- Don Pettits Rückkehr von der ISS verlief spektakulär und erinnerte an eine Marsmission. Die Soyuz-Kapsel erlebte einen unkontrollierten “ballistischen Eintritt”, der die G-Kraft auf über 8 Gs erhöhte. Die Kapsel landete fast 300 Meilen vom Ziel entfernt, was eine improvisierte Selbstrettung erforderlich machte. Pettit sah Parallelen zur Marslandung hinsichtlich der hohen G-Belastung und der Kombination aus Fallschirmen und Antriebsraketen. Die Rückkehr lehrte wertvolle Lektionen für zukünftige Raumfahrtmissionen und führte zu Verbesserungen der Soyuz-Kapsel.
NASA-Astronaut Don Pettit machte vor kurzem den Heimweg von der Internationalen Raumstation. Sein Erlebnis, das an einen heimlichen Testlauf für eine Marsmission erinnert, sorgte für Schlagzeilen. Der Abstieg zur Erde verlief spektakulär aufgrund von Störungen, die die Soyuz in einen unkontrollierten “ballistischen Eintritt” zwangen. Pettit und seine Gefährten Ken Bowersox sowie Nikolai Budarin fanden sich plötzlich inmitten einer einzigartigen Flugbahn wieder, die alles andere als sanft war.
Ein unvorhergesehener Eintritt
Ein solcher unkontrollierter Eintritt führt dazu, dass die G-Kraft auf das Doppelte eines normalen Eintritts ansteigt; statt der üblichen 3 bis 3,5 Gs mussten die Astronauten mehr als 8 Gs aushalten. Dies war eine besondere Herausforderung, da sie zuvor fast ein halbes Jahr in der Schwerelosigkeit lebten. In Pettits Raumanzug ähnelte das Gewicht nun dem eines Kleinwagens. Nach dieser einmaligen Einleitung folgte das Öffnen der Fallschirme, was zu einem besonders holprigen Ritt führte. Die Landung selbst war unvergesslich hart, doch die Integration von Schockabsorbern minderte den Aufprall erheblich.
Ein unerwartetes Ziel
Aufgrund der Flugdynamik dieser Art von Eintritt landete die Soyuz-Kapsel fast 300 Meilen vom vorgesehenen Punkt entfernt. Nachdem die Fallschirme vollständig entfaltet waren, konnten die Astronauten mit einem Überwachungsflugzeug Funkkontakt aufnehmen. Allerdings ging das Signal verloren, bevor sie kommunizieren konnten, dass ihr Eintritt ballistisch verlief. Niemand wusste, wo sie sich tatsächlich befanden. Folge dessen war eine improvisierte Selbstrettungsaktion, die die Astronauten dazu zwang, sich eigenständig aus der Kapsel zu befreien, da die vorgesehenen Rettungskräfte auf sie warteten, wo sie eigentlich hätten landen sollen.
Parallelen zum Mars
Pettit reflektierte über die unheimlichen Parallelen dieser Operation zu einer möglichen Marsreise. Nach sechs Monaten in der Schwerelosigkeit, analog zum Mars-Raumschiff, meisterten sie ein Eintrittsmanöver bei hoher G-Belastung. Die Prozedur, die Fallschirme und Antriebsraketen kombinierte, ähnelt einer möglichen Marslandung. Drei Stunden später erreichten Rettungshelikopter die Crew. Diese improvisierte Heimkehr lehrte viele Lektionen für künftige Raumfahrtabenteuer. Glücklicherweise hat man seit diesem für die Raumfahrt eher abenteuerlichen Unternehmen die Soyuz-Kapsel mehrfach aktualisiert, sodass Astronauten heute auf deutlich reibungslosere Rückkehrflüge hoffen dürfen.