet 169 Dollar und bietet 300 Minuten AufnahmekapazitĂ€t pro Monat; ein Pro-Plan fĂŒr 79 Dollar jĂ€hrlich erhöht das Limit auf 1.200 Minuten. Spracherkennungsdienste sind nicht immer zuverlĂ€ssig und können SĂ€tze, Namen und Fakten fehlerhaft wiedergeben. Das GerĂ€t selbst ist nicht verschlĂŒsselt und könnte bei Verlust zugĂ€nglich sein, obwohl es eine “Find my”-Funktion und einen proprietĂ€ren Ladeanschluss hat. Die stĂ€ndige Ăberwachung durch solche GerĂ€te wirft ethische Fragen auf und könnte menschliche FĂ€higkeiten und soziale Kompetenzen beeintrĂ€chtigen.
Wer mĂŒhelos durch Meetings kommen, alle Bekanntschaften im Blick behalten oder den Namen des unbekannten Hundefutters, das der Tierarzt empfohlen hat, nicht vergessen will, fĂŒr den gibt es jetzt eine Lösung. Plaud, ein auf kĂŒnstliche Intelligenz spezialisiertes Unternehmen, bietet einen schlanken ChatGPT-fĂ€higen Audiorekorder an. Dieser kann auf das Handy geklebt oder in die Hemdtasche gesteckt werden, um GesprĂ€che aufzuzeichnen, zu transkribieren und zusammenzufassen. Das neueste Produkt der Firma, der Plaud NotePin, vereint all diese Funktionen in einem tragbaren GerĂ€t, das etwa die GröĂe eines Lippenstifts hat. Der NotePin kann als Halskette, Armbanduhr oder Pin getragen oder an einem Revers befestigt werden.
Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten
Der NotePin kostet 169 Dollar und ermöglicht es, bis zu 300 Minuten Audio pro Monat aufzuzeichnen. Wer mehr aufnehmen möchte, kann fĂŒr eine JahresgebĂŒhr von 79 Dollar den Pro-Plan erwerben, der 1.200 Minuten pro Monat ermöglicht und zusĂ€tzliche Funktionen wie die Identifizierung verschiedener Sprecher in einer Transkription bietet. Der NotePin zielt auf ProduktivitĂ€tsfanatiker, wie z.B. GeschĂ€ftsmĂ€nner auf Konferenzen oder VerkĂ€ufer, die Leads verfolgen möchten. Trotz seiner SimplizitĂ€t hat der NotePin das Potenzial, die Art und Weise, wie Notizen gemacht werden, zu revolutionieren.
Doch transkribieren ist kein kinderleichtes Unterfangen. Zwar kann ein guter Spracherkennungsdienst eine Menge der mĂŒhsamen Arbeit abnehmen, aber diese Systeme sind nicht perfekt. Sie können ganze SĂ€tze falsch wiedergeben, Namen falsch schreiben oder grundlegende Fakten durcheinander bringen. Laut Avijit Ghosh, einem Forscher bei der KI-Firma Hugging Face, haben solche Dienste historisch gesehen auch Schwierigkeiten mit verschiedenen Akzenten, was zu MissverstĂ€ndnissen fĂŒhren kann.
Sicherheitsaspekte nicht vergessen
Ein weiteres Anliegen ist die Sicherheit. Plaud versichert zwar, dass seine Cloud-Transkriptionsdienste standardmĂ€Ăig verschlĂŒsselt sind, aber das GerĂ€t selbst ist es nicht. Wird das GerĂ€t verloren und von einem Fremden gefunden, könnten die gespeicherten Aufnahmen zugĂ€nglich sein, wenn dieser eine Verbindung zu einem Computer herstellen kann. Plaud betont jedoch, dass das GerĂ€t einen proprietĂ€ren Ladeanschluss verwendet, was den Zugriff erschwert. AuĂerdem gibt es eine integrierte “Find my”-Funktion, die das Auffinden des GerĂ€ts erleichtern soll.
Dennoch bleibt es ein unsicheres System. Hsu, der CEO von Plaud, hat gröĂere Ambitionen fĂŒr sein Unternehmen. Er spricht davon, dass die GerĂ€te eines Tages das Potenzial haben, alle GesprĂ€che im tĂ€glichen Leben aufzuzeichnen und eine Art “digitalen Zwilling” zu erschaffen, der die Persönlichkeit, Vorlieben und Interaktionen des Nutzers kennt.
Die Zukunft der stĂ€ndigen Ăberwachung
Diese Vision wirft viele ethische Fragen auf. Die stĂ€ndige Ăberwachung und Analyse unserer GesprĂ€che könnte menschliche Entwicklungen beeintrĂ€chtigen. Professoren wie Sam Halpern von der UC Berkeley warnen davor, dass die Auslagerung menschlicher FĂ€higkeiten auf KI-GerĂ€te dazu fĂŒhren könnte, dass bestimmte menschliche FĂ€higkeiten und soziale Kompetenzen verloren gehen. Dies könnte zu einer Welt fĂŒhren, in der Menschen nicht mehr lernen, sich allein oder ohne technologische Hilfsmittel zurechtzufinden.
Die Frage bleibt, ob die Menschen tatsĂ€chlich bereit sind, in solche GerĂ€te zu investieren. Zwar bietet Plaud mit dem NotePin eine interessante Anwendung, doch es bleibt abzuwarten, ob sich dieses oder Ă€hnliche Produkte auf dem Markt durchsetzen können. SchlieĂlich mĂŒssen sie nicht nur gegen andere GerĂ€te, sondern auch gegen die bereits etablierten Anwendungen auf Smartphones antreten.
Die Herausforderung besteht darin, dass die bestehenden Tools und Apps oft ausgereifter und effektiver sind als diese neuen, auffĂ€lligen Erfindungen. Ghosh fasst es treffend zusammen: âAlles, was ChatGPT macht, macht es schlechter als etwas anderes, das speziell dafĂŒr entwickelt wurde.â Es besteht die Gefahr, dass die Menschen in die Irre gefĂŒhrt werden und diesen Systemen mehr Vertrauen schenken, als sie tatsĂ€chlich verdienen.