- Alexander Mashinsky wurde zu 12 Jahren Haft verurteilt. Er bekannte sich schuldig wegen Waren- und Wertpapierbetrugs. Celsius fror über 4,7 Milliarden Dollar Kundengelder ein. Mashinsky musste 48 Millionen Dollar an das DOJ abtreten. Der Zusammenbruch von Celsius führte zu massenhaften Abhebungen und letztendlich zur Insolvenz.
Ein US-Bundesrichter im Southern District of New York hat Alexander Mashinsky, den Gründer der mittlerweile nicht mehr existierenden Kryptowährungs-Kreditplattform Celsius, zu einer Gefängnisstrafe von 12 Jahren verurteilt. Bei einer langen Gerichtsverhandlung in Manhattan verkündete Richter John Koeltl das Urteil. Vor der Urteilsverkündung hatten mehrere ehemalige Celsius-Kunden vor Gericht ausgesagt und über den Schaden berichtet, den Mashinskys Handlungen in ihrem Leben angerichtet hatten. Mashinsky vergoss Berichten zufolge Tränen, als er seine vorbereitete Rede hielt, in der er um Vergebung bat und sich entschuldigte.
Ein bewegtes Jahr für Mashinsky
Im Juli 2023 erhob das US-Justizministerium sieben Anklagen wegen Betrugs gegen Mashinsky. Obwohl er die Anklage zunächst bestritten hatte, bekannte er sich später zu zwei Anklagen: Warenbetrug und Wertpapierbetrug. Als Teil des Geständnisses räumte Mashinsky ein, Celsius-Kunden über grundlegende Aspekte des Geschäfts, einschließlich der Investition ihrer Gelder, belogen zu haben und um den Preis einer firmeneigenen Kryptowährung zu seinen Gunsten zu manipulieren. Er stimmte auch zu, 48 Millionen Dollar an das DOJ abzutreten. “Alexander Mashinsky orchestrierte einen der größten Betrugsfälle der Kryptoindustrie”, sagte US-Staatsanwalt Damian Williams bei der Verkündung des Schuldeingeständnisses.
Celsius: Vom Aufstieg zum Fall
Celsius wurde 2017 gegründet und vermarktete sich als moderne Alternative zu traditionellen Banken, die laut Mashinsky unsicher und unzuverlässig seien. Auf einer Konferenz im Jahr 2021 trug der Celsius-Gründer ein schlichtes T-Shirt mit dem Slogan: “Banks are not your friends.” Während Banken niedrige Zinsen für Spareinlagen boten, lockte Celsius Kunden mit hohen Zinsen auf Kryptoeinlagen. Das Unternehmen finanzierte diese Zinsen durch Investitionen oder Kredite mit den Krypto-Vermögenswerten der Kunden. Bis 2021 hielt Celsius nach Behauptungen des DOJ Vermögenswerte von mehr als 25 Milliarden Dollar.
Dramatischer Niedergang und rechtliche Konsequenzen
Doch im Mai 2022 wendete sich das Blatt: Massive Verluste führten zu einer Ohnmacht in den Bilanzen von Celsius, gepaart mit dem Absturz der Kryptopreise, was Kunden in Panik versetzte und massenhafte Abhebungen auslöste. Nach fehlgeschlagenen Investitionen und riskanten Krediten war Celsius nicht mehr in der Lage, Auszahlungen zu leisten und rief im Juli desselben Jahres Insolvenz an, wobei über 4,7 Milliarden Dollar der Kundengelder eingefroren wurden.
Die Anklage vor Gericht legte dar, dass Mashinsky die Celsius-Kunden über die tatsächliche Natur des Unternehmens täuschte. Während er Celsius als “moderne Bank” präsentierte, betrieb er das Unternehmen faktisch wie einen hochriskanten Investment-Fonds. Schließlich konnte Mashinsky durch sein Schuldeingeständnis und die erzwungene Aufklärung der tatsächlichen Geschäftspraktiken von Celsius eine lange Haftstrafe nicht vermeiden.