- Der Fall um die Zerschlagung von Meta erreicht eine entscheidende Phase mit Verhandlungen vor einem US-Gericht. Die FTC wirft Meta vor, durch den Erwerb von WhatsApp und Instagram die eigene Marktdominanz unrechtmäßig gefestigt zu haben. Meta argumentiert, der Wettbewerb sei intensiver denn je, vor allem durch Konkurrenz wie TikTok. Der Prozess könnte sich über Jahre hinziehen, auch durch Berufungsverfahren. Der Ausgang könnte weitreichende Auswirkungen auf zukünftige Fusionen im Technologiebereich haben.
Der Fall um die Zerschlagung des Facebook-Konzerns Meta hat eine entscheidende Phase erreicht: Seit Montag steht das Unternehmen vor einem US-Gericht in Washington im Fokus der Aufmerksamkeit. Die amerikanische Handelsbehörde FTC erhebt schwere Vorwürfe gegen Meta. Sie beschuldigt den Technologieriesen, durch den Erwerb von WhatsApp und Instagram die eigene Dominanz im Online-Markt unrechtmäßig gefestigt zu haben. Diese Fusionen hätten, so die FTC, nicht etwa dem freien Wettbewerb gedient, sondern vielmehr dazu beigetragen, Metas monopolistische Position zu zementieren. Da die Beweislage komplex ist, fordert die Behörde weitreichende Maßnahmen, darunter sogar die Rückabwicklung der Deals.
Zeugen und Verschlusssachen
Meta hält dem entgegen, dass der Wettbewerb im digitalen Raum intensiver denn je sei, insbesondere mit der jüngeren Konkurrenz durch Plattformen wie TikTok. Während sich beide Seiten in ihren Argumenten unversöhnlich gegenüberstehen, steht den Beteiligten ein langwieriger Prozess bevor. Richter James Boasberg hat Verhandlungstermine bis in die Sommermonate festgelegt, doch selbst dann ist mit einer endgültigen Entscheidung noch nicht zu rechnen. Der Präzedenzfall könnte sich über Jahre hinziehen, da Berufungsverfahren im Raum stehen.
Ein Höhepunkt der Verhandlungen wird die Zeugenaussage von Meta-Gründer Mark Zuckerberg, neben anderen prominenten Stimmen wie Kevin Systrom, dem Mitgründer von Instagram. Besondere Brisanz erhält der Prozess dadurch, dass einige Aussagen im Geheimen erfolgen sollen. Dies dient dem Schutz heikler Geschäftsgeheimnisse, die über den Ausgang des Rechtsstreits entscheiden könnten.
Historische Übernahmen mit Folgen
Blickt man in die Vergangenheit, wird die Tragweite der Angelegenheit deutlich: Noch unter der ursprünglichen Firmierung als Facebook expandierte der Konzern in rasantem Tempo. Instagram wurde 2012 für ungefähr eine Milliarde Dollar in den Meta-Kosmos integriert. Zwei Jahre darauf folgte WhatsApp, dessen Übernahme mit einem finalen Preis von etwa 22 Milliarden Dollar als spektakulär in die Geschichtsbücher einging. Besonders Instagram entwickelte sich unter Metas Dach zu einem zentralen Umsatzmotor. Als die US-Wettbewerbshüter die Übernahmen seinerzeit bewilligten, rechnete wohl kaum jemand mit der heutigen Kontroverse.
Die Entscheidung in diesem wegweisenden Prozess wird von der digitalen Industrie mit Spannung erwartet. Sie könnte weitreichende Implikationen für zukünftige Fusionen und Akquisitionen im Technologiebereich haben. Wie auch immer der Ausgang dieses Rechtsstreits aussehen mag, die Diskussion um Marktmacht und Innovation wird weitergehen.